01.06.2019. Wir verlassen die Insel Olchon und fahren zurück nach Irkutsk

Es ist bewölkt als wir am Morgen aufstehen und zusammenräumen, doch die schöne Aussicht auf den Baikalsee lässt sich auch durch ein paar Wolken nicht trüben.
Nachdem wir zusammengeräumt haben, fahren wir auf der anderen Seite der Insel zurück zum Fährhafen und kommen dabei an atemberaubenden Felsformationen vorbei.

Auf der oberen linken Seite der Insel liegt noch ein letztes kleines Dorf namens Usury, welches im Gegensatz zu Khuzhir noch nicht vom Tourismus erreicht wurde.
In Khuzhir wird nämlich überall gebaut, zwar meistens zum Glück im traditionellen Blockhüttenstil, aber auch die ersten Souvenirshops entstehen schon und neue Restaurants etc. um den Tourismus auf Vordermann zu bringen.
Hier sieht es überhaupt noch nicht danach aus, wird aber vielleicht eines Tages auch anders sein.

Ebene Wiesen umgeben den Ort Usury, Pferdeherden und Rinder, Schafe und Hunde, kleine Hütten aus Holz und ein Warenladen ergeben das Dorfbild und es ist so herrlich friedlich hier.
Dahinter erstrecken sich die Wälder und während wir langsam zum Fährhafen zurückfahren, sehen wir weitere Pferdeherden, aber auch viele Murmeltiere und verschiedene Vogelarten.
Die Insel Olchon ist in der Tat noch ein Ort der Ruhe und des Friedens, doch wie lange noch?

In Khuzhir angekommen, essen wir kurz was zu Mittag und fahren dann weiter auf der Schotterpiste, gelangen zum Hafen und nehmen gleich die Fähre wieder zurück aufs Festland.
Bis nach Irkutsk ist es noch ein weiter Weg und das Wetter schlägt um, kaum dass wir das Festland erreicht haben.
Es fängt an zu regnen und ein eisiger Wind empfängt uns, die Umgebung verändert sich zu einem düsteren Hintergrund aus grauen Wolken.

Wir fahren durch die Tundra, weite hügelige Steppen mit wenigen Häuschen ziehen an uns vorbei, dann kommen wieder die grossen Wälder.
Die Strasse geht hoch und runter, manchmal fahren wir mit 90Km/h, manchmal nur noch mit 25Km/h doch nach etlichen Stunden kommen wir endlich in Irkutsk an.
Da wir während dem Offroad auf Olchon ein komisches, lautes und schlagendes Geräusch beim Auto festgestellt haben, rufe ich gleich die Garage in Irkutsk an und frage ob wir noch heute vorbeikommen dürften, die arbeiten nämlich sieben Tage die Woche bis um neun Uhr abends.

Das ist kein Problem und so fahren wir kaum in Irkutsk angekommen, wieder einmal in eine Toyota Garage um unser Auto kontrollieren zu lassen.
Dort treffen wir zwei Franzosen mit ihrem Reisemobil, einem Toyota Hilux Pick Up und einer Kiste von AZALEI hintendrauf.
Auch die haben ein Problem mit ihrem Auto und so plaudern wir zu viert ein wenig, ehe sie ihr Auto wieder mitnehmen können.

Nachdem die Jungs auf der Teststrecke gewesen sind, kommen sie zu uns und erklären uns, dass die Stabilisatorenbuchsen durch seien und deswegen das Schlagen entsteht, doch wir sind nicht ganz überzeugt, verlassen uns aber mal auf das Urteil und besprechen die Lage.
Da Toyota die Ersatzteile nicht an Lager hat, müssen wir diese selbst auftreiben, deshalb verlangen wir das entsprechende Datenblatt mit Seriennummer und so weiter, ehe wir uns verabschieden.

Dank iOverlander finden wir gleich einen Übernachtungsplatz am Angara Fluss, der einzige Fluss übrigens der als Abfluss für den Baikalsee dient.
Wir sind nach dem lagen Tag erledigt und wollen nur noch schlafen, vor allem ich fühle mich etwas angeschlagen und will deshalb nur noch ins Bett, doch weit gefehlt.
Was wir nicht gewusst haben ist, dass heute in Irkutsk die Feier der Stadtgründung stattfindet.

Das erklärt anschliessend auch all die Autos die plötzlich um uns herum parken sowie die Musik die alle durcheinander laufen lassen, natürlich bei geöffneten Fahrertüren.
Nach über zwei Jahren als Reisende unterwegs zu sein bedeutet in diesen Fällen manchmal, dass man auf sowas absolut null Bock hat und dass es dank dünnen Zellstoffwänden auch absolut unmöglich sein wird, einzuschlafen.

Deshalb packen wir zusammen und nehmen uns ein günstiges Hotel, buchen da gleich zwei Nächte und kaum eingecheckt, fallen wir gleich ins Bett.

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