23.10.2019. Auto putzen und eine erste kleine Besichtigung der Stadt

Nach einem weiteren guten Frühstück mit einem wunderbaren Khachapuri mit Sulgunikäse, bestehe ich darauf, die Karre mal wieder ordentlich zu putzen, auch an Orten wo man mit einem Putzlappen nicht so gut herankommt.

Also wird der Kühlschrank rausgerissen, unsere Seitentaschen abgeschraubt und komplett ausgeräumt, der Teppich rausgenommen, die Sachen hinter den Rücksitzen ausgeräumt, sowie die Wasserkanister gelöst, usw.
Die Vorarbeit dauert eine Weile und nachdem alles endlich draussen ist, nehme ich den Putzeimer mit Seifenwasser und wasche den ganzen Staub raus, der sich an Orten gesammelt hat, wo man ohne die ganze Arbeit gar nicht rankommt.

Es ist schon erstaunlich was sich da immer alles ansammelt, vom roten australischen Staub über den weissen Bulldust von der Mongolei bis zum Gelbstich der usbekischen Wüste, findet man hier leider wirklich alles.
Vor allem unter dem Kühlschrank und hinter den Sitzen ist es besonders schlimm und ich bin anschliessend der Meinung, dass wir das schon viel früher hätten machen sollen.
So sind wir über vier Stunden dran mit putzen, Seitentaschen waschen und aufhängen, Kühlschrank reinigen, Teppich ausklopfen und ausbürsten, usw.

Am späten Nachmittag kann sich das Ergebnis jedoch auf alle Fälle sehen lassen und wir setzen uns zufrieden mit einem halben Liter Rotwein auf die Dachterrasse, bis die Sonne hinter den Bergen verschwindet.
Anschliessend machen wir uns das erste Mal zu Fuss auf den Weg in die Stadt, zum Glück von uns aus überhaupt nicht weit.

Wir kommen unten bei einem Platz raus wo es so kleine Backsteinhäuschen mit runden Kuppeln gibt, sogenannte Schwefelbäder.
Tbilisi oder Tiflis genannt bedeutet nämlich übersetzt, Wärme.
Damit ist nicht etwa der heisse Sommer gemeint, sondern die Schwefelquellen unter der Stadt die heiss und vor allem bei den Einheimischen sehr beliebt sind.
Die Georgier glauben fest daran, dass die Schwefelbäder eine heilende Wirkung auf den Körper haben und besonders bei Gelenk und Hautproblemen heilsam sind.
Den Schwefel kann man übrigens gut riechen, wenn man bei einem der Bäder vorbeigeht.

Wir folgen kleinen engen Gassen um zu einem Restaurant zu gelangen, dass ein bisschen abseits der Touristenstrasse liegt, das Nikolozi.
Ein älterer Herr und seine Frau führen den kleinen Laden mit max. 20 Sitzplätzen und wenn man hier reinkommt, fühlt man sich eher an eine gemütliche Stube, als an ein Restaurant erinnert.
Die Besitzer sprechen sogar Deutsch und dass sogar ziemlich gut, was uns überrascht.
Hier bestellen wir Auberginen mit Walnusspaste, Ojakhuri, Salat und eine käseüberbackte kleine Pfanne mit diversem Gemüse.

Die Portionen sind so riesig, dass wir auch mit der Hälfte locker satt geworden wären aber dass Essen ist so gut, dass wir uns völlig überfressen.
Wir kommen mit einem polnischen Pärchen ins Gespräch und bleiben mit denen am Ende noch lange sitzen, bei herrlichem Wein und viel Gelächter, Tbilisi gefällt uns!

Anschliessend machen wir uns auf den Rückweg zum Hotel, vorbei an lauten Bars, Fressmeilen, alten Häusern und kleinen Restaurants.
Zurück im Hotel lesen wir noch eine Weile und hauen uns dann aufs Ohr.

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