Wir sind am frühen Morgen schon auf und da das Frühstück im Hostel inklusiv ist, setzen wir uns sogleich zusammen mit Heinz, Margit und Dani an den Tisch.
Dani’s Margit ist ja heute in der Früh nach Wien geflogen und kehrt erst in zehn Tagen zurück nach Kirgisistan.
Während dem Essen fällt mir erst auf, wie viele Leute hier tatsächlich campen oder sich ein Zimmer genommen haben, der ganze Platz ist praktisch voll.
Nach dem Frühstück müssen wir uns leider wieder von Margit, Heinz und Kimba verabschieden, denn die fahren heute weiter.
Nachdem die Zwei mit Hund abgefahren sind, setze ich mich an den Laptop um Blog zu schreiben, es gibt wieder einiges zu tun.
Zwischendurch kommen wir mit ein paar Gästen ins Gespräch, aber hauptsächlich ist mehr oder weniger jeder für sich.
Unsere Nachbarn stammen aus Belgien und sind mit einem riesigen Truck unterwegs, sie fragen uns nach ein paar nützlichen Adressen, für Verschiffungen und anderes und so plaudern wir zwischendurch auch noch ein wenig mit ihnen.
Da am nächsten Tag der kirgisische Nationalfeiertag ist und sich das schon in Windeseile herumgesprochen hat, fahren Tobi und ich am späten Nachmittag los, um noch tadschikische Somoni zu wechseln und einen Grosseinkauf zu tätigen.
Um Geld zu wechseln, müssen wir zuerst zum grossen Markt fahren, Heinz hat uns da einen guten Tipp gegeben.
Hier ist wieder einmal die Hölle los, es sind so viele Menschen unterwegs die alle irgendetwas erledigen müssen.
Wir finden gerade noch einen Parkplatz und drängen uns anschliessend durch die Menschenmenge, auf der Suche nach den Wechselstuben.
Nachdem wir einen Moment herumgeirrt sind, werden wir endlich fündig und können sogar noch zu einem guten Kurs Geld wechseln.
Anschliessend fahren wir zu Frunse, einem riesigen Supermarkt wo man perfekt einkaufen kann.
Dort stürzen wir uns auf die Regale und kaufen ein, was uns an Lebensmittel und Alkohol ausgegangen ist, man kriegt hier echt super Produkte.
Als wir schliesslich an der Kasse stehen, schätze ich unseren Grosseinkauf auf etwa 150 Fr. jedoch zahlen wir «nur» 80 Fr. für alles, der absolute Wahnsinn.
Wir fahren zurück zum Hostel und stellen unser Zeugs wieder auf, laden Dani bei uns zum Essen ein und plaudern zu dritt noch bis spät in die Nacht.
Hunde kläffen die ganze Nacht und wäre ich nicht so ein Tierfreund, ich hätte die Flinte genommen.
Sie kläffen und kläffen ohne Grund die ganze Nacht durch, es ist unmöglich auch nur eine Sekunde zu schlafen, dementsprechend sind Tobi und ich am anderen Morgen komplett übermüdet.
Nachdem wir zusammen mit Dani gefrühstückt haben, bleiben wir noch eine Weile sitzen und plaudern, anschliessend macht jeder sich wieder an die Arbeit.
Wir geben noch unsere Wäsche ab, verrückt wie schnell der Sack sich wieder gefüllt hat.
Dann lasse ich noch unsere tadschikischen e-Visa ausdrucken und lege sie zu unseren Pässen, so dass wir dann auch alles schön beieinander haben, wenn es soweit ist.
Ordnung muss sein, vor allem mit den vielen Dokumenten die wir immer dabei haben.
Anschliessend chillen wir am Nachmittag gemütlich und ziehen uns dabei die ganze Sendung von Kaya Yanar und «Reiz der Schweiz» rein, die übrigens wirklich absolut gut ist und uns so zum lachen bringt, dass uns die Augen Tränen.
Gegen den frühen Abend ziehen wir noch ein wenig los um uns ein paar Sachen in der Stadt anzusehen, dabei vor allem die wenigen Wahrzeichen wie die Lenin Statue und der grosse Platz mit der kirgisischen Fahne.
Ehrlichgesagt haben wir absolut keine Lust auf Citysightseeing, auf Herumgewusel und Bazaars, weshalb wir eine Stunde später wieder zurück bei unserem Auto sind.
Dies hat aber auch noch einen anderen Grund, denn um sieben Uhr abends beginnt die Show des kirgisischen Nationalfeiertages.
Da wir vorher noch kochen und essen wollen, müssen wir uns dabei ziemlich ranhalten mit Kartoffeln schälen, etc.
Steak mit Bratkartoffeln, unspektakulär aber gut, dazu Bier gesponsert von Dani, der sich ebenfalls zu uns setzt.
Nach dem Abwasch machen wir uns zu dritt auf den Weg zum Stadion wo die Zeremonie bereits begonnen hat.
Viele Einheimische haben sich versammelt, die Frauen rausgeputzt und geschminkt, die Männer mit Hüten und Hemden, alle stehen sie da und schauen erwartungsvoll auf die Mitte des grünen Rasens, wo eine grosse Bühne aufgestellt wurde.
Lange Reden werden auf Kirgisisch gehalten, der Moment vom Jahr 1991 als die Sowjetunion zusammenbrach und Kirgisistan wieder unabhängig wurde, nochmals erinnert.
Musik und Gesang setzt ein, alles bunt und farbenreich, leider für uns aber nicht so spannend, weil wir kaum etwas verstehen.
Trotzdem bleiben wir noch eine Weile und schauen zu, kehren dann zum Hostel zurück und unterhalten uns mit Dani noch bei einem weiteren Bier.
Um kurz nach elf wird das Feuerwerk entzündet und von unserem Platz aus haben wir eine perfekte Sicht darauf und können es geniessen.
Nach dem Feuerwerk machen auch wir Feierabend und gehen bald darauf ins Bett.