Es ist eine kalte Nacht doch die Morgensonne wärmt zusätzlich zur Standheizung unsere kleine Bude auf.
Nach einem Kaffee und ein wenig Brot mit Butter und Honig, machen wir uns startklar, denn wir sind gespannt auf Armenien und was uns hier alles erwartet.
Wir holpern von unserem Platz aus zurück auf die Hauptstrasse und fahren durch ähnliche Dörfer wie in Georgien, immer mit einer wunderschönen Kirche, kleinen Geschäften, buntdurcheinandergewürfelten Häusern und deren Vorgärten.
Bei einer Tankstelle finden wir nebenan eine Quelle um unsere Wasservorräte aufzufüllen und nachdem wir dies erledigt haben, fahren wir weiter und zuerst zum Parz Nationalpark wo ein kleiner See liegt, mitten im Wald.
Das Wetter ist top und es ist erstaunlich warm, trotz der späten Jahreszeit, worüber wir natürlich total happy sind.
Am Parz Lake angekommen, spazieren wir um den See herum durch wunderschöne und bunte Herbstwälder, das Wasser ist so glatt wie ein Spiegel und ausser uns ist kein Mensch unterwegs.
Leider ist auf der anderen Seite des See’s plötzlich kein Wanderweg mehr vorhanden, weshalb wir kreuz und quer über die Böschungen und Abhänge klettern müssen.
Zurück beim Auto schwitzen wir schon fast, was sich aber schnell ändert als wir auf eine Hochebene hochfahren, die auf über 2000m liegt.
Dort befindet sich der Sewan Lake, einer der grössten Bergseen auf der europäischen Kontinentalplatte, mit einer Gesamtlänge von 75Km.
Direkt am See befinden sich zwei uralte Kirchen die wir besichtigen, wobei uns hier tatsächlich ein paar Touristen begegnen.
Die Kirchen liegen wunderschön auf einem Hügel gebettet, mit Blick auf den kleinen Kaukasus und dessen Schneebergen und hier im Sewan Lake auf etwa 25m Tiefe, findet man übrigens auch den Sewan Mondstein, der bei den Ständen überall zum Verkauf angeboten wird.
Wir gehen eine Weile herum, betrachten die alten Bauten und setzen uns dann für einen Kaffee und Baklava in ein Restaurant.
Obwohl die Sonne wirklich stark ist, ist der Wind doch ziemlich kalt und ich bin froh über mein Thermojäckchen und die guten und warmen Schuhe.
Nach Baklava und Kaffee geht es weiter am See entlang, wo wir uns aber zeitig einen Platz zum Übernachten suchen, wir werden glücklicherweise direkt am See fündig.
Mit Bier und Wein betrachten wir die Sonne, die hinter den Bergen untergeht und rosafarbenes Licht auf den Wasserspiegel wirft.
Als auch die letzten Farben am Horizont verschwunden sind, essen wir noch kurz was zu Abend und stellen dann die Standheizung an, denn es scheint auch in dieser Nacht wieder eiskalt zu werden.
Nachdem wir noch ein bisschen gelesen haben, löschen wir bald darauf das Licht, während draussen der Mond aufgeht.