17.08.2019. Charyn Canyons Nationalpark und wir verlassen Kasachstan und fahren nach Kirgisistan

Es regnet wieder die ganze Nacht und als um sechs Uhr morgens der Wecker klingelt, prasseln die Tropfen immer noch auf unser Klappdach.
Eigentlich wollten wir die Morgensonne nutzen um ein paar tolle Bilder vom Charyn Canyon zu machen, doch daraus wird nun wohl nichts.

Wir bleiben liegen bis halb acht und stehen erst auf, als das Wetter sich minimal bessert, räumen gleich zusammen und fahren hinunter zum Eingang des Canyons.
Mit Regenjacke, Wasserflasche und Kamera geht es los und wir steigen den steilen Abhang hinunter, mit einem Blick auf atemberaubende Felssäulen und Formationen.
Wind, Regen und Sonne haben hier wahre Arbeit geleistet und ein Kunstwerk vollbracht, dass sich sehr zu besichtigen lohnt.

Man kann an die 3 Km durch den Canyon hindurchwandern, um ganz am Ende bei einem Eco Resort an einem Fluss wieder herauszukommen.
Leider kann hier von Eco kaum die Rede sein, weil überall Abfall herumliegt und es nach verbranntem Plastik riecht, schade.
Wir betrachten den breiten Fluss der durch den Canyon fliesst und machen uns anschliessend wieder auf den Rückweg.
Inzwischen hat es leider wieder angefangen zu regnen und der Wind zieht an, es ist nicht gerade eine Schönwetterwanderung.

zurück beim Auto, setzen wir uns rein und frühstücken dann erst mal was, ein bisschen Brot mit Käse und Wurst, anschliessend fahren wir los und lassen den schönen Canyon hinter uns.
Wir fahren Richtung kirgisische Grenze und kontrollieren kurz davor nochmals all unsere Papiere, etc.
Nach 70 Km kommen wir beim kasachischen Grenzposten an und müssen eine gute halbe Stunde warten, bis man uns rein lässt.

Endlich öffnet sich die Barriere und wir fahren rein, um die Formalitäten zu erledigen, zum Glück brauchen wir als Schweizer in diesem Land kein Visum.
Ich gehe schon mal vor zur Immigration und lasse meinen Pass abstempeln, Tobi macht indes die Inspektion mit den Zollbeamten.
Anschliessend lässt auch er seinen Pass abstempeln und als meiner nochmals kontrolliert wird, ist ein anderer Beamter plötzlich der Meinung, dass das Gesicht im Pass nicht mein Gesicht sei.

Das ist jetzt ein Witz oder, denke ich und weise ihn freundlich darauf hin, dass das sehr wohl mein Gesicht ist, doch er will mir nicht so recht glauben.
Ich bleibe cool und warte einfach so lange geduldig bis er merkt, dass es mir eigentlich ziemlich egal ist ob er mich gehen lässt oder nicht.
Dann gibt er mir mit einem Kopfschütteln meinen Pass wieder zurück und verabschiedet uns.

Am kirgisischen Zoll läufts dann ziemlich fix, der Pass wird kaum angeschaut und gleich eingestempelt, das Auto kaum kontrolliert und nach nicht mal zehn Minuten wird die Barriere geöffnet und wir befinden uns offiziell auf kirgisischem Boden.
Wir machen uns sogleich auf den Weg zur nächsten Ortschaft namens Karakol und holpern dabei über verschlammte und miese Strassen durch kleinere Täler hindurch.

Wir brauchen an die zwei Stunden bis wir in Karakol ankommen und staunen da nicht schlecht als wir feststellen, dass es hier total touristisch ist.
Hier treffen sich die Wanderer und Naturkinder um in die Berge zu gehen, es gibt ebenfalls diverse Trekking-Agenturen die verschiedene Arten von Wanderungen anbieten.

Wir kaufen zuerst eine Sim Karte bei MegaCom und trinken dann einen Kaffee, dann fahren wir zu einem Hostel, wo wir fragen ob wir im Innenhof campen dürften.
Für umgerechnet vier Franken pro Person ist das überhaupt kein Problem und wir richten uns in strömendem Regen ein.

Danach braten wir die Überbleibsel des vorletzten Tages und essen in der Küche zu Abend, anschliessend gehen wir früh zu Bett.

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