09.10.2019. Wir besichtigen das ehemalige Stalingrad und begeben uns auf die Geschichte des Zweiten Weltkriegs

Wolgograd oder ehemals auch Stalingrad genannt, gehörte im zweiten Weltkrieg zu einem der schlimmsten Orte überhaupt.
Bis heute sieht man die Spuren der damaligen Zeit, viele Monumente und Denkmäler, sie gedenken der Opfer und Helden, die ihr Leben verloren haben.
Tobi und ich machen uns heute auf den Weg zum Kriegsmuseum, wo wir mehr über die Schlacht um Stalingrad erfahren wollen.

Es ist ein traumhaft schöner Morgen, ein wolkenblauer Himmel und warme Sonnenstrahlen vertreiben die eisigen drei Grad, die uns zuerst noch begrüsst haben.
Nach einer Ladung Wäsche die wir anschliessend in unserem Zimmer aufhängen müssen, weil die hier keinen richtigen Trocknungsraum haben, machen wir uns mit der Kamera auf den Weg.

Es geht durch einen schönen Park und entlang der Promenade, die uns einen Blick auf die breite Wolga gewährt, ein riesiger Fluss.
Frachtschiffe meistens mit Gas oder Öl beladen, fahren den Fluss rauf und runter, die meisten kommen vom Schwarzen Meer via Don durch die grossen Schleusen, die sie schlussendlich zur Wolga und nach Wolgograd bringt.

Wir essen unterwegs kurz zu Mittag und betreten dann ein grosses rundes Gebäude, das Kriegsmuseum von Wolgograd.
Draussen stehen alte originale Panzer, ein Flugzeug und ein Denkmal, es hat nur wenige Touristen, aber ein paar Schulklassen.
Wir geben unsere Jacken ab und zahlen an der Kasse den Eintritt, Tobi nimmt sich noch einen Audioguide und dann geht’s auch schon los durch acht grosse Ausstellungshallen.

Die Schlacht von Stalingrad ist eine der bekanntesten Schlachten des zweiten Weltkriegs und galt in der Zeit vom siebten Juli 1942 bis zum 02. Februar 1943 als psychologischer Wendepunkt des im Juni 1941 vom Deutschen Reich begonnen Krieg gegen die Sowjets.
Damals verloren über 700’000 Menschen ihr Leben, hauptsächlich die sowjetische Rote Armee erlitt diesen riesigen Verlust, weil sie bitteren Wiederstand gegen die 6. Armee der Deutschen leisteten, die die Stadt erobern wollten.

Hier im Kriegsmuseum erfährt man die komplette Geschichte, kann alte Waffen, Panzer und Gewehre besichtigen, aber auch Utensilien wie Arzttaschen und andere damals nötigen Sachen anschauen.
Alles in allem ist das Museum sehr schön gestaltet und auch sehr detailreich, wir können es sehr empfehlen.
Nebenan steht ein Haus das noch original vom zweiten Weltkrieg dort steht, mit zerbombter Fassade und einem Denkmal von spielenden Kindern, das einen doch sehr berührt.

Nachdem wir rund zwei Stunden im Museum verbracht haben, machen wir uns auf den Weg zu einem der grössten Betonstatuen Europas, die Mutter Heimat Statue oder wie die Russen es nennen: Die Skulptura Rodina mat.
Sie hat eine Gesamthöhe von 85 Metern und alleine das Schwert dass sie schwingt, ist schon 32m lang.
Sie wurde auf dem Mamajew Hügel errichtet, ebenfalls in Gedenken an die sowjetischen Streitkräfte im zweiten Weltkrieg.

Der Weg zur Statue liegt direkt bei einem wunderschönen und friedlichen Park, der mit einem Brunnen, einem kleinen See und einer Kirche ausgestattet ist, aber auch mit Bildhauerei und Geräuschen von Panzern und Maschinengewehren, die einen auf dem Weg zur grossen Memorial Hall führen.
Dort drinnen befindet sich eine Hand die eine Fackel hält, bewacht von der Russischen Garde, die unbeweglich hier steht und das übermehrere Stunden.
Wir besichtigen alles ausgiebig und versuchen zu verstehen, was hier geschehen ist.

Wir nehmen uns anschliessend ein Taxi dass uns runter an die Wolga bringt, dort wo das restaurierte Schiff Gasitel ausgestellt ist, ein Schiff welches damals hin und her fahren musste, um Lebensmittel und Munition zu liefern, getroffen wurde und versank.
Jahre später jedoch hat man es geborgen, restauriert und hier aufgestellt.
Auch hier wurde wieder ein schöner Park angelegt und wir geniessen noch die letzten warmen Sonnenstrahlen, bevor sie hinter der Stadt verschwindet.

Wir sind hungrig und essen auf dem Rückweg noch etwas, dann kehren wir nach einem langen Tag zum Hostel zurück, wo wir erleichtert feststellen, dass unsere Wäsche doch ziemlich gut getrocknet hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Müde von der vielen Lauferei und den Eindrücken, gehen wir ziemlich früh ins Bett.

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