18.07.2019. Offroad-Abenteuer im Altai Gebirge

Wir sind zeitig auf den Beinen, frühstücken eine Schale Müsli, trinken einen Kaffee und räumen anschliessend zusammen.
Auch Horst und Helga sind auf den Beinen und machen sich bereit für die Weiterfahrt, heute wollen wir zum Gletscher hoch.

Wir starten unsere Fahrzeuge und auf geht’s, Richtung Berge die fast keine Wolken haben die ihre wunderschönen verschneiten Spitzen verdecken können.
Horst fährt voraus, zwar wieder den falschen Weg aber irgendwann sind wir dann doch auf der richtigen Piste unterwegs.
Zuerst ist die Piste relativ easy, ein bisschen Wasserdurchfahrt und ein paar Passagen leichten Grades, alles easy.

Anschliessend fängt es an steil zu werden und da es geregnet hat ist der Boden zwar oberhalb trocken, unterhalb aber immer noch feucht.
Der Unimog macht das natürlich mit links, wir aber müssen mit unserem Göppi schon anfangen zu klettern, zumal es noch fiese runde Steine hat, die aus dem Boden rausragen.
Ich steige aus um Tobi über den schwierigsten Teil zu lotsen, anschliessend können wir wieder normal fahren.

Nachdem wir an der Zwischenstation angekommen sind, finden wir heraus dass wir eine ziemlich grosse Flussdurchfahrt bei leichtem Hochwasser vor uns haben, was mit unserem Auto zwar möglich gewesen wäre, ich aber dagegen bin weil ich der Meinung bin, dass wir die Karre nicht noch kaputtmachen müssen, bevor wir zuhause sind.
Das Wasser ist trüb und die Steine nur schlecht sichtbar, für den Unimog mit seiner Bodenfreiheit absolut kein Problem, deshalb beschliessen wir unser Auto stehen zu lassen und mit Horst und Helga mitzufahren.
Tobi setzt sich vorne rein und Helga und ich machen ein paar Fotos von der Flussdurchfahrt die absolut glatt geht.

Dann setzen Tobi und ich uns hinten in die Wohnkabine und Helga sich zu Horst vorne auf den Beifahrersitz und los geht’s.
Die Piste ist übel und zwar richtig übel, komplett verschlammt, tiefer Boden, grosse Steine und fiese Schrägpassagen.
Uns schlägts in der Kabine fast zusammen, doch Horst ist ein erfahrener Fahrer und ein guter noch dazu, weshalb wir uns mehr oder weniger sicher fühlen.
Leider wird die Piste mit der Zeit noch schlechter und wir beschliessen, dass es keinen Sinn hat, weiterzufahren.

Wir drehen um und Helga und ich gehen den Weg zu Fuss wieder runter um ein paar Fotos zu machen.
Zurück beim Fluss stossen wir auf eine Gruppe Russen mit ihrem Lada, der leider mitten im tiefsten Teil der Flussdurchfahrt den Geist aufgegeben hat.
Horst zögert keine Sekunde und macht das Abschleppseil der Russen an seinem Unimog fest, zieht den Lada Meter für Meter raus, während Helga filmt.

Zurück bei unserem Auto, setzen wir uns erst mal hin um etwas zu essen und einen Kaffee zu trinken, wir sind etwas erledigt.
Anschliessend fahren wir die restlichen Passagen wieder runter und zurück auf die Hauptstrasse, wobei wir unterwegs bei einer Quelle Halt machen und unsere Wasservorräte auffüllen.

Es ist so schade dass wir nicht zum Gletscher hoch konnten, doch das mit der schlechten Piste hat niemand von uns im Voraus ahnen können.
Wir fahren weiter bis nach Aktasch wo wir in einem Hotel nachfragen, wo wir unsere Visa Registrierung machen lassen können, weil man das in Russland machen muss, innert den ersten sieben Arbeitstagen, wenn man länger als eine Woche im Land bleibt.

Die Russin hinter dem Tresen will uns dabei nicht gross helfen, weshalb wir wieder weiterfahren und uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz machen.
Wir biegen unterhalb Aktasch links ab Richtung Ulagan und fahren wieder durch die Berge, an einem Gletscherbach entlang.

An einem versteckten See abseits der Pfade finden wir einen friedlichen und schönen Platz wo wir übernachten können, mit direktem Blick auf den See, auf 2200m.
Wir essen das restliche Gulasch vom Vortag mit einem Gurken/Karotten Salat und trinken zum Ausklang des Tages ein Bier.

Wir gehen alle zeitig zu Bett, es war ein langer und anstrengender Tag.

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