10.01.2020. Angekommen, oder nicht?

Die ersten Tage in der Schweiz haben wir wie durch einen Nebel erlebt.
Anwesend, und irgendwie doch nicht anwesend.
Wiedersehensfreude und doch immer wieder die Frage: «Was mache ich hier eigentlich?»

Erst jetzt macht sich bemerkbar, wie sehr uns das Reisen verändert hat und wie anders uns die Schweiz vorkommt.
Same but different, wie man so schön sagt.

Weihnachten bedeutete für uns dieses Jahr einerseits, dass wir eine wunderschöne Zeit mit unseren Familien verbracht haben und wo Räume mit Gelächter erfüllt wurden.
Wiedersehensfreude, liebevolles Beieinandersein.
Andrerseits aber auch nach Hause kommen, ankommen.

Angekommen sind wir aber irgendwie doch noch nicht so richtig.

Die Geschwindigkeit mit der hier die Zeit verläuft und wie wir wieder auf dieses Karussell aufspringen können, ohne das zu verlieren, was wir über die letzten zweidreiviertel Jahren gewonnen haben, lässt uns innehalten und einen Schritt zurücktreten.

Wir betrachten das Gesamtbild, während wir gleichzeitig versuchen, die kleinen Details herauszupicken.

Das fängt schon beim Auspacken unserer Bananenkartons an.
Fremd und gleichzeitig vertraut sind uns die Personen, die damals all diese privaten Sachen eingepackt haben.

Wir misten sie gründlich aus, den Rest jedoch stellen wir nicht im neuen Haus auf, sondern sie verschwinden einfach wieder in Bananenkartons auf dem Dachboden.

Wir sind noch nicht bereit, unser altes Leben wieder hereinzulassen.
Stattdessen gehen wir im Wald spazieren, draussen in der Natur fühlen wir uns wohl.
Schritt für Schritt heisst es jetzt für uns.

Ein neues Auto für Tobi muss her, unser geliebter Cool running’s wird ausgelöst.
Der Stempel ist unerwartet schmerzhaft.

Ein Subaru Forester, Jahrgang 2006 wird nun seinen Platz einnehmen, wenn auch nur als Alltagsauto.

Um unser Haus neu einzurichten, wagen wir einen Besuch bei Ikea, wobei uns die Konsumgesellschaft völlig überrollt.
Leute stürmen mit ihren Einkaufswagen durch die Möbelausstellung, bereit, alles an sich zu reissen, was benötigt wird.
Schreiende Kinder, überforderte Eltern und mittendrin stehen wir beide, als würden wir uns im falschen Film befinden.

Wieder stellen wir uns die Frage: «Was machen wir hier eigentlich?»

Dementsprechend wenig Freude herrscht, als wir die nötigsten Dinge kaufen, die der Mensch halt so zum Leben braucht: Ein Chromstahlsieb, einen Halter für Haushaltpapier, ein Wäschekorb und drei Wassergläser.

Es geht weiter und doch will sich der Alltag noch nicht so richtig einstellen.

Anmelden in der Gemeinde, alle administrativen Dinge erledigen, alte Möbel ins Brockenhaus bringen oder direkt entsorgen, Auto ausräumen und immerhin ein wenig das Haus einrichten.

Kleine Schritte halt…

Die Zeit hilft uns, anzukommen und die positiven Dinge zu sehen, Freude zu empfinden und mit der Gesamtsituation klar zu kommen.

Endlich fährt mein kleiner Toyota Yaris wieder, da kommt Freude auf!

Langsam fühlen wir uns auch in unserem Haus zuhause, dass im Verhältnis zum Göppi riesig auf uns wirkt und wo wir uns anfangs doch ziemlich verloren gefühlt haben.

Ideen für den Umbau und die Renovationen kommen auf, sie geben uns eine Aufgabe, liefern uns eine Plattform für unsere Kreativität, die wir durch das Reisen zurückgewonnen haben.

Ein Sofa und ein neuer Salontisch werden bestellt, mit Vorfreude erwarten wir den Lieferungstermin.

Treffen mit Familie und Freunden erleichtern uns die Rückkehr, Erinnerungen die uns zum Lachen bringen, aber auch was die Zukunft hier für uns bereithält und wie viele Möglichkeiten wir haben.

Es stellt sich langsam ein gutes Gefühl ein, auch wenn wir uns manchmal doch noch etwas schwer tun, mit allem.

Meine lieben Leserinnen und Leser,
Einen Blog zu schreiben hat mein Leben bereichert, ich habe jeden einzelnen Tag zweimal erlebt und es hat mir geholfen, all die Eindrücke zu verarbeiten.

Zu wissen, dass Ihr alle immer dabei wart und vielleicht manchmal für uns die Daumen gedrückt haben, ist ein wunderbares Gefühl.

Wir danken Euch von Herzen, auch für all die Kommentare und das Ihr unsere Reise verfolgt habt.

Unser Leben hier in der Schweiz wird spannend werden und am liebsten würde ich auch darüber schreiben, doch dazu wird mir vermutlich die Zeit fehlen.

