Es ist eine eiskalte Nacht und wir verlassen unser Bett erst, als die Sonne hinter den Bergen hervorkommt.
Auch Christina und Urs kommen nicht eher raus, weshalb wir dann alle mehr oder weniger gleichzeitig auf den Beinen sind.
Christina macht sich gleich an die Arbeit und bratet für uns wunderbare Bananen Pancakes, das perfekte Frühstück nach einem feuchtfröhlichen Tag / Abend.
Dazu gibt’s heissen Kaffee und während um uns herum noch komplett zugefroren ist, wärmen uns die Sonnenstrahlen und der Kaffee herrlich auf.
Nach dem anschliessenden Abwasch müssen wir leider von den beiden wieder Abschied nehmen, denn wir fahren in unterschiedliche Richtungen weiter.
Also wird nochmals herzlich umarmt und gewinkt, dann tuckert der rote Bus auch schon davon und wir ebenfalls.
Wir fahren wieder ein Stück durch das lange Tal, kaufen unterwegs ein Imeruli Kachapuri Take Away und verlassen dann die gutgeteerte Strasse, um auf eine Piste abzubiegen, die uns durch den mittleren Kaukasus und über den Jvari Pass bringt.
Das Wetter ist absolut perfekt, keine Wolke ist am Himmel zu sehen und als wir aus dem dunklen Wald heraus kommen, erhalten wir eine atemberaubende Aussicht auf das grosse Kaukasusgebirge, deren Schneespitzen in der klaren Luft sehr gut zu sehen sind.
Oben auf dem Pass ist es erstaunlich warm trotz der Höhe, denn die Sonne ist auch in der Winterzeit noch erstaunlich stark.
Auf der anderen Seite des Passes liegt noch ein kleiner Rest Schnee, an der Stelle wo die Sonne am wenigsten hinkommt.
Zum Fahren aber absolut kein Problem obwohl unsere Mud Terrain Reifen denkbar ungeeignet sind, was diesen Untergrund betrifft.
Die Abfahrt zieht sich ewig durch unebenen Boden und dichtem Laub, doch die Fahrt ist wunderschön und wir geniessen es sehr.
Unten angekommen, fahren wir weiter bis wir aus dem Tal herauskommen und von erstaunlich warmem Wind empfangen werden, der vom Schwarzen Meer zu kommen scheint.
Die Böen sind ziemlich stark und da es Zeit für einen Schlafplatz ist, machen wir uns auf die Suche und werden in der Nähe eines Staudamms fündig, wo wir uns für die Nacht einrichten.
Wir montieren unsere Zusatzwände und essen nur noch etwas Kleines, bevor wir in unsere Schlafsäcke kriechen.
Auch am nächsten Morgen windet es noch wie verrückt und nach einem kurzen Frühstück beschliessen wir, zum Shaori Reservoir hochzufahren, wo wir heute Abend übernachten werden.
Dazu werden wir durch georgisches Hinterland fahren, wo es vermutlich noch nicht allzu viel Tourismus gibt.
Wir nehmen unsere Zusatzwände runter, rollen sie sorgfältig auf und verstauen sie in der Dachbox, dann machen wir uns startklar und tuckern anschliessend los.
Wir fahren über den Staudamm und dann Richtung Tschiatura, eine kleine Stadt die ganz viele Seilbähnchen hat, um auf die umliegenden Felsen zu gelangen.
Nach einer Stunde Fahrt durch Dörfchen, Weinberge und Laubwälder, kommen wir in oben genannter Stadt an und stellen enttäuscht fest, dass hier schon seit einer Weile keine Gondeln mehr auf die Felsen fahren.
Alles ist komplett stillgelegt und auch was die Stadt selbst betrifft, gibt es hier nicht besonders viel zu sehen.
Trotzdem begeben wir uns zu Fuss auf eine kleine Erkundungstour, wobei wir ein Stück an einem sehr verschlammten Fluss entlanggehen.
Die Gebäude wirken vernachlässigt und haben tiefe Risse, alles sieht ungepflegt und abbruchreif aus, auch wenn in den Häusern immer noch Menschen leben.
Ich kaufe eine Flasche günstigen Pirosmani Wein für mein Gulasch und dann trinken wir noch einen Kaffee.
Abschliessend kehren wir zum Auto zurück und machen uns auf den Weg zum Shaori Reservoir.
Dabei fahren wir durch wunderschöne Hügel und Berglandschaften und sind dabei ziemlich lange unterwegs, ehe wir beim Reservoir ankommen.
Wieder ist es sehr windig und wir müssen auch heute die Zusatzwände montieren, damit wir eine ruhige und etwas wärmere Nacht haben.
Georgien ist voll mit Streunern und so haben wir auch heute ein Haustier, einen riesigen Hirtenhund, so gross wie ein Kalb.
Während ich im Auto Zwiebeln und Paprika, Knoblauch und Fleisch Schneide, kriegt er ein paar Stücke vom Fleisch ab, mit dem Befehl, nachtsüber die Klappe zu halten und nicht zu kläffen.
Dieser Deal scheint im Recht zu sein und zufrieden schnappt er nach den Fleischbrocken, die Tobi ihm zuwirft.
Nachdem mein Gulasch im georgischen Rotwein schön geköchelt hat, essen wir wunderbar heiss zu Abend, wie immer die perfekte Mahlzeit bei kühlem Wetter.
Anschliessend wird der Abwasch erledigt und aufgeräumt, dann gehen wir bald ins Bett.