Am nächsten Morgen sind wir dank kläffenden Kötern genauso unausgeschlafen wie am Tag zuvor, packen unsere Sachen zusammen und verabschieden uns von Dani.
Anschliessend müssen wir als erstes noch tanken, dann geht es endlich los und wieder ab in die Berge.
Unterwegs begeben wir uns noch auf die Suche nach einer Quelle mit gutem Wasser, einfacher gesagt als getan, die meisten die von iOverlander eigetragen sind, sind nicht mehr brauchbar.
Wenigstens eine hat es, die noch nicht versiegt ist, leider trägt sie sehr viel Sediment mit sich, weshalb wir unseren Trichter mit einem feinen Sieb rausholen, bevor wir auffüllen.
Nachdem die Wasservorräte auch aufgefüllt sind, kann die Fahrt endlich weitergehen, dabei kommen wir in den Genuss von einer wahnsinnig schönen Bergwelt.
Sie ragen links und rechts steil von uns auf und wirken gewaltig, wir sind wieder einmal fasziniert.
Bei einem Restaurant machen wir kurz Halt um was zu essen, anschliessend geht’s wieder weiter, leider nicht besonders lange.
Wir fahren gerade um eine steile Kurve herum als wir den Unfall sehen, der sich wenige Minuten zuvor ereignet hat.
Zwei australische Touristen sind mit ihrem Mietauto frontal in einen Kirgisen und dessen Beifahrer geknallt, das kirgisische Fahrzeug ist dabei halb von der Strasse abgekommen und steht schräg in der Abwasserrinne.
Wir halten an und steigen aus um zu helfen, fragen was passiert ist und ich kümmere mich um die Australierin die ein gebrochenes Handgelenk hat und unter Schock steht.
Andere Leute haben sich dazugesellt und versuchen den Fahrer aus dem Auto zu befreien, er ist eingeklemmt.
Als dieser frei ist, trifft sogleich die Ambulanz ein und nimmt die beiden Kirgisen mit, wir bieten an, die Australierin mit unserem Auto in das nächstgelegene Spital zu fahren.
Der australische Fahrer scheint in Ordnung zu sein, er muss an der Unfallstelle bleiben um das Protokoll zu machen, ich gebe ihm meine Handynummer damit er seine Freundin erreichen kann.
Dann fahren wir los zum Spital und warten dort den halben Nachmittag mit der Australierin, wobei sie uns erzählt, wie sich der Unfall genau ereignet hat.
Sie und ihr Freund sind die Strasse hochgefahren und haben anschliessend gewendet um die Berge zu fotografieren, dabei fuhr der Australier im Rechtsverkehr aus Gewohnheit auf der linken Strassenseite wieder herunter und krachte dabei in den Kirgisen, der zwar auszuweichen versuchte, dies aber nicht reichte.
So schnell geht’s leider, immerhin ist niemand schwer verletzt worden, auch der Kirgise der zwar einen Oberschenkel und- Schienbeinbruch erlitten hat, hat ansonsten keine Verletzungen davongetragen, trotzdem muss er nach Osch transportiert werden um zu operieren.
Nachdem die Australierin versorgt und alle abtransportiert wurden, traf die Polizei ein um Fragen zu stellen.
Wir können gehen und verabschieden uns von der Australierin, (deren Name ich hier extra nicht nenne), und fahren wieder weiter in Richtung Peak Lenin.
Da es schon früher Abend ist, fahren wir nicht mehr allzu lange sondern einfach bis wir ein wenig weg sind von allem und richten uns dann bei einem Übernachtungsplatz ein.
Essen tun wir auch nicht mehr viel und anschliessend gehen wir früh zu Bett.