Ich würde mich auf alle Fälle über ein paar Feedbacks von den letzten zweidreiviertel Jahren von Euch freuen, aber auch darüber, dass uns vielleicht mal jemanden von Euch besuchen kommt. 😊 Ihr seid herzlich willkommen!

Ich werde den Blog für ein weiteres Jahr so stehen lassen, falls jemand Informationen braucht, aber auch wenn etwas fehlt, dürft Ihr mich jederzeit anschreiben und nachfragen.

Ganz herzliche Grüsse

Jeannine + Tobias

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Ein Bild von unserem Haus 🙂OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Und der Blick aus unserem Schlafzimmer 🙂

18.12.2019. Nach 37 Ländern, 992 Tagen und 85’486Km fahren wir über die Grenze und zurück in die Schweiz

Es fällt mir sehr schwer, diesen Beitrag hier zu schreiben, denn heute geht nicht einfach so ein weiterer Tag zu Ende, sondern leider auch unsere unglaubliche, atemberaubende und lebensverändernde Reise.
Lange habe ich den Gedanken daran hinausgeschoben.

Nach dem Abschied von Oliver und Remo, bei denen wir uns auf diesem Weg ebenfalls nochmals ganz herzlich bedanken, fahren wir los zur Schweizer Grenze.
Nachdem nochmals alle Tanks mit Diesel aufgefüllt wurden, wird es Zeit zum Zoll zu fahren.

Nur noch wenige Meter trennen uns vordem Grenzübergang und auf der anderen Seite wartet die Schweiz auf uns, ein komisches Gefühl.
Auf der Autobahn geht es anschliessend an St. Gallen vorbei in Richtung Winterthur und ab nach Hause.

Zuerst besuchen wir sogleich meine Mutter und ihren Mann, die sich riesig freuen und auch die Hunde können sich kaum mehr beruhigen, wir sind wieder da.

Auch Tobi’s Mutter und seine Familie freuen sich riesig, dass wir wieder da sind.

So sind wir wieder im Kreise unserer Familie, stehen vor einem leeren Haus, dass wir hoffentlich mit Freude und positiven Erinnerungen, sowie einer tollen Zukunft füllen können. Wir freuen uns auf diesen neuen Lebensabschnitt, auch wenn wir doch sehr wehmütig auf die letzten 2 Jahre und neun Monate zurückblicken.

Wir haben so viel erlebt, so viel gesehen, so viel unternommen, so viele Erfahrungen gesammelt und so wunderbare Menschen getroffen, dass wir noch gar nicht genau wissen, wie wir mit der jetzigen Situation umgehen sollen.

Wir werden es herausfinden 🙂

Meine lieben Leserinnen und Leser, ich werde noch einen letzten abschliessenden Beitrag schreiben, sobald Weihnachten vorüber ist und ich mir die Zeit dazu richtig nehmen kann.

Bis dahin wünschen wir Euch allen frohe Festtage und wunderschöne Weihnachten.

16.+17.12.2019. Zu Besuch bei lieben Freunden

Am frühen Morgen stürzen wir uns hungrig auf das Frühstücksbuffet in unserem Hotel und machen uns anschliessend startklar, denn wir wollen noch ins Budweiser Bier Museum.
Nachdem wir unsere Sachen im Auto verstaut haben, fahren wir los und erreichen das Museum in kürzester Zeit.

Leider reicht die Zeit nicht für eine Führung durch die Brauerei, doch auch das Museum selbst ist super gemacht und mit Liebe zum Detail gestaltet.
Mit vielen kleinen Filmen und Bildern findet man alle Erklärungen und Beschreibungen in fünf verschiedenen Sprachen, auch in Deutsch.

Nachdem wir alles über die Brauerei und das Bier erfahren haben, kehren wir zum Auto zurück und fahren los Richtung Nürnberg, genauer gesagt zu Astrid und Tom.
Astrid haben wir damals in Myanmar kennengelernt, als wir mit dem Rucksack durch das Land getourt sind und sie im gleichen Bus nach Kinpun mitgefahren ist.
Von dort an sind wir dann ganze zwei Wochen zu dritt durch das Land gereist und haben eine tolle und witzige Zeit erlebt.
Nun freuen wir uns darauf, sie zu treffen und auch ihren Mann Tom kennenzulernen.

Die Fahrt dahin dauert an die fünf Stunden, doch dank guten Autobahnen kommen wir wunderbar voran, wobei wir uns die Geschwindigkeit von knappen 110Km/h gar nicht mehr gewöhnt sind, normalerweise fahren wir ja kaum schneller als 80Km/h.

Wir erreichen Nürnberg um vier Uhr abends und werden dabei herzlich begrüsst und willkommen geheissen.
Ich klebe noch die letzten Flaggen ans Auto, dann betreten wir das hübsche Häuschen von den beiden.

Nebst Rotkäppchen und Fränkischem Bier, werden wir kulinarisch verwöhnt mit Kürbissuppe, Lammragout und Kartoffelbrei, sowie wunderbaren Weihnachtskeksen, etc.
Es ist schön, über die Zeit von Myanmar zu plaudern, über komische Situationen zu lachen und einfach mal wieder zusammenzusitzen.

Erst spät am Abend gehen wir dann ins Bett.

