Um halb sieben klingelt der Wecker und Tobi und ich schmeissen als erstes die Standheizung an und warten dann, bis es einigermassen warm genug ist, dass wir uns beim Anziehen nicht den Hintern abfrieren.
Anschliessend machen wir uns sogleich startklar denn um elf Uhr beginnt unser gemeinsames georgisches Wine & Beer Tasting mit Christina und Urs aus dem Bündnerland.
Wir fahren die restlichen 80 Km durch das Tal und treffen dann in Aspindsa ein, wo wir beim Bäcker des Vertrauens ein wunderbar frischgebackenes Brot kaufen, welches unser Frühstück sein wird.
Bei der Fahrt nach Aspindsa haben wir nämlich unten am Fluss den kleinen roten Toyota Bus von den Bündnern entdeckt, auf den wir nun
direkt zusteuern.
Die beiden haben uns ebenfalls schon gesehen und winken, dann wird erstmal Hallo gesagt und dann gibt es Frühstück.
Die beiden haben zwar schon gegessen, doch welcher Schweizer sagt schon nein zu Käse und Schüblig mit warmem frischgebackenem Brot? 😀
Als es Zeit ist, brechen wir auf und fahren die drei Kilometer nach Aspindsa zurück, wo wir von Anni und Toni begrüsst werden, die uns durch den heutigen Tag führen.
Zuerst fahren wir zu einem Parkplatz wo wir die Autos sicher parkieren können, dann geht es im Opel von Toni zum ersten Weinbauern, der seinen Wein in alten Amphoren-Fässern keltert.
Manuk der den Betrieb von seinem Vater übernommen hat und etwas Englisch spricht, zeigt uns seinen Keller mit den dicken Betonmauern, wo die Amphoren eingemauert sind.
Die Mauern sind so dick, damit die Temperatur der Amphore sich nicht verändern kann, sondern mehr oder weniger gleich bleibt.
Hier kriegen wir unseren ersten Rotwein zum Probieren und es sollte an diesem Tag nicht der letzte sein. 😀
Der Wein ist nicht schlecht, jedoch etwas gewöhnungsbedürftig, weil man den Geschmack der Amphore deutlich wahrnimmt.
Den Weisswein finde ich persönlich überhaupt nicht gut, doch dies ist Geschmackssache.
Dazu gibt es frische Äpfel aus dem Garten, von denen wir am Ende noch ein paar mitnehmen dürfen.
Nach dem ersten Bauern geht es zum zweiten und dort spürt man jetzt doch deutlich den Unterschied, ob der Wein in der Amphore oder in einer riesigen Glasflasche gelagert wird.
Der Rotwein in der Amphore riecht so stark nach alten Mauern, dass es schon nicht mehr schön ist, doch der aus der Flasche wiederum ist sehr gut.
Der Bauer lässt es sich natürlich nicht nehmen, allen noch einen Cha Cha anzubieten, der so stark ist, dass man ihn auf einem Teller anzünden kann.
Wir stellen ziemlich schnell fest, dass ein georgisches Wine & Beer Tasting vor allem bedeutet, gemütlich zusammenzustehen, zu essen und zu trinken und zu plaudern und fühlen uns dabei sehr wohl.
Nachdem Toni uns noch sein Haus gezeigt hat, fahren wir zur Bierbrauerei und lassen uns dort mit frischem Bier und wunderbarem Essen verköstigen, mit georgischem Gesang und Tanz und viel Gelächter.
Wir haben richtig viel Spass und amüsieren uns prächtig, ist ein absolut perfekter Tag.
Am Abend kehren wir zu unseren Fahrzeugen zurück und fahren damit zum 3 Km entfernten Flussufer, wo wir uns für die Nacht einrichten.
Während der Boden schon gefriert, entzünden wir zu viert ein wunderbar warmes Feuer und lassen diesen wunderschönen Tag bei einem Bierchen ausklingen.