Es ist eine kalte Nacht und wir können Schakale und Wölfe heulen hören, der Regen prasselt auf unser Klappdach und als der Morgen dämmert, haben wir beide absolut keine Lust darauf, unser Bett zu verlassen.
Da Tobi immer noch Bauchschmerzen hat, koche ich zuerst mal eine Runde heissen Tee und dann räumen wir auch schon zusammen.
Wir müssen auf unserem Weg nach Armenien wieder an Tbilisi vorbeifahren und sind uns einig, dass wir da gleich einen Zwischenstopp einlegen werden, damit Tobi sich auskurieren kann.
Als wir uns auf den Rückweg nach Dedopliszgaro machen, ist der Boden vom Regen schon so aufgeweicht, dass wir mit dem Auto nur noch rutschen und herumschlittern.
Wir halten an, ziehen unsere Regenjacken an und steigen aus, wobei uns eiskalter Wind und Regen empfängt.
Wir lassen so viel Luft aus den Reifen wie es möglich ist, schalten auf dem Heckantrieb den Differenzial zu und fahren die schwierigen Stellen auf diese Weise im Schritttempo.
Immer wieder rutschen wir seitlich ab, es ist wirklich zum Fluchen!
Tobi fährt und ich steige immer wieder aus und weise ihn, wobei so viel Dreck an meinen Schuhen klebt, dass ich glatt fünf Zentimeter grösser bin.
Keine Ahnung was das für ein Untergrund ist, aber er hat es definitiv in sich und macht uns für die nächsten zehn Kilometer das Leben schwer.
Endlich im ersten Dorf vor Dedopliszgaro ist die Strasse wieder um einiges besser und mitten im miesesten Wetter aller Zeiten, pumpen wir die Reifen wieder auf ihren normalen Luftdruck auf, was mit dem kleinen Kompressor einiges länger dauert, als mit dem alten zuvor.
Immer noch regnet und windet es und es ist eiskalt, wir schlottern und sind komplett durchgefroren.
Während Tobi die Reifen aufpumpt, versuche ich mit einem Stock den Dreck an den Plattfedern und in den Radkästen zu entfernen, da kleben mindestens dreissig Kilogramm drin, wenn nicht noch mehr.
Als wir endlich weiterfahren können, läuft die Heizung im Auto auf Hochtouren, damit unser Hosen und Schuhe wieder ein bisschen trocknen können.
In Dedopliszgaro angekommen, lassen wir noch unsere Gasflasche befüllen und gehen das Auto waschen, damit auch der Rest des Schlammes entfernt werden kann.
Wir buchen auf die Schnelle ein günstiges Hotel in Tbilisi, aber ein bisschen weg vom Stadtzentrum.
Auf der Fahrt dahin stellen wir fest, dass es in den Bergen sogar geschneit hat, ihre weissen Spitzen ragen immer mal wieder zwischen den Wolken hervor.
Die Fahrt nach Tbilisi zieht sich und wir kommen erst um vier Uhr nachmittags beim Hotel an, wo wir zuerst alles ins Zimmer schleppen und dann zum Carrefour hinunterlaufen, um für Tobi Salzbrezel zu kaufen.
Immerhin scheint es ihm ein bisschen besser zu gehen, worüber ich sehr froh bin.
Zurück im Zimmer wärmen wir uns zuerst mal bei einer heissen Dusche auf und schlüpfen dann in frische Klamotten, die Tasche mit der Schmutzwäsche steht schon für die Reinigung bereit.
Nach einem schnellen Abendessen in einem Restaurant wo Tobi Suppe und Salzkartoffeln kriegt, kehren wir aufs Zimmer zurück und gehen bald ins Bett.