Mit dem Vorsatz das Bett erst dann zu verlassen, wenn die Sonne aufgeht und mit ihrer Wärme die Kälte vertreibt, bleiben wir bis kurz nach halb zehn liegen.
Anschliessend stehen wir aber auf und bereiten zusammen mit Christine und Urs das Frühstück zu, Rührei, Brot, Salami und Käse.
Es herrscht wunderbares Wetter und wir geniessen die wunderschöne Aussicht auf das Schwarze Meer.
Während dem Frühstück sind wir uns alle einig, dass wir uns eigentlich in Batumi zu viert ein Apartment nehmen könnten, welches günstig und gut ist.
Nach ein wenig Recherche auf booking.com, werden wir fündig und buchen gleich für drei Nächte, anschliessend machen wir uns auf den Weg in die Stadt.
Die Umgebung erinnert einen hier an Australien, denn man sieht Eukalyptusbäume und tropische Pflanzen, da kriegt man gleich Heimweh nach dem roten Kontinent.
Wir erreichen am frühen Nachmittag die Stadt und das riesige Gebäude, wo unsere Unterkunft zu finden ist.
Wir warten auf die Stellvertreterin des Vermieters, eine Russin, die kein Wort Englisch spricht, uns aber trotzdem alles erklärt.
Mit einem Lift aus der Sowjet Zeit stammend, fahren wir in den neunten Stock hoch und freuen uns auf diese moderne und schöne Unterkunft mit Blick auf das Meer hinaus.
Zuerst braten wir uns die Spaghetti vom Vortag zusammen mit einem Salat, anschliessend wird erst mal geduscht und Kleider gewaschen, sowie alles eingerichtet.
Da wieder einmal keine Aufhängevorrichtung zum Wäsche trocknen existiert, spannen wir auf eine weiteres Mal unser riesiges Waschseil durch die ganze Wohnung, um unser Zeug aufzuhängen.
Anschliessend holen wir auch gleich noch die Bettwäsche mit hoch, denn auch diese muss wieder mal gewaschen werden.
Den Rest des Nachmittages verbringen wir mit plaudern, lesen, Blog schreiben, Musik hören und chillen, heute verlassen wir die tolle Wohnung bestimmt nicht mehr.
Am Abend holen die Jungs noch Pizza und wir schauen uns Captain Balu und seine tolle Crew an, einfach so und weil es witzig ist und alte Kindheitserinnerungen weckt.
Erst spät am Abend ziehen wir uns auf unser Schlafzimmer zurück und gehen ins Bett.
Am nächsten Morgen sind Tobi und ich schon zeitig auf, während die anderen zwei noch schlafen.
Wir hängen eine weitere Ladung Wäsche auf und machen uns dann zu Fuss auf den Weg zu einem nahegelegenen Einkaufszentrum, um frische Gipfeli, Eier, Orangensaft, etc . zu kaufen.
Mit unserer Beute kehren wir zur Wohnung zurück und bereiten dann zu viert das Frühstück vor, Christina zaubert sogar noch einen frischen Fruchtsalat.
Danach begeben wir uns auf Sightseeing-Tour durch die Stadt, die doch erstaunlich modern und westlich zu sein scheint.
Glänzende Wolkenkratzer aus Glas ragen hoch in den Himmel, neue Hotels wurden gebaut, Casino’s, Bars und Restaurants.
Wir verdonnern die Jungs zum Luftgewehrschiessen an einem Stand, anschliessend besichtigen wir einen Park und machen uns dann auf dem Weg zum Wahrzeichen der Stadt, Ali and Nino Statue of Love, eine Art mechanischer Kunst.
Wir warten geduldig die zehn Minuten ab und schauen dann fasziniert zu, wie die beiden Personen einander zuerst küssen, nur um dann durcheinander hindurchzufahren.
Anschliessen geht’s weiter zum Cha Cha Tower mit der Schnapsfontäne, leider ist diese aber bereits abgeschaltet, da die Saison bereits vorbei ist.
Wir schlendern durch das alte Viertel der Stadt, wo die Strassen noch eng und die Gässchen klein sind, der Teil der uns an dieser Stadt um einiges besser gefällt.
Da wir inzwischen ziemlich hungrig sind, setzen wir uns in ein Restaurant und bestellen verschiedene Salate, Khachapuri Imeruli und Auberginen mit Walnusspaste, was wir uns alles teilen und welches wahnsinnig gut schmeckt.
Nach dem Essen geht weiter zum Sockenladen und kurz darauf bleiben wir bei einem wunderbaren Italiener hängen, der super Gelato, Tiramisu und Panna Cotta im Angebot hat und wir uns ein paar Desserts teilen.
Wir kehren erst zu unserer Wohnung zurück, als es bereits schon dunkel ist und dort setzen wir uns an den Tisch um Monopoly zu spielen.
Dabei kriege ich eine Nachricht von einem Schweizer der im Hostel im gleichen Gebäude ein Zimmer hat und der sich gerne mit uns treffen würde.
Christina und ich bringen ihn nach dem obligatorischen Pizza holen gleich mit hoch und so lernen wir den jungen Renato kennen, der mit seinem Fahrrad unterwegs ist.
So wird fleissig Bier getrunken und Monoply gespielt, wobei ich die Bank übernehme und aufpasse, dass die Bande sich nicht gegenseitig über den Tisch zieht.
Es wird spät, bis wir alle zu Bett gehen und das Licht löschen.
Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen mache Tobi und ich uns auf den Weg um unser Auto zu waschen und vollzutanken, wir wollen nämlich heute Abend die Fähre nach Bulgarien nehmen.
Also machen wir uns gleich auf den Weg, fahren vorbei an Batumis Skyline und ein Stück aus der Stadt raus Richtung Hafen, wo wir eine Waschanlage finden.
Für umgerechnet 5.- können wir dort unsere Karre waschen lassen und auf der Videokamera zuschauen und gleichzeitig einen Tee trinken.
Zurück bei der Wohnung wird geduscht und dann gehen Christina und ich noch einkaufen, vor allem einen Vorrat an georgischem Wein muss her.
Da man im Laden gleich degustieren kann, probieren wir ein paar verschiede Weine, ehe ich mich für den einen oder anderen entscheide.
Zurück in der Wohnung machen wir alles startklar, der Rucksack für die Fähre ist gepackt, weil man während der Überfahrt nicht zum Auto darf.
Anschliessend fahren wir zu viert zum tollen Italiener vom Vortag und treffen dort auf Renato, der schon auf uns gewartet hat.
Zu fünft setzen wir uns an einen Tisch, bestellen Pasta, Pizza, Wein, verschiedene Salate, etc. welches wir uns alles teilen, es ist eine echt tolle Runde.
Leider erwischt uns nach dem Essen beim Auto ein richtig fieser Tiefschlag, der auch gleich unsere Pläne für die Fähre ändert.
Jemand hat sich die Mühe gemacht unsere Seilwinde abzuschrauben und zu klauen, echt ne fiese Nummer, zudem ist auch gleich noch der linke Scheinwerfer verschwunden.
Ich rufe sofort die Versicherung an um den Diebstahl zu melden, dann fahren wir zum Apartment zurück um den Parkplatz zu kontrollieren.
Wir gehen davon aus, dass jemand letzte Nacht die Seilwinde geklaut hat, da wir aber immer von hinten an unser Auto herangelaufen sind, haben wir es erst lange gar nicht bemerkt.
Auf dem Parkplatz finden wir nur noch ein paar verschnittene Kabelbinder und das rausgerissene Kabel des Scheinwerfers.
Da wir ein Diebstahlprotokoll für die Versicherung brauchen, rufen wir die Polizei, die eine halbe Stunde später eintrifft und sich die Sache ansieht.
Anschliessend können wir mit ihrem Auto mit Blaulicht auf den Posten fahren, wo wir nach einer Stunde warten, mit einem Übersetzer die Situation besprechen können.
Nach über zwei Stunden verlassen wir den Polizeiposten wieder mit einem Diebstahlrapport für die Versicherung.
Wir kehren zur Wohnung zurück wo Christine und Urs schon auf uns warten, mit einer Flasche Eiswein auf dem Tisch.
Wir trinken zusammen ein Glas und dann beschliessen Tobi und ich ganz spontan, die Fähre sausen zu lassen und zusammen mit den anderen zwei durch die Türkei zu fahren, runter in den Süden und hoffentlich der Sonne hinterher.
Da wir bei der Fähre keine fixe Buchung hatten, ist dies auch absolut kein Problem und so übernachten wir nochmals in der Unterkunft, mit der wir heute nicht gerechnet haben.