10.07.2019. Der erste Tag am Naadam Fest in Khovd

Das Naadam Fest ist in der Mongolei ein gefeierter nationaler Anlass, der aus Wettbewerben besteht und eine lange Tradition hat.
Die drei Disziplinen wo sich die Mongolen messen, sind Bogenschiessen, Pferderennen und ringen.
Normalerweise findet das Naadam Fest vom 10.-12. Juli statt, doch die Daten sind von Ort zu Ort unterschiedlich.

In Khovd ist deshalb das Volk schon früh auf den Beinen, die Menschen sind sehr schön und traditionell gekleidet und auch die Kleinsten werden für den grossen tag herausgeputzt.
Um zehn Uhr startet das Fest und wir können vorher noch kurz unsere Wäsche abholen, bevor die Wäscherei für die Zeit des Festivals geschlossen ist.

Da in der ganzen Stadt natürlich nichts angeschrieben ist, müssen wir den Festplatz aber zuerst einmal finden, was in diesem Chaos nicht ganz einfach ist.
Auch weisen die Mongolen einen dann meistens in irgendwelche unbestimmte Richtungen und kein Mensch kommt draus, was sie jetzt eigentlich genau meinen.
Doch nach ein wenig hin und her und umdrehen, finden wir endlich das Areal und begeben uns mit Margit und Heinz auf Erkundungstour.
Es ist gerappelt voll, zahlreiche Familien sind erschienen und es wimmelt von Kindern.

Überall sind Stände aufgebaut wo man Fleischspiesse essen kann, Chuschur wird angeboten, natürlich gleich frisch gemacht und Gemüse und Früchte kann man ebenfalls überall kaufen.
Zuerst beginnt die Eröffnungszeremonie mit der mongolischen Nationalhymne, anschliessend wird die Blaskappelle gespielt und das Militär marschiert dazu.

Auf dem hinteren Platz sind sie mit Bogenschiessen beschäftigt, erstaunlich gute Schützen.
In traditionellen Gewändern stehen sie da, hochkonzentriert haben sie lange auf den grossen Tag hintrainiert.
Wir stehen da, gebannt von der Spannung und bewundern die guten Schüsse, hätte man mir den Bogen gegeben, ich hätte vermutlich jemanden getötet.

Wir essen am Stand einen Lammspiess mit Zwiebeln und finden anschliessend einen Minivan wo sie darin frische Chuschur zubereiten, frittierte Teigtaschen mit Fleisch drin.
Wir bestellen solgleich eine Portion und setzen uns damit in den Schatten, denn die Sonne scheint wieder hell vom blauen Himmel.

Am frühen Nachmittag ist Ringen an der reihe und die grossen, stämmigen Mongolen erscheinen in ihren knappen Höschen.
Sie umrunden den Stupa mit den mongolischen Flaggen in einer Art Vogeltanz und machen sich dann auf die breiten Schenkel schlagend für den Kampf bereit.
Auch wir haben uns so hingestellt, dass wir für den Kampf bereit sind und warten mit Neugierde und Vorfreude auf den grossen Moment.
Auch hier werden wir wieder nicht enttäuscht und Spannung versorgt, auch wenn es manchmal etwas langatmig wird, vor allem wenn sie beim Kampf nicht ordentlich zupacken.

Während dem Fest treffen wir auf zahlreiche andere Reisende, vor allem aus der Schweiz und so lernen wir Urs und Barbara kennen, die ebenfalls mit einem Landcruiser unterwegs sind.
Zudem aber auch noch andere Schweizer, Franzosen und Welsche, ein paar Deutsche usw.
Alle sind sie wegen dem fest hierhergekommen und so sind wir unablässig am Plaudern.

Leider müssen Heinz und Margit heute Abend noch Richtung Grenze nach Russland fahren,  da sie am 12.07 ausreisen müssen und die Grenze wegen den Feiertagen anschliessend bis und mit 15.07. geschlossen bleiben.
Deswegen müssen wir die beiden nach dem schönen Fest leider verabschieden, wir hingegen fahren mit Urs und Barbara zum zweiten Festplatz, wo die Pferderennen stattfinden.

Beim Areal angekommen, stehen schon alle anderen Overlander mit ihren Fahrzeugen in einer Reihe und wir finden es total cool.
Zu viert richten wir uns ein und noch ein paar andere Schweizer mit Namen Dänu und Brigitte, sowie einer zweiten Barbara gesellen sich dazu.
So verbringen wir den Abend mit munterem Geplauder, viel Gelächter, hitzigen politischen Diskussionen und einer Menge Bier und Wein.

Wieder hat es tausende Moskitos doch wir haben uns von Kopf bis Fuss so eingesprayt, dass wir einigermassen glimpflich davonkommen.
Als es spät wird, gehen wir aber alle zu Bett, denn morgen fängt der Tag früh an.

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