14.+15.07.2019. Unsere letzten Tage in der Mongolei

Wir schlafen gemütlich aus im Zimmer unserer kasachischen Gastfamilie, die uns um neun Uhr ein wunderbares Frühstück auf den Tisch zaubert.
Selbstgemachte Pfannkuchen, Spiegeleier, hausgemachte Butter und selbstgebackenes Brot, da gibt es nichts zu meckern.
Wir langen ordentlich zu und ziehen uns anschliessend wieder aufs Zimmer zurück.

Tobi macht sich kurze Zeit spätere daran, am Auto ein paar Sachen zu machen und Wäsche zu waschen, auch unsere Bettbezüge und Schlafsäcke haben es wieder einmal ziemlich nötig.
Ich habe in der Zeit einiges an Beiträgen nachzuholen, Bilder sortieren und vieles andere steht an, wieder einmal ist Bürotag angesagt.
Mails schreiben, Recherche betreiben und so weiter, ich habe viel zu tun.
So vergeht mehr oder weniger auch der Vormittag und am mittleren Nachmittag sind wir dann beide mit unseren Arbeiten soweit fertig.

Wir machen uns sogleich auf den Weg zur Wäscherei um unsere Wäsche abzuholen die die gute Dame noch ziemlich feucht in die Tasche gepackt hat.
Anschliessend fahren wir ins Zentrum und gehen dort was essen, es ist kurz nach vier und wir sind beide schon wieder hungrig.
Ich bestelle mir einen Teller Tsuivan, Tobi gebratenes Rindfleisch mit Kartoffeln und Karotten.
Die mongolische Küche ist zwar sehr fein, vermissen werden wir sie aber wahrscheinlich nicht, da sie für unseren Geschmack zu eintönig und fade ist.

Wir laufen noch ein bisschen rum und gehen dann zurück, spannen unser Waschseil einmal quer durchs Zimmer und hängen die noch feuchte Wäsche daran auf.
Den Rest des Abends verbringen wir dann mit relaxen und lesen, im Internet surfen und die nächsten Tage zu planen, danach löschen wir das Licht.

Der Wecker klingelt zeitig und nach einer erfrischenden Dusche packen wir zusammen, geniessen nochmals ein ganz tolles Frühstück und verabschieden uns von der Gastfamilie.
Tobi macht alles startklar und räume noch unser Zeugs ein, dann fahren wir los und lassen Ölgii hinter uns.

Es ist unser letzter Tag hier in der Mongolei und wir wollen es nochmals so richtig geniessen und Offroad fahren.
Also nehmen wir nicht die reguläre Strasse nach Tsaaganuur sondern den Umweg von hundert Kilometern mehr, zu einem See.

Die Piste fängt kurz hinter der Stadt an und schon tuckern wir wieder über staubige Pisten, zwischen wunderschönen Bergen hindurch.
Inzwischen hat sich auch die Sonne durchgesetzt und die grauen Wolken vertrieben die am Anfang des Tages noch zu sehen waren.
Dank des Regens der letzten Tage haben sich viele grosse Pfützen gebildet, diesmal werden wir unser Auto wohl nicht so sauber über die Grenze bringen.

Wir fahren ein paar Stunden bis wir den grossen See erreichen der mitten im Nirgendwo liegt, wo rundum überhaupt nichts zu wachsen scheint.
Ein blauer Spiegel inmitten roter und beiger Landschaft durchzogen mit ein wenig grün und dem blauen Himmel, farblich wie immer einfach spektakulär.
Zuerst wollen wir am See unten was zu Mittag essen doch die Insekten machen es unmöglich, da stehen zu bleiben.
Deshalb fahren wir ein Stück zurück und um den See herum zu den Felsen, die einfach der Wahnsinn sind, mit ihren schroffen und farbigen Formationen.
Wir finden einen Platz wo es gerade erträglich ist was die Viecher betrifft und essen ein wenig Brot mit Wurst, Käse, Essiggurken und Kimchi zu Mittag.

Anschliessend fahren wir weiter und durchqueren nach weiteren zwei Stunden ein wunderschönes Tal mit einem grossen Fluss und ganz vielen Jurten.
Hier wohnen die eher ärmeren Leute, hauptsächlich Kasachen und wenig Mongolen, zusammen mit ihren Viehherden.
Die Kinder kommen zur Strasse gerannt um zu betteln, wir geben ihnen statt Geld ein paar Bonbons.
Wer ihnen beigebracht hat sich fast vor das Auto zu stellen um einen Stopp zu erzwingen, ist mir jedoch ein Rätsel.

Die Strecke durch das Tal zieht sich doch wir geniessen es sehr.
In Tsaaganuur angekommen erwartet uns eine etwas spezielle Stimmung, es sieht aus als sei da mal eine Bombe runtergekommen, die Häuser sind zum Teil zerstört und ein grosses Militärareal versperrt einem den Weg.
Wir müssen überall irgendwie zwischendurch fahren, die Kasachen wollen uns ständig anhalten und die friedliche buddhistische Stimmung ist auch hier komplett verschwunden.

Wir fahren an Tsaaganuur vorbei ohne anzuhalten und fahren den letzten Teil bis zur Grenze, die zwar heute noch geschlossen ist, morgen jedoch um neun Uhr öffnet.
Horst mit dem blauen Unimog und Helga seine Freundin sind bereits vor Ort und zuerst wollen wir uns bei ihnen nebenan auf den Parkplatz stellen, doch das Militär bedeutet uns, uns in die Reihe der wartenden Autos zu stellen, also ziehen wir wieder um.

Danach richten wir uns ein, essen schnell eine Suppe und gehen dann wieder nach vorn zu den anderen zwei, um ein Bier zu trinken.
Wir setzen uns zu viert in den grossen Unimog und plaudern den ganzen Abend bis es spät wird.

Anschliessend gehen wir aber ins Bett, morgen wollen wir nämlich frisch und ausgeruht sein.

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