Ein wunderschöner Morgen bricht an und der See spiegelt die Morgensonne wider, nur ein paar wenige Wolken sind am Himmel zu sehen.
Eine weitere kalte Nacht liegt hinter uns, weshalb wir den Rest der Suppe vom Vortag aufwärmen und zum Frühstück verzehren.
Nach dem Essen räumen wir zusammen und Tobi macht sich daran, den umliegenden Abfall einzusammeln den andere Leute liegen gelassen haben.
Obwohl die Russen sehr naturbezogene Menschen sind, lassen sie leider gerne den Abfall liegen was sehr schade ist.
Tobi füllt einen ganzen Abfallsack ehe wir losfahren, hauptsächlich leere Flaschen und Plastiksäckchen und Bierdosen.
Wir lassen diesen rauhaften Ort am See hinter uns und machen uns auf den Weg nach Irkutsk.
Die Strasse führt uns vom See weg durch die Berge und wir fahren an vielen Holzhütten und Chalets vorbei, die denen in der Schweiz zum Teil sehr ähneln.
Es hat viele Nadelbäume und der Boden ist sehr trocken, doch die Umgebung ist wunderschön und interessant.
Die Strecke zieht sich durch die Berge und wir kriechen manchmal mit knappen 30Km/h den Berg hoch, doch die russischen Trucks sind auch nicht schneller.
In Irkutsk angekommen halten wir nur kurz an um ein paar Sachen einzukaufen, anschliessend fahren wir gleich weiter.
Nach einer Weile Fahrt verändert sich die Umgebung wieder und eine Landschaft ähnlich einer Hochebene macht sich breit.
Herden von Pferden ziehen an uns vorbei und überqueren im Galopp die Strasse, noch nie haben wir so etwas Schönes gesehen.
Einzelne Jurten stehen herum, man könnte meinen man sei schon in der Mongolei.
Ein Nomadenvolk nach dem anderen scheint sich hier niedergelassen zu haben, obwohl die Wiesen mager und das Gras spärlich ist.
Mitten in einem Bushaltestellehäuschen steht eine Gruppe Kühe und es sieht wirklich so aus als ob sie es ernst meinen würden.
Geduldig und widerkäuend stehen sie da und würden vermutlich gleich einsteigen, wenn der Bus tatsächlich wegen ihnen anhalten würde.
Wir fahren mehrere Stunden durch die wunderschöne Landschaft und geniessen die Fahrt, bis wir am Fährhafen ankommen, wo wir mit dem Schiff hinüber auf die Insel Olchon fahren werden.
Die Überfahrt kostet scheinbar nichts und als wir austeigen um auf den See hinauszublicken, zieht uns ein eiskalter Wind um die Ohren.
Trotzdem ist die kurze Fahrt ebenfalls sehr schön und als wir auf der Insel angekommen sind, machen wir uns auf den Weg um nach Khuzhir zu fahren, wo wir das Permit für den National Park holen müssen.
Leider hat das Office jedoch schon geschlossen, es ist aber auch schon nach sechs Uhr abends.
Also finden wir dank iOverlander App einen privaten Typen der einen Übernachtungsplatz für Reisende anbietet die so unterwegs sind wie wir.
Wir zahlen insgesamt 500 Rubel, was ungefähr acht Franken entspricht und können uns auf seinem Platz einrichten, sogar unseren eigenen Wachhund haben wir.
Coppa, eine alte Mischlingshündin folgt uns auf Schritt und Tritt und bewacht unser Auto sehr gut.
Nachdem wir uns eingerichtet haben, wollen wir uns den Schamanenfelsen ansehen bevor es dunkel wird und so machen wir uns auf den Weg dahin, zu einem wunderschönen Felsen, sowie Holzstämme mit bunten Fahnen darum.
Den Sagen zufolge haben die alten Burjaten ihren Pferden Tücher um ihre Hufe gewickelt, um den Gott nicht zu stören, doch heute fürchtet keiner mehr den Zorn.
Trotzdem wurde er das Wahrzeichen von der Insel Olchon, die mitten im Baikalsee liegt.
Der Ort hat wahrhaftig etwas magisches an sich, die Abendsonne und die Wolken wirken beinahe mystisch.
Wir bestaunen den Felsen und die heiligen mit farbigen Tüchern und Bändern umwickelten Pfähle, über die man sagt, dass man Wünsche an die guten Geister schickt.
Als die Sonne langsam untergeht, essen wir in einem Restaurant zu Abend und gehen dann zurück zum Auto, wo Andrij und seine Tochter schon auf uns warten, um noch ein wenig mit uns zu plaudern.
Später gehen wir dann müde ins Bett.