Es ist wunderschön mal eine Nacht durchschlafen zu können, ohne dass die Hunde bellen.
Wir sind ausgeruht und freuen uns auf den neuen Tag, setzen uns mit Conny und Lutz in die Morgensonne, trinken Kaffee und futtern Müsli.
Die gleichen Kinder wie vom Vortag tauchen wieder auf und ich nutze den Moment für ein paar Fotos und gebe ihnen Orangen mit.
Sie sind anfangs sehr scheu, tauen aber schnell auf und stellen sich für die Fotos ganz anständig hin.
Anschliessend gehen sie wieder und verschwinden irgendwo hinter den sanften Hügeln der mongolischen Steppe.
Wir räumen zusammen und fahren dann zu viert los, tuckern über die mehr oder weniger guten Strassen und bewundern die Landschaft, die sich immer mal wieder abwechselt.
Irgendwann geht plötzlich eine Piste rechts weg und wir folgen ihr für ca. 50 Km, wobei wir ab und zu den scharfen Steinen ausweichen müssen, die aus dem Boden ragen.
Schafe und Ziegen begegnen uns auf der Strecke, aber auch viele Kühe und Pferde, sie stehen in dichten Gruppen zusammen um sich vor den hartnäckigen Fliegen zu schützen.
Nach ca. eineinhalb Stunden kommen wir in einem atemberaubenden Tal an, welches sich Ait Quazzik nennt, es sieht ein bisschen aus wie eine Miniaturausgabe vom Bungle Bungles National Park in Australien.
Wir sind fasziniert von den Felsformationen und nehmen uns sogleich die Zeit, da ein wenig herumzulaufen, Conny und Lutz haben sich schon auf den Weg gemacht.
Da Tobi und ich unseren Zeitplan noch besprechen wollten, sind sie schon mal vorgegangen und während wir da so im Schatten hocken, fährt plötzlich Horst mit seinem blauen Unimog zu uns hin.
Er hat sich zusammen mit seiner Freundin Helga, Jürgen und Werner weiter hinten im Tal eingerichtet und da die gerade ein Problem mit Jürgens Mietauto haben, werden wir nach der Erkundungstour ebenfalls dort vorbeischauen.
Wir treffen auf der kleinen Wanderung Conny und Lutz wieder an und die machen sich sogleich auf zu den anderen, wir folgen später nach.
Auf den obersten Felsen erhalten wir eine fantastische Aussicht über das Tal und geniessen die Ruhe.
Es ist heiss und der Wind ist so trocken, dass man gar nicht erst richtig ins Schwitzen kommen kann.
Zurück beim Auto, fahren wir zu den anderen hoch und stellen unsere Karre neben den IVECO, dann gehen wir zu Jürgen und Werner die schon unter der gemieteten Karre liegen und herumwerkeln.
Die beiden haben online ein Mietauto mit Diesel reserviert, jedoch ein Mietauto mit Benzin erhalten, nicht nachgefragt und anschliessend falsch getankt, dann ging natürlich plötzlich die Karre nicht mehr.
Ansaugen um den Tank zu leeren funktioniert nicht, unter der Schutzplatte findet sich keine Ablassschrauben und schlussendlich müssen sie die Leitung beim Tank demontieren und einen Schlauch hineinschieben, um den Diesel aus dem Tank zu kriegen.
Tobi liegt natürlich sogleich unter die Karre und übernimmt, Lutz hilft ihm dabei und auch Horst und ich legen uns in den Dreck um mitzuhelfen.
Wir kriegen den ganzen Diesel raus aus dem Tank, füllen Benzin nach und schieben dann die Karre mit Horst darin, den Hügel hinunter der das Auto so lange mit der Kupplung springen lässt, bis es wieder läuft.
Anfangs qualmt es einfach nur heftig doch plötzlich geht die Karre wieder und wir klatschen ab, froh darüber dass alles funktioniert hat.
Anschliessend setzen wir uns in den Schatten und plaudern, es ist schön dass wir die anderen nochmals getroffen haben.
Conny und ich machen uns mit der Kamera auf den Weg um ein paar schöne Aufnahmen von der Landschaft zu machen.
Zurück im Camp mache ich mich ans Kochen, Es gibt Gemüsecurry und Steaks, passt zwar nicht zusammen, schmeckt aber trotzdem.
Als es anfängt zu dämmern, setzen wir uns zu acht ans Lagerfeuer und trinken einen Vodka, inzwischen hat sich das kulturelle Getränk ein wenig eingegliedert und gehört einfach dazu.
Irgendwann fängt es dann an abzukühlen und als der Mond aufgeht, verabschieden wir uns und gehen ins Bett.
