12.+13.11.2019. Ein Leck am vorderen Differenzialgetriebe zwingt uns zurück nach Tiflis

Wir sind am Morgen relativ zeitig wach und nach ein bisschen Geplauder und ein paar Fotos, verabschieden wir uns von Katja und Jörg, die noch heute in die Türkei einreisen wollen.
Da wir am Vortag festgestellt haben dass unser vorderes Differenzialgetriebe Öl verliert, müssen wir schleunigst in die Garage um herauszufinden, woran es liegt.
Deshalb machen wir uns sobald wie möglich auf den Weg nach Tiflis, weil dort die nächstgelegene Toyota Garage ist und wir so am einfachsten an die benötigten Teile herankommen.

Der Weg dahin beträgt an die 250Km und geht dabei zuerst durch ein sehr langes Tal, mit kleinen Baustellen und 40er Zonen die einen dazu zwingen, langsam zu fahren und weshalb man nicht besonders gut vorankommt.
Da Tobi noch etwas verkatert ist, nehme ich die Fahrt auf mich und kurve durch die engen Strassen, vorbei an Dörfern und Städtchen.
Während der Fahrt bin ich immer wieder erstaunt, wie dicht besiedelt Georgien ist und wie dicht auch der Verkehr ist, obwohl hier verhältnismässig gar nicht so viele Menschen leben.
Die jungen Leute reisen nämlich grösstenteils nach Russland und in andere Länder aus, weshalb in diesem Land vor allem viel ältere Leute leben.

Die Fahrt nach Tiflis zieht sich und ich brauche gute vier Stunden bis ich in die Nähe der Stadt komme, wo ich mich anschliessend durch den dichten Verkehr dränge und mich darüber aufrege, dass die Georgier es zum Teil nicht mal fertigbringen, in der ihnen zugeteilten Spur zu fahren, ohne deren Linie zu überqueren.
Bei der Garage angekommen, haben die Leute spontan leider keine Zeit, deshalb müssen wir einen Termin für den nächsten Tag aushandeln.

Wir beschliessen, ein Hotel gleich in der Nähe der Garage zu nehmen und uns dort einzuquartieren, damit wir am nächsten Morgen sogleich rüberfahren können.
Für 19.- finden wir eine Unterkunft gleich um die Ecke und checken dort ein, das Auto können wir gleich auf dem hoteleigenen Parkplatz stehen lassen.
Die Gastgeber sind sehr freundlich und wollen uns sogleich auf Wien und Cha Cha (Schnaps) einladen, jedoch haben wir vom Vortag noch genug, weshalb wir höflich ablehnen.

Nach einer heissen Dusche ist es inzwischen schon Abend und wir machen uns auf die Suche nach einem Restaurant, um etwas zu Abend zu essen.
Wir werden nach einiger Sucherei fündig und bestellen ein Kalbsragout und dazu einfach einen Salat und Brot, es ist superfein.

Zurück beim Hotel werden wir dann zwangshalber doch noch zu Wein eingeladen und plaudern noch eine Weile mit dem Hotelinhaber, ehe wir uns verabschieden und ins Bett gehen.

Am nächsten Morgen stehen wir um Punkt halb zehn vor der Toyota Garage, die leider erst um die Uhrzeit öffnet.
Nachdem wir bei der Anmeldung den Auftrag abgeholt haben, fahren wir mit der Karre in die Garage rein und besprechen nochmals alles, bevor sich ein Mechaniker an die Arbeit macht.

Als erstes wird beim Differenzial das Achsenöl abgelassen, welches zum Glück eine klare Farbe hat, ein gutes Zeichen.
Anschliessend werden die Räder auf beiden Seiten entfernt, alle Dichtungen sowie das Gleichlaufgelenk herausgenommen, dann kommt die Achse an die Reihe, die der Mechaniker sorgfältig herausziehen muss.
Auch die sieht zum Glück sehr gut aus, keine Dellen, Risse oder anderes kann man entdecken.
Jetzt wird das Differenzialgetriebe geöffnet und nachdem der Mechaniker es geöffnet hat, sehen wir das Problem sofort.
Die Dichtung ist komplett hinüber, es ist kaum noch was davon vorhanden, zum Glück eine kleine Sache und nichts Schlimmeres, wir haben auch hier nochmals Glück gehabt.
Trotzdem muss der Mechaniker das Gehäuse sowie das Getriebe komplett entfetten und reinigen, um es auf Schäden zu kontrollieren, wobei er zum Glück ebenfalls nichts findet.

Während der anschliessenden Mittagspause essen Tobi und ich im angrenzenden Restaurant etwas zu Mittag, wir bestellen Imeretian Khachapuri und einen Teller Auberginen mit Walnusspaste, beides ist hervorragend.
Da wir nicht alles essen mögen, nehmen wir den Rest mit um ihn zum Abendessen zu verspeisen.
Zurück in der Garage wird die Dichtung des Differenzialgetriebes gewechselt, alles wieder zusammengesetzt und dann wird die Achse sowie das Getriebe mit neuem Achsenöl wieder aufgefüllt.

Um drei Uhr nachmittags können wir die Garage wieder verlassen und uns auf den Weg nach Aspindsa machen, wo wir für morgen mit Christina und Urs verabredet sind.
Das bedeutet, die gleiche Strecke wieder zurückzufahren und unterwegs irgendwo zu übernachten.
Diesmal fährt Tobi und ich betrachte die Landschaft die an uns vorbeizieht, während die Sonne immer weiter untergeht.
Beim Borliomi Nationalpark finden wir einen Übernachtungsplatz zwischen hohen Tannen und ich mache uns einen Salat mit frischen Kräutern zum Abendessen, zusammen mit dem aufgewärmten Imeretian Khachapuri.

Es wird ziemlich schnell kalt und bevor der Mond am Himmel aufgeht, ist es im Wald stockdunkel.
Wir bleiben noch eine Weile wach und lesen, anschliessend aber löschen wir das Licht und gehen ins Bett.

 

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