Um sechs Uhr morgens klingelt der Wecker und wir stehen auf, stopfen uns mit einer ordentlichen Schale Müsli und Kohlenhydraten voll und packen unseren Tagesrucksack mit den nötigsten Sachen, für einen Wandertag.
Nachdem wir dem Polen zwei Tassen Schwarztee gegeben haben, macht er sich auf den Rückweg hinunter ins Tal, er wird nach einer Mitfahrtgelegenheit nach Osch Aussicht halten.
Wir schmieren uns noch fett mit Sonnencrème ein, dann machen wir uns ebenfalls auf den Weg, natürlich aber nicht ohne meinen Wanderstock, den ich seit Australien immer an der Frontstossstange festgemacht hatte.
Es geht zu Fuss das Stück des Wanderwegs hoch, dass wir am Vortag schon bestiegen hatten, anschliessend führt uns der Pfad durch eine Art Alp, dann durch eine Geröllhalde mit sehr spitzigen Steinen.
Ein Bach begleitet uns auf dem Weg durch das Tal, das Wasser ist kristallklar und man kann auf dem Grund jeden einzelnen Stein erkennen.
Teils kleine Rinnsale sind sogar noch gefroren, das Eis glitzert in der Sonne und sieht aus wie kleine Kristalle.
Nach der Geröllhalde kommt der harte Teil des Weges, wir müssen einen Berg erklimmen, der Weg geht dabei längs am Berg entlang in Serpentinen hinauf.
Die Luft ist dünn, wir befinden uns bereits auf über 4000m und es geht weiterhin bergauf, wir brauchen eine Weile und viele Atempausen, bis wir das erst Stück erreicht haben, auf 4150 Höhenmetern.
Dort legen wir eine viertelstündige Pause ein um durchzuatmen, keine Kopfschmerzen und es geht uns gut.
Anschliessend nehmen wir noch den letzten des Berges in Angriff, wir wollen hoch bis auf die Spitze, doch der Weg dahin ist steil und nicht ganz ungefährlich.
Der Boden besteht aus Schutt und Steinen, links und rechts geht’s steil hinunter und man muss bei einigen Stellen den Fuss exakt vor den anderen setzen, mehr Platz hat man nämlich nicht.
Froh um meinen Wanderstock der mir den ganzen Marsch erleichtert, klettere ich hinter Tobi den letzten Rest des Weges hoch und erfreue mich an der fantastischen Aussicht auf die umliegenden Schneebergen und Gletscher.
Der Peak Lenin liegt direkt vor uns und ist mit seinen 7100m gewaltig, obwohl wir selbst auch schon auf 4245m oben sind.
Wir setzen uns auf den Boden, futtern Quark und geniessen die wunderschöne Bergwelt, dabei müssen wir unsere Jacken anziehen, denn der Wind ist eiskalt.
Der Abstieg ist genau so steil und gefährlich wie der Aufstieg, vor allem weil man auf den Steinen ganz ordentlich ins Rutschen kommen kann, doch für uns hat es sich in jeder Hinsicht gelohnt.
Nachdem wir uns beim Zwischenstopp nochmals für eine Weile in die Sonne gesetzt haben, machen wir uns auf den Rückweg zum Auto, wobei wir unterwegs noch die Thermoskanne mit heissem Schwarztee trinken, in der Sonne auf einem Stein und die Murmeltiere beobachtend.
Zurück beim Auto richten wir wieder alles ein, ziehen die Zusatzwände hoch und nehmen eine kurze Becherdusche, obwohl mir diesmal ein heisses Bad viel lieber gewesen wäre.
Immerhin kann ich einfach die Suppe vom Vortag aufwärmen was uns Arbeit erspart und nachdem wir gegessen haben, gehen wir kaputt und müde ins Bett.

Super Bilder! Herzlichen Dank und liebe Grüsse, Papi