Eine herrlich ruhige Nacht liegt hinter uns und am frühen Morgen macht sich Tobi auf den Weg, um auf irgend Hügel hochzukraxeln, ich indessen sortiere Bilder und versuche Blog zu schreiben.
Doch bevor Tobi sich auf den Weg macht, kriegen wir Besuch von einem neugierigen Mongolen der unser Auto erspäht hat. Er redet auf Mongolisch auf uns ein und bewundert unser Fahrzeug, setzt sich anschliessend ins kurze Gras und beobachtet Tobi beim Frühstücken.
Tobi bietet ihm ebenfalls Brot und Salami an, was dieser gerne annimmt und zufrieden reinhaut, anschliessend verabschiedet er sich wieder und fährt mit seinem Motorrad hinunter zum Dorf.
Nachdem Tobi von seiner kleinen Wanderung zurück ist, räumen wir zusammen und fahren zum Amarbayasgalant Tempel, der gleich unten im Dorf liegt.
Die Strecke dahin ist kurz aber sehr holprig, die vielen verschiedenen Fahrspuren zeigen, dass jeder ein bisschen so durch die Gegend fährt, wie es ihm gerade passt.
Nachdem wir parkiert haben besichtigen wir zuerst das Haupttempelgebäude und die umliegenden Häuser, anschliessend geht es hoch zu einer Buddha Statue und zu einem dann noch zu einem Stupa, wobei man die unfassbare Weite des Landes geniessen kann.
Es ist windig und die Fähnchen flattern laut und senden dabei ihre Mantras hoch zum Himmel, die Stimmung ist interessant und der Ort magisch, die Energie so gut spürbar, dass es einen in den Fingerspitzen kribbelt.
Der Tempelkomplex steht dort schon seit 283 Jahren und der Bau hat ganze neun Jahre gedauert.
Mit seinen tibetischen, chinesischen und mongolischen Einflüssen ist er einer der drei grössten Tempelanlagen in der Mongolei und ein immer beliebter werdendes Touristenziel, obwohl er im entlegenen Iven Valley liegt und es bis dorthin keine befestigten Strassen gibt.
Nach der Besichtigung des Tempels verlassen wir den heiligen Ort und holpern zurück zur Hauptstrasse, wovon aus wir uns in Richtung Ulaanbaatar auf den Weg machen.
Die Strassen sind mal schlechter und dann wieder mal besser, Schlaglöcher hat es dutzende und die Mongolen sind zum Teil echt miese Autofahrer.
Mal kriechen sie mit ihrem Toyota Prius, mal rasen sie wie die Irren und überholen an Stellen, wo man absolut nicht sehen kann ob einem ein anderes Fahrzeug entgegenkommt.
Man muss dazu sagen, dass das Autofahren in der Mongolei erst seit etwa dreissig Jahren wirklich offiziell ist und die Leute deswegen auch noch gar nicht so richtig damit umgehen können.
Wir fahren etliche Stunden, wissen aber dass wir es heute sowieso nicht mehr bis Ulaanbaatar schaffen werden, weswegen wir uns zeitig auf die Suche nach einem Schlafplatz machen, denn wir dann auch irgendwo in einem Tal finden, ein bisschen weg von der Strasse.
ich wärme die Reste des Vortages auf und nach dem Essen chille wir noch eine Weile draussen in der Abendsonne und beobachten die kleine Pferdeherde die an uns vorbeizieht, ein sehr friedliches Bild.
Als die Sonne hinter den bergen verschwindet, gehen auch wir ins Bett.