Am nächsten Morgen hat Astrid schon für uns kleine Überraschungen für die Heimreise bereitgestellt, echt so lieb, wir sind total gerührt.
Zum Glück hat sie dann auch noch kurz Zeit um mit uns zu Frühstücken, bevor wir losfahren müssen.
Liebe Astrid, lieber Tom, wir danken Euch nochmals von ganzem Herzen für alles!!

Nach dem Abschied geht’s dann wieder los, diesmal nach Feldkirch in Österreich, zu Oliver und Remo.
Die zwei haben wir damals in Nepal kennengelernt, als wir mit Bennet unterwegs waren.
Auch sie sind mit einem ausgebauten Fahrzeug unterwegs gewesen und haben doch auch einiges dabei erlebt.

Der Weg zu ihnen dauert ebenfalls wieder an die fünf Stunden, die wir aber sehr geniessen, vor allem der Moment, als wir plötzlich am Bodensee vorbeifahren.
Die Schweiz ist nicht mehr weit, doch heute werden wir die Grenze nicht überqueren, sondern erst morgen.

Oliver und Remo erwarten uns bereits und nach einem Bier auf ihrer Baustelle, fahren wir zu ihnen, wo wir sogleich auch noch ganz herzlich von Remo’s Eltern begrüsst werden, die in der unteren Wohnung des Hauses leben.
Wir freuen uns riesig, die beiden zu sehen und gemeinsam bei wunderbaren Schnitzeln mit Pommes und einem feinen Salat, plaudern wir über unsere und ihre Erlebnisse, sowie über Zukunftspläne, usw.
Auch hier bleiben wir wieder lange sitzen, denn wir haben alle so viel zu erzählen und geniessen den Moment total.

Remo und ich geben irgendwann nach Mitternacht auf, während Oliver und Tobi noch bis halb zwei Uhr morgens durchhalten.
Leider ist dies die letzte Nacht auf unserer Reise. ☹

15.12.2019. Wir besuchen den Weihnachtsmarkt in Budweis, in Tschechien

Um sieben Uhr sind wir alle schon auf den Beinen und Bennet hat bereits das Frühstück zubereitet, also sitzen wir gemütlich zu dritt am Tisch und plaudern, während wir Kaffee trinken und Brötchen futtern.
Draussen sieht es deutlich freundlicher aus als gestern, ein blauer Himmel der von den ersten Sonnenstrahlen erhellt wird, begrüsst uns.

Nach dem Frühstück setzen wir uns noch ein wenig in Bennets Stube, aber um elf Uhr wird es dann leider doch Zeit, Abschied zu nehmen und weiter zu fahren.
Noch ein letztes Foto, dann setzen wir uns ins Auto und fahren durch das schöne Quartier zuerst zur Tankstelle.
Beim Zahlen kaufe ich noch zwei Berliner, was die Dame an der Kasse erst versteht, als ich mit dem Finger auf das Gebäck zeige.
Grinsend schaut sie mich an und sagt: Jo, des nennt man bei uns einen Krapfen, woher seid’s denn?»
Ich erkläre ihr kurz wie, was und wo, verabschiede mich dann und kehre zum Auto zurück, wo Tobi noch die Seitenfenster geputzt hat.

Gemütlich tuckern wir anschliessend durch die hübschen Dörfer, bis die Autobahn kommt und wir in weit besserem Tempo vorankommen.
Nach einer guten Stunde erreichen wir bereits die tschechische Grenze, wo wir ebenfalls eine Vignette kaufen müssen.
An der Grenze wird überhaupt nicht kontrolliert, weit und breit ist niemand zu sehen, nicht mal ein Polizeiauto.

Wir fahren kurz darauf vorbei an alten Häusern mit auffällig eigenem Baustil, verzierten Dächern und meistens weissen Fassaden.
Budweis erreichen wir dann eine halbe Stunde später, wo wir gleich zu unserem letzten Hotel auf dieser Reise fahren, wo ich einen Parkplatz reserviert habe.
Das hat aber leider nicht besonders gut geklappt, weshalb wir nochmals aus der Altstadt hinausfahren müssen.

Zu Fuss kehren wir zum Hotel zurück und erledigen den Check-in, danach stelle ich mich geduldig an die Strasse und warte, bis ein Parkplatz frei wird.
Wir haben Glück, genau auf der Höhe des Hotels steigen zwei Österreicher in ihr Auto.
Ich schicke Tobi schon mal los um die Karre zu holen und bitte die beiden Österreicher höflich, noch 5 Min zu warten, bevor sie losfahren, damit wir danach ihren Parkplatz belegen können.
Absolut kein Problem und so plaudere ich munter mit den beiden, bis Tobi mit unserem Auto kommt.

Anschliessend können wir endlich die Stadt besichtigen und da Weihnachtsmarkt und zudem ein Sonntag ist, ist auch richtig viel los.
Die wunderschönen Stadthäuser mit ihren bunten Fassaden, Verzierungen und den grossen alten Toren, sind der absolute Wahnsinn und wir sind wieder einmal total begeistert.

Mit einem Glühwein in der Hand, betrachten wir am Weihnachtsmarkt die Leute und kleinen Häuschen, essen Spätzle mit Kraut und Schinken, teilen uns eine tschechische Wurst und mischen uns unter das Volk.
Gemeinsam lauschen wir einem Adventskonzert, welches mit tschechischen Dudelsäcken gespielt wird, mit Geschichtenerzählungen dazwischen und kurzen Schnitzelbänken, von denen wir leider kein Wort verstehen.
Die Sprache an sich ist sehr interessant, sie gehört zum westslawischen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie und ist deshalb dem Russisch und Polnisch sehr ähnlich.
Das die Sprache dem Russisch ähnlich ist, fällt uns beim Zuhören auch auf, verstehen tun wir aber trotzdem nichts.

Wir legen eine kurze Pause im Zimmer ein, damit ich noch Blog schrieben kann und zweieinhalb Stunden später setzen wir uns in eine richtig tschechische Beiz, wo wir Schweinslendenbraten mit Semmelknödel essen und dazu ein tschechisches Bier geniessen.

Später irgendwann, kehren wir dann aufs Zimmer zurück, wo wir noch ein wenig lesen und dann bald das Licht löschen.

13.+14.12. Wir verlassen Rumänien, fahren nach Ungarn und dann weiter nach (Nieder) -Österreich, wo wir Bennet besuchen 😊

Heute sind wir zeitig auf den Beinen, denn eine lange Fahrt steht uns bevor.
Pünktlich um halb acht legen wir den Schlüssel des Guesthouse’s unter die Fussmatte und fahren los Richtung Innenstadt, wo wir uns ein paar Snacks für unterwegs kaufen, sowie die Karre volltanken.

Anschliessend folgen an die 40Km Autobahn, ehe wir durch diverse Dörfer kurven, die nur so aus Kreisverkehr und Rotlichtern zu bestehen scheint.
Es geht Hügel hoch und runter, durch mittelalterliche Orte und vorbei an wunderschönen Holzkirchen, sowie dichtem Wald und grossen Wiesen.

Man kann kaum glauben, dass es hier keine Autobahn gibt und die grossen LKW’s allesamt durch diese Dörfer hindurchfahren müssen, der Verkehr ist enorm, laut und es stinkt richtig nach Abgasen, hier will wirklich keiner leben, erst recht nicht direkt an der Strasse.
In riesigen Kolonnen kriechen sie vor uns her und wir kommen deswegen kaum vom Fleck und fluchen die meiste Zeit, vor allem ich, die hinter dem Steuer hockt.

Nach weiteren drei Stunden Fahrt erreichen wir endlich die ungarische Grenze, wo man einen Blick bei uns hineinwirft und wir noch die ungarische Strassenvignette kaufen müssen.
Nach fünf Minuten haben wir die Grenze schon hinter uns und begeben uns auf die grosse Autobahn, die Richtung Budapest führt.
Der Verkehr ist hier ebenfalls sehr dicht, aber wir kommen natürlich viel besser voran, auch wenn wir nicht schneller als 90Km/h fahren mit unserem Auto.

So vergeht eigentlich die restliche Zeit bis zum Abend relativ zügig, nebst Toilettenpausen legen wir nämlich keine grösseren Stopps ein, sondern wechseln uns mit dem Fahren ab.
Kurz vor achtzehn Uhr erreichen wir Tata, ein kleiner Ort an einem See kurz nach Budapest, die Hauptstadt Ungarns haben wir nämlich grossräumig umfahren.
In Tata übernachten wir in einer hübschen, kleinen und günstigen Pension, wobei wir nebenan noch was zu Abend essen.

Todmüde von der langen Fahrerei, dauert es dann auch nicht mehr lange, bis wir ins Bett fallen und die Lichter löschen.

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Gleich am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg ins Dorfzentrum von Tata, wo wir in einer Bäckerei zuerst ein Gipfeli essen und einen Kaffee trinken und anschliessend die restlichen rumänischen Ron in Euro wechseln lassen.
Nachdem das alles erledigt ist, fahre ich zurück auf die Autobahn, wo wir ca. eineinhalb Stunden später, die österreichische Grenze überqueren und eine wieder eine Vignette kaufen müssen.

Anschliessend fahren wir an Wien vorbei Richtung Texingtal, welches sich in Niederösterreich befindet.
Das erste was uns auffällt ist, wie sauber und ordentlich Österreich auf uns wirkt, nach all den Ländern, die wir besucht haben.
Die Häuser und Gärten sind gepflegt, die Strassen blitzblank sauber, alles ist gut angeschrieben, die Strassenmarkierungen gut erkennbar und der Verkehr deutlich geregelt.
Etwas, was wir schon lange nicht mehr gehabt haben, geschwiege denn uns aufgefallen wäre.

Wir fahren durch eine wunderschöne Hügellandschaft, die sich mit Wäldern und Wiesen abwechselt, sehen dabei Rehe und Hirsche, wunderschöne Burgen und alte Kirchen mit einem hübschen Dorfkern.
Um zwei Uhr dann treffen wir uns mit Bennet uns seiner Familie in einer Gaststube, ab vom Schuss.

Bennet haben wir vor zwei Jahren und fünf Monaten in Indien kennengelernt, als er damals mit seinem VW T3 unterwegs war.
Gemeinsam sind wir dann für zwei Monate durch Indien und Nepal gereist, haben viel erlebt und eine super Zeit gehabt.
Anschliessend hat er sein Auto von Mumbai nach Montevideo in Uruguay verschifft und ist damit dann sechs Monate in Südamerika herumgereist, ehe er zurück nach Österreich gekommen ist.

Da Bennet am Tag zuvor Geburtstag hatte, ist sein Vater, sowie seine Schwester und sein Bruder aus Wien angereist.
So freuen wir uns nicht nur auf ein Wiedersehen mit Bennet, sondern auch darüber, seine Familie kennenlernen zu dürfen.
Zu sechst sitzen wir also am Tisch und plaudern, während wir gleichzeitig kurz etwas Kleines zu Mittag essen.

Anschliessend geht’s zur Burg Plankenstein wo ein Adventsmarkt ansteht, sowie eine Teerunde in der Burgstube, die urgemütlich und herrlich warm ist, denn draussen tobt ein Sturm, bei dem uns der eiskalte Wind um die Ohren pfeift.
Wir machen noch einen Rundgang durch die Burg, die wunderschön und sehr interessant ist, danach bringen wir unser Auto zu Bennets Haus und fahren dann mit ihm mit in ein anderes Dorf in der Nähe, wo ein sogenannter Krampuslauf stattfindet.

Ursprünglich eine uralte Tradition um die bösen Geister aus dem Dorf zu vertreiben, die es übrigens auch bei uns in der Schweiz gibt, unter anderem mit dem Namen «Tscheggete.»
Verschiedene Gruppen mit schweren Schellen und Ketten, bösen Masken und riesigen Hörnern, Feuerwerkseinlagen und fiesen Ruten, mit denen sie die Zuschauer fitzen, ziehen sie an uns vorbei.
Mit dem einen gelingt mir immerhin ein Selfie, bevor er mir mit der Rute eins an die Beine fitzt, es ist echt witzig und cool.

Eine Gruppe nach der anderen kommt an uns vorbei mit ihren bösen Fratzen, wo die meisten Leute doch respektvoll zurückweichen.
Wir stehen in der Menge mit einem Becher Glühmost und betrachten das tolle Spektakel, dass wir so noch nie erlebt haben.

Bennets Familie verabschiedet sich später leider, denn sie fahren noch heute nach Wien zurück, so bleiben am Ende nur noch wir drei.
Auch wir fahren bald darauf zurück, wo wir es uns in Bennets cooler Wohnung gemütlich machen und mit einem Gläschen Vodka anstossen.
Dabei plaudern wir über die coolen Zeiten in Nepal und Indien, lauschen aber auch Bennets Erzählungen in Südamerika.

Irgendwann bin ich dann so müde, dass mir die Augen zufallen und deswegen gehen wir auch alle bald darauf ins Bett, nach einem supercoolen und ereignisreichen Tag.
Da wir vor allem viel Auto gefahren sind, haben wir in diesen zwei Tagen kaum Bilder gemacht.

12.12.2019. Wir fahren weiter nach Turda und besichtigen dabei die grosse Salzmine

Die Sonne geht auf und mit ihr beginnt ein neuer Tag, denn wir mit einer Tasse Kaffee und einem kurzen Frühstück begrüssen.
Nachdem wir um neun Uhr die Schlüssel für das Apartment beim Besitzer abgegeben haben, nehmen wir uns noch eine Stunde Zeit, um Sighisoara, (Schässburg) zu besichtigen.

Der riesige und wunderschöne Turm der über der Stadt aufragt, die uralten Gässchen, die grosse Kirche auf dem Hügel und die wunderbar bunten Häuser sind ein riesiges Highlight und wir sind begeistert.
Rumänien hat in dieser Hinsicht so viel zu bieten, hier könnte man locker ein paar Wochen unterwegs sein und die Leute sind so freundlich mit uns.

Später machen wir uns mit dem Auto auf den Weg nach Turda, (Torenburg) wo wir die alte Salzmine besichtigen wollen, die im Jahre 1690 erschaffen wurde und man in bis zu 120m tiefen Stollen  Salz abbaute.
Heute ist es der wohl tiefste Freizeitpark der Welt und unglaublich cool!
Nach zwei Stunden Fahrt erreichen wir Turda und nachdem wir den Eingang passiert haben, gehen wir die Stufen runter und steigen anschliessend in einen Lift um, der uns bis auf die Gesamttiefe hinunterbringt.

Alles ist mit Salz überzogen, der Boden knirscht unter den Schuhen und jedes Geräusch hallt von den riesigen Wänden des Stollens wieder, man fühlt sich wie auf einem anderen Planeten, weit entfernt von der realen Welt.
Da unten kann man Tischtennis, Minigolf und Billard spielen, aber auch Kegeln oder in kleinen Booten auf dem See herumpaddeln, sowie auf einem Riesenrad seine Runden drehen.

Uns aber, fasziniert vor allem die Mine an sich, die unglaublich hohen Decken, die Atmosphäre und die Geschichte.
Wir schlendern herum und schauen uns alles an, drehen eine riesige Runde auf einer Plattform und betrachten das grosse alte Holzrad, welches früher von Pferden angetrieben wurde, um mit einem Seilzug das Salz zutage zu befördern.
Ich habe selten etwas cooleres gesehen, als hier unten in der Mine zu stehen und diese riesigen Wände hochzuschauen, die alle aus purem Salz bestehen, was übrigens auch die Luft trocken macht und somit für ein optimales Raumklima sorgt.

Zurück an der Erdoberfläche, fahren wir zu einem kleinen Guesthouse wo wir eine Nacht gebucht haben.
Der Besitzer ist sehr freundlich und auch das Zimmer überraschend hübsch, da zudem keine anderen Gäste hier sind, haben wir über Nacht das ganze Haus für uns.

Nach einem kleinen Abendessen in einem Restaurant in der Stadt, trinken wir noch einen kleinen Schnaps den man hier in Rumänien Tuica nennt und uns unser Gastgeber extra hingestellt hat.
Anschliessend chillen wir noch eine Weile und machen dann bald Feierabend.

11.12.2019. Wir besichtigen Brasov und machen uns auf den Weg nach Sighisoara

Nach dem Frühstück schleppen wir unser Zeug zurück zum Auto und machen uns anschliessend mit der Kamera auf den Weg, um die wunderschöne Stadt Brasov zu besichtigen.

Berühmt ist die Stadt für ihre Schwarze Kirche, die mitten in der Stadtmitte aufragt und riesig ist.
Ihr Name rührt vom grossen Stadtbrand im Jahr 1689 her, der die Kirche zu einer schwarzen Ruine werden liess, ursprünglich hiess sie nämlich Marienkirche.
Der Grundstein für den Bau der Kirche wurde erstmals im Jahre 1383 gelegt, anschliessend leider etliche Male zerstört und wieder aufgebaut.
Heute gilt sie als grösstes sakrales Bauwerk Rumäniens und ist das Wahrzeichen der Stadt Brasov.

Wir betreten die Schwarze Kirche und staunen über die riesigen Säulen des Kirchenschiffs und über die Höhe der Decken, wovon man leider nichts fotografieren darf.
Alte Malereien verzieren teilweise die Wände, sie stammen vom Wiederaufbau der Kirche im 16. Jahrhundert.

Nachdem wir die Schwarze Kirche wieder verlassen haben, gehen wir durch die Fussgängerzone und bewundern die bunten Fassaden der alten Stadthäusern.
Rumänien hat noch wahrhaftig alte Häuser, es wurde im 2. Weltkrieg nur wenige davon zerstört, weshalb man hier viele historische Schätze findet.
Wir besichtigen die Altstadt, trinken unterwegs noch einen Kaffee und fahren dann los in Richtung Sighisoara.

Die rumänischen Städte tragen aber jeweils auch einen deutschen Namen: Bran=Törzburg, Brasov=Kronstadt, Sighisoara= Schässburg und Turda=Torenburg.
Der Grund dafür ist, dass es ein Deutschland mal eine Zeit gegeben hat, wo sehr viele Leute ausgewandert sind, auch nach Rumänien.

Unterwegs wollen wir noch eine andere Burg besichtigen, leider jedoch haben die heute geschlossen, weshalb wir nach einem kleinen Rundgang durch das Dorf, wieder weiterfahren.
Die Leute auf dem Land leben zum Teil noch in echt mittelalterlichen Verhältnissen, sind mit Pferd und Wagen unterwegs, leben als Selbsternährer und beheizen ihr Haus mit Feuerholz, während sie unter einem Vordach das Heu für ihre Tiere lagern.

In den einen Dörfern leben auch viele Roma sehr ärmlich in ihren kleinen Hütten, die Kids betteln auf der Strasse, während die Mütter ihre Kleider im Garten aufhängen, die bei diesen Wetterverhältnissen kaum zu trocknen vermögen.

Sighisoara erreichen wir am frühen Abend, wir haben wieder ein kleines Apartment gemietet, ebenfalls wieder in der Altstadt.

Im Auto zu schlafen macht bei diesen Temperaturen einfach kein Spass, in der Stadt schon gar nicht, wir wollen es uns auch einfach noch ein wenig gutgehen lassen.
Der Vermieter ist ein sehr netter Mann, der auf uns gewartet hat und uns sogleich die Schlüssel übergibt.

Nachdem wir uns eingerichtet haben, machen wir einen kleinen Rundgang durch die Altstadt und kehren dann zum Apartment zurück, wo ich die Resten vom Vortag und für jeden ein Schweinesteak brate.

Bei einem Glas Wein lassen wir den Abend ausklingen und gehen zeitig zu Bett.

10.12.2019. Schloss Pelisor und ein Besuch im Hause Graf Draculas

Wir fühlen uns ausgeschlafen, als wir am nächsten Morgen aufstehen und uns nach einem kurzen Frühstück auf den Weg zum Schloss Pelisor machen.
Es ist eiskalt und der Boden noch tiefgefroren, als wir unser Auto parkieren und die wunderschönen alten Bauten studieren, die wie aus einem Märchen entsprungen scheinen.

Das Schloss Pelisor selbst, haut einen dann doch aus den Socken, denn selten haben wir ein schöneres Gebäude gesehen, als dieses.
Die kleinen spitzen Türmchen, die Holzverzierungen an den Erkern, die steilen Dächer und farbigen Ecklisenen, aber vor allem auch die Balkone sind einfach umwerfend.
Der österreichische Architekt Karel Liman wurde im Jahre 1899 vom damaligen Bauherr mit der Arbeit für das Schloss beauftragt.
Wunderschön gebettet zwischen Wäldern und Wiesen, gleicht es eher einem verwunschenen Schloss aus einem Märchen.

Nach einem Rundgang gehen wir hinein und bewundern die Innenausstattung des Schlosses, die mit filigranen Holzverzierungen und dramatischen Bildern auf sich aufmerksam macht.
Das Mobiliar ist aus dunklem und schwerem Holz, die Dekorationen aus geblasenem Glas und Marmor und die Räume mit schweren Teppichen ausgelegt.
Die Fenster sind ähnlich wie in der Kirche mit Farbe bemalt und lassen deswegen nur wenig Tageslicht herein.
Der Rundgang hier dauert etwa eine Stunde aber lohnt sich sehr, uns hat es gut gefallen.

Nach einem heissen Kaffee machen wir uns anschliessend auf den Weg nach Bran, wo wir das Schloss Bran besichtigen wollen, besonders ich.
Als Fan von Bram Stockers Buch Graf Dracula, welches ich im Teenageralter mindestens fünfmal gelesen habe, freue  ich mich auf den Moment, davor zu stehen.
Natürlich ist die Geschichte rein fiktiv und spielt auf den walachischen Fürsten Vlad lll. Draculea ab, der dieses Gebäude aller Wahrscheinlichkeit nach, auch nie betreten hat.
Egal, für mich ist es trotzdem das Schloss des Grafen 😀 Das Buch ist übrigens absolut empfehlenswert, die Erstveröffentlichung des Manuskripts fand übrigens im Jahre 1897 statt.

In Bran angekommen, essen wir zuerst was und gehen dann den steilen Weg zum Schloss hoch, wo wir wieder einmal positiv überrascht werden.
Eine richtige Schlossstube erwartet uns mit alten Holzdielenböden und hohen Deckenbalken, einem riesigen Cheminée und hohen Fenstern.
Zudem eine Folterkammer, ein Turmzimmer und steile enge Wendeltreppen.
Wir sind begeistert und laufen über eine Stunde überall herum, ehe wir wieder Richtung Parkplatz spazieren und unterwegs noch ein paar Fotos von aussen machen.

Zurück beim Auto, machen wir uns auf den Weg nach Brasov, wo wir ein winziges Apartment für eine Nacht gemietet haben, mitten in der Altstadt.
Dort angekommen, gibt’s zuerst einen Becher Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, danach aber kehren wir ins Apartment zurück, wo ich uns eine Pfanne Spaghetti koche.
Mit Roxette’s grossartiger Sängerin Marie Fredriksson im Hintergrund, sitzen wir an der Küchentheke und essen zu Abend, sie war für mich als Kind eine Ikone.

Es ist herrlich warm und gemütlich und nach dem Abwasch relaxen wir einfach noch ein wenig und gehen dann bald ins Bett.

09.12.2019. Ölwechsel und wir verlassen Bukarest und fahren nach Sinaia

Zeitig sind wir heute auf den Beinen und nach einem feinen Frühstück räumen wir zusammen und geben an der Rezeption den Schlüssel ab.

Anschliessend fahren wir zur Toyota Garage um den Ölwechsel vornehmen zu lassen und gleichzeitig nach einem neuen Ölfilter zu fragen.
Zum Glück haben sie mehr oder weniger gerade Zeit, doch am Ende dauert die ganze Arbeit doch an die drei Stunden, denn wir lassen auch gleich noch all unsere Reifen auswuchten.
Die Zeit vertreibe ich mir mit Blog schreiben und lesen, Tobi indes surft wie immer im Internet.

Später als wir endlich fertig sind, ist es schon nachmittags um zwei und wir machen uns auf den Weg nach Sinaia und lassen Bukarest hinter uns.
Der Verkehr ist dicht und wir kommen am Anfang kaum voran, was aber auch den zahlreichen Auffahrunfällen zu verdanken ist, die Rumänen scheinen wohl keine besonders geduldigen Fahrer zu sein.
Nach einer weiteren Stunde haben wir den übelsten Verkehr endlich hinter uns und fahren anschliessend durch Industrie und kleine Dörfer, vorbei an Kirchen und Wäldern.

Mit der Zeit fängt es langsam an bergauf zu gehen und wir kriegen die schneebedeckten Karpaten zu Gesicht, die hinter den Wäldern aufragen.
Sinaia erreichen wir kurz bevor es dunkel wird und wir beschliessen, gemeinsam essen zu gehen.

Im Restaurant «Snow» setzen wir uns an den Tisch und versuchen die rumänische Speisekarte zu übersetzen, die erstaunlich viele italienische Einschläge hat, weshalb es nicht allzu schwierig ist.
Wir bestellen Auberginenpaste mit getoastetem Brot, für mich ein Wienerschnitzel, weil die nämlich auch österreichische Spezialitäten anbieten und ich das schon ewig nicht mehr gegessen habe.

Für Tobi gibts Schweinslendenstück im Speckmantel mit Kartoffelgratin, welches ebenfalls sehr fein ist.
Der Chef in diesem Restaurant ist in unserem Alter und spricht sehr gut Englisch, ist ebenfalls viel gereist und schenkt uns am Ende noch eine hausgemachte Mango Marmelade mit Basilikum, auf die ich mich jetzt schon sehr freue.
Die Leute hier sind echt nett und das Restaurant können wir wärmstens weiterempfehlen.

Da es noch nicht mal acht Uhr abends und schon eiskalt ist, beschliessen wir dass wir es uns auf den letzten Tagen unserer Reise noch etwas gutgehen lassen werden und nehmen deshalb eine authentische rumänische Unterkunft für 20.-, herrlich warm und echt total hübsch eingerichtet.
Die Gastgeberin spricht kaum Englisch doch sie ist so offen und warmherzig, dass wir sie sogleich mögen und bei dem Preis kriegen wir doch schon fast ein schlechtes Gewissen.

Nach einer heissen Dusche machen wir es uns gemütlich und lesen noch ein wenig, anschliessend löschen wir das Licht und hauen uns aufs Ohr.

08.12.2019. Sightseeingtour durch Bukarest und ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt

Wir nehmen uns am Morgen zuerst die Zeit, um ausgiebig zu frühstücken denn kaum dass um acht Uhr der Lidl seine Türen öffnet, bin ich schon im Laden um frische Gipfeli zu kaufen.
Während die Rolling Stones im Hintergrund abrocken, sitzen wir gemütlich am Tisch und futtern Spiegeleier, Gipfeli, Käse, Salami und Marmeladenbrote.
Nach dem Abwasch hängen wir unsere frischgewaschenen Kleider auf, ausnahmsweise mal auf einem Wäscheständer, anstatt unser Waschseil quer durch die ganze Hütte zu spannen.

Anschliessend machen wir uns auf den Weg ins Stadtzentrum, genauer gesagt zum Parlamentsgebäude, welches übrigens eins der grössten Gebäude der Welt ist.
Mit 65’000Km2 Grundfläche und einer Höhe von 86m über dem Boden, sowie 92m im Untergrund, ist das Parlamentsgebäude doch ein sehr beeindruckender Bau, den wir aber leider nur von aussen besichtigen können.

Auf dem grossen Parkplatz davor, befindet sich ein wunderschöner Weihnachtsmarkt den wir uns natürlich gleich anschauen.
mit einem heissen Becher Glühwein in der Hand, schlendern wir durch die Stände und vorbei an kleinen Holzhäuschen und geniessen die festliche Weihnachtsstimmung.
Zufällig stossen wir dabei auf einen Raclette-Stand mit französischem Käse zwar, trotzdem kann da der Schweizer einfach nicht Nein sagen.
Zufrieden stehen wir schlussendlich nebendran und hauen eine Portion Raclette mit viel Käse rein, trotz französischem Käse ist es doch irgendwie ein Stück Heimat.

Später verlassen wir den Weihnachtsmarkt und machen uns auf dem Weg zur Altstadt von Bukarest, die ebenfalls wunderschön ist.
Kopfsteinpflaster, viele Pubs und Restaurants, uralte Häuser zum Teil mit kleinen Erkern und enge Gässchen, wir leiben es!
Die Stimmung ist herrlich und es sind viele Menschen unterwegs, obwohl es Sonntag ist.
Wir trinken unterwegs einen Kaffee und gehen dann weiter, treffen dabei sogar noch berittene Polizei an, wobei mich die Pferde natürlich mehr interessieren als die Bullen. 😀

Es geht weiter durch die Altstadt wo überall die Weihnachtsbeleuchtung hängt und Musik gespielt wird, Leute mit hausgemachten Produkten werben und Familien mit ihren Kindern durch die Gassen schlendern.
Später als wir schon wieder langsam hungrig sind, kehren wir zum Weihnachtsmarkt zurück und staunen nicht schlecht als wir feststellen, dass sich inzwischen ganz Bukarest hier versammelt hat.
Die Polizei hat die Strassen drum herum weiträumig abgesperrt, weil so viele Leute gekommen sind.

Wir stellen uns bei einem Essstand an und bestellen Speck mit Kartoffeln und Sauerkraut, denn dies scheint hier sehr beliebt zu sein und ist zudem auch noch wahnsinnig fein.
Erst gegen acht Uhr machen wir uns auf den Rückweg nachdem wir noch den einen oder anderen Glühwein probiert haben, der übrigens von den regionalen Winzern angeboten wird.

Zurück in unserer kleinen Air Bnb Unterkunft, hüpfe ich gleich wieder unter die heisse Dusche und mache es mir dann mit meinem Buch gemütlich, während Tobi ein wenig im Internet surft.
Anschliessend hauen wir uns bald aufs Ohr.