15.10.2019. Das Schloss von Michail Woronzow und auf dem Weg nach Simferopol

Die Sonne taucht den Wald in ein goldenes Licht als wir am Morgen aufstehen und den Tag mit einer Tasse Kaffee begrüssen.
Es ist still, und nur das Klopfen eines Spechts ist zu hören, der auf der Suche nach Maden eifrig Löcher in die Baumstämme schlägt.

Nach dem Kaffee machen wir uns auf den Weg zum Woronzow Palast, erbauen liess ihn im Jahre 1828 der neurussische Generalgouverneur Michail Woronzow.
Architekt und Planer des romantischen Schlosses war der berühmte Edward Blore, der als einer der Architekten des Buckingham Palaces in London bekannt ist.
Realisiert wurde der Bau von den Architekten Francesco Boffo und William Gunt.
Das Schloss ist von der Meeresseite im maurischen Baustil und von der Bergseite her im englischen, neu-gotischen Baustil gebaut, er gilt als architektonisches Highlight, besonders wegen der zahlreichen Einflüsse aus verschiedenen Ländern, die Michail Woronzow bereist hatte.
Der Palast besteht insgesamt aus 150 Zimmer, mit einer riesigen Bibliothek, einem separaten Bad nur für Männer und einem grossen Salon nur für Frauen.
Während der Jalta Konferenz im Jahre 1945 bewohnte übrigens Winston Churchill diesen Palast, dessen Parkanlage über mehrere Jahrzehnte vom deutschen Landschaftsarchitekten Karl Kebach realisiert wurde.

So erfahren wir heute also die Geschichte von Michail Woronzow, die übrigens sehr interessant ist, wie wir über den Audioguide in unserem Ohr erfahren haben.
Nach der Besichtigung dieses wunderschönen Gebäudes dessen traumhafter Garten zum Verweilen einlädt, geht Tobi sich die Haare schneiden und dann machen wir uns auf den Weg nach Sewastopol.

Wir fahren vorbei an der traumhaften Küste der Krim, auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite die Berge und bunte Herbstwälder.
Kleine Gassen mit alten Steinhäuschen erinnern einen eher an Italien, besonders mit den vielen Weinreben und Restaurants.
Wir erreichen Sewastopol am frühen Nachmittag, haben aber irgendwie nicht so Lust auf Citysightseeing, weshalb wir einfach in einem Restaurant zu Mittag essen und dann nach Simferopol weiterfahren.

Die Strasse führt uns weg von der Küste und ins Landesinnere wo es eher trocken ist, die bunten Herbstwälder verschwinden und machen braunen Steppen Platz.
Da wir uns zeitlich ranhalten müssen, fahren wir noch eine ganze Weile und finden erst spät hinter der Hauptstadt der Krim, einen Platz an einem Stausee.
Da wir spät zu Mittag gegessen haben, lassen wir das Abendessen sein und begnügen uns dafür mit einem Glas Wein für mich und einem kalten Bier für Tobi.

Es wird schnell dunkel doch als der Mond aufgeht, spendet er uns so viel Licht, dass wir nicht mal eine Taschenlampe brauchen.
Nachdem wir noch die Pläne für den nächsten Tag besprochen haben, gehen wir bald ins Bett.

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