02.10.2019. Wir verlassen Usbekistan und fahren zurück nach Kasachstan

Ein weiterer Güterzug am frühen Morgen reisst uns endgültig aus dem Schlaf und wir schalten als erstes die Standheizung ein, damit es ein wenig warm ist, bevor wir aus unseren dicken Schlafsäcken kriechen.
Wir kochen uns Kaffee und Tee und bleiben noch eine Weile sitzen, anschliessend schalten wir die Heizung aus und fangen, uns startklar zu machen.

Margit kommt gerade von einem Spaziergang mit Kimba zurück, Heinz liegt noch im Bett leider mit einer Magenverstimmung.
Wir räumen schonmal zusammen und machen uns anschliessend auf den Weg, mit Margit vereinbare ich einen Übernachtungsplatz auf der anderen Seite der Grenze, damit wir uns wieder treffen können.

Wir nehmen die letzten zweihundert Kilometer unter die Räder und brauchen am Ende fast drei Stunden, die Strasse ist so voll mit Schlaglöchern dass wir zum teil nur mit Schritttempo fahren können.
Ich fahre und Tobi macht den Dj. Gleichzeitig unterhalten wir uns über Usbekistan und wie es uns hier so gefallen hat.

Wir haben sehr viele freundliche und nette Menschen hier getroffen, jedoch konnte ich persönlich mich nicht so mit der Mentalität anfreunden, weil sie zum Teil mit viel Machogehabe und lüsteren Blicken verbunden ist, gerade Frauen gegenüber.
Dafür aber haben uns die alten Städte sehr gut gefallen, geschichtsmässig ist Usbekistan ein Highlight gewesen.

Wir kommen am ersten Checkpoint vorbei, doch der Polizist winkt uns nur gelangweilt durch, auch gut.
Weiter vorne kommt der Grenzübergang in Sicht, es herrscht reger Verkehr.

Fast alle Autos, die von Kasachstan kommen, sind schwer beladen mit tausenden von Dingen, Melonen und Granatapfel, keine Ahnung was hier alles durch den Zoll geht.
Wir warten eine Dreiviertelstunde bis wir an der Reihe sind und sehen dabei fasziniert zu, wie die Usbeken und Kasachen gründlich gefilzt werden, in der Hoffnung dass uns nicht das Gleiche blüht.

Als wir schliesslich endlich an der Reihe sind, wird zwar ebenfalls reingeschaut, jedoch nur halb so gründlich wie bei den Einheimischen.
Tobi hat seinen Pass und die Fahrzeugdokumente bereits gestempelt, doch ich muss noch durch, also betrete ich das Gebäude und stelle mich in der Reihe an, wobei ich mit einem Tadschiken ins Gespräch komme, der ein wenig Englisch spricht.

Während ich mich mit ihm unterhalte ruft der Zöllner plötzlich, «Hey Schwizarja! Dawai! Dawai!»
Ich muss/darf also an allen vorbei die mich gleich durchlassen, hoch lebe der Ausländerbonus!
Der Zollbeamte lächelt mich freundlich an, verlangt tatsächlich alle Hotelregistrationen, die er auch genauestens kontrolliert und verabschiedet mich dann mit dem Ausreise-Stempel in meinem Pass und einem Bye bye Miss.

Wir fahren rüber zu den Kasachen und werden auch da gleich an der langen Reihe von Autos vorbeigewiesen, kriegen einen Spezialparkplatz und stellen uns dann wieder hinter einer langen Reihe von Einheimischen an, jedoch nicht lange.
Auch hier kommt wieder ein Zöllner und weist die Leute an, sich alle in einer Reihe aufzustellen, wir aber dürfen wieder direkt nach vorn zum Schalter und unsere Pässe einstempeln lassen.
Anschliessend holen wir die Zollpapiere für unser Auto ab und unser Auto in Sekundenschnelle angeschaut und das war’s auch schon, wir können fahren.

Wir fahren bis zur nächsten Stadt durch die Bejneu heisst, um dort bei einem kleinen Hotel abzusteigen, solange Tobi noch nicht vollständig fit ist, versuchen wir möglichst im Warmen zu übernachten.
Zudem fängts bei mir auch schon ein bisschen an, vermutlich hat er mich gleich mitangesteckt, schöne Seich.

Heinz und Margit brauchen noch eine Weile, weshalb wir uns gleich um Sim Karten kümmern und schnell unterwegs was essen.
Anschliessend treffen wir die zwei auf dem Parkplatz des Hotels wieder, sie werden da übernachten.
Wir plaudern noch ein wenig und Margit leiht uns ihren super Miniwasserkocher aus, damit ich für Tobi noch ein Demo Grippal machen kann, dann ziehen wir uns aufs Zimmer zurück.

Nach einer heissen Dusche, gehen wir kurz darauf ins Bett.

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