Am Morgen geniessen wir nochmals ein herrliches Frühstücksbuffet und nach einer heissen Dusche packen wir unseren Kram zusammen und verstauen alles wieder im Auto.
Anschliessend gehen wir zu Fuss zum grossen Supermarkt, denn wir am Vortag entdeckt haben und kaufen frisches Gemüse und Käse ein.
Nach dem Einkauf kehren wir zum Auto zurück und fahren aus der Stadt raus, wobei wir noch irgend eine alte Kirche aus dem 4. Jahrhundert besichtigen, die Tobi auf der Karte gesehen hat.
Besonders spektakulär ist es nicht aber immerhin stimmt das Wetter und wir sind ein wenig an der frischen Luft unterwegs und können die Sonne geniessen.
Wir fahren weiter und die türkische Grenze liegt stets direkt neben uns, während wir durch abgelegene und zum Teil fast ausgestorbene Dörfer vorbeikommen.
Viele Häuser sind zerfallen, die Gärten verwildert und anstatt Fensterscheiben sieht man nur Plastik, alles wirkt etwas unheimlich und irgendwie fehl am Platz.
Hier haben mal Menschen gelebt und die Dörfer irgendwann verlassen, warum, wissen wir nicht.
Das Einzige was man manchmal noch sieht, sind ein paar Hühner die herumlaufen und vor sich hin gackern, sowie ein Rudel streunender Hunde.
Wir fahren durch eine sehr trockene Gegend wo es schon fast wie in der Wüste aussieht.
Spärliches Gras und karge Büsche, viel Gestein und Sand machen die Landschaft aus, für die Kühe, Esel, Pferde, Ziegen und Schafe ist es schwierig, hier ausreichend Nahrung zu finden.
Wir folgen weiterhin dem Grenzzaun und erst weiter nördlich verschwindet er aus unseren Augen.
Die Strecke zu einem höhergelegenen Bergsee zieht sich ewig hin und mit der Zeit werden die Strassen immer schlechter, weshalb wir zum Teil nur noch sehr langsam vorankommen.
Irgendwann gegen den frühen Abend kommen wir in die Nähe des See’s, der aber ziemlich ausgetrocknet wirkt, weshalb wir umdrehen um auf einer wunderschönen Ebene zu übernachten, mit Blick auf die Berge ringsum.
Da wir den ganzen Tag gebraucht haben um dahinzufahren, steht die Sonne bereits tief am Himmel.
Ich brate uns zum Abendessen zwei Steaks mit Salzkartoffeln und einem Kräuterdip aus Knoblauch, Koriander, Dill und Petersilie.
Wir sind hungrig, denn wir haben seit dem Frühstück nichts mehr gegessen, von dem her passt uns dieses feine Abendessen wunderbar.
Als es dunkel wird und der Mond aufgeht, glitzert der Boden, er gefriert bereits.
Wir bleiben noch lange wach und lesen, viel mehr kann man im Dunkeln im Auto auch nicht machen.
Manchmal fehlen einem da so richtig die langen und warmen Sommertage, wo man noch richtig lange draussen sitzen konnte und ein Glas Wein getrunken hat.
Die Tage werden immer kürzer und kälter, somit gehen wir meistens schon ziemlich früh zu Bett, ausser heute.