Am Freitagmorgen überprüfe ich als erstens die Trackingnummer um zu sehen, wo unsere Sendung sich zur zurzeit befindet.
Etwas verwundert bin ich dann doch als ich sehe, dass sie in Memphis Tennessee anstatt zum Beispiel in Singapur ist, deshalb schreibe ich gleich dem Kundenservice von GO-Logistics um nachzufragen.
Die senden mir dann eine neue Trackingnummer, leider wird mir auch da wieder Memphis angezeigt, diesmal bei der FEDEX Page
Wir entscheiden, einfach mal abzuwarten und heute nicht mit den Pässen zu rechnen, doch es lässt mir trotzdem keine Ruhe.
Wir gehen raus, essen etwas zu Mittag und machen uns wieder einmal auf den Weg, um am Bach spazieren zu gehen und das schöne Wetter zu geniessen.
Am Abend nach dem Essen sind wir zurück und ich verfolge wieder den Status unserer Sendung und da steht doch tatsächlich, pünktliche Auslieferung um 12 Uhr mittags in Ojai in Kalifornien!
Da habe ich echt Fragen und schreibe wieder am Kundendienst von GO-Logistics, leider haben die schon Feierabend.
Die Zeit vergeht und ich bin etwas ratlos, bis ich schliesslich eine Handynummer der Firma finde und via Whatsapp anrufen kann, was ich dann auch tue, inzwischen ist es schon nach Mitternacht.
Ich erreiche die zuständige Person die mir dann mitteilt, dass man mir Versehens die falsche Trackingnummer angegeben hätte und sich unsere Sendung schon seit dem Nachmittag in Seoul befinde.
Ich bedanke mich und renne in meinen Schlafklamotten die Treppe hinunter, in der Hoffnung dass der junge Koreaner noch am Empfang ist.
Tatsächlich ist er noch hier und reicht mir auf meine Anfrage hin unser Päckchen, er hätte total vergessen uns mitzuteilen, dass es angekommen ist.
Was für ein Chaos und unnötiger Stress, aber jetzt sind wir einfach nur noch froh, dass wir unsere Pässe haben und endlich nach Russland fliegen können.
Auch habe ich endlich wieder meine Schweizer Handynummer dank meinem Vater, der für mich in der Schweiz eine Sim Karte organisiert hat, die ich dann telefonisch aufschalten lassen konnte, Dankä Papi!
Froh, dass nun endlich alles geklappt hat, löschen wir also guter Dinge um zwei Uhr morgens das Licht und hauen uns aufs Ohr.
Am Samstagmorgen buche ich sogleich den Flug nach Vladivostok, der noch am gleichen Tag am späten Abend geht.
Da wir unser Zimmer dank falscher Trackingnummer bis Montag verlängert haben, können wir es immerhin den ganzen Tag behalten und abends noch duschen, bevor wir los müssen.
Wir nehmen es gemütlich, buchen ein Hostel im Stadtzentrum von Vladivostok mit Parkplatz und bereiten unsere Rucksäcke vor.
Den Rest des Tages verbringen wir dann damit, alles zu besprechen und uns endlich ein wenig zu freuen, denn es ist doch viel Zeit vergangen, bis wir unsere Pässe erhalten haben.
Abends um sechs nehmen wir den Airport Shuttle um damit zum Intl. Airport Seoul Incheon zu fahren, was etwa eineinhalb Stunden Fahrt entfernt ist.
Es hat merklich abgekühlt und ich bin froh um meinen Pullover, die dicksten Sachen haben wir für Russland sowieso zuoberst in den Rucksack gepackt.
Am Flughafen angekommen, geben wir mit den neuen Pässen das Gepäck auf weil wir auf die Visa überprüft werden, bevor uns die Fluggesellschaft an Bord lässt, jedoch bei der Immigration geben wir die anderen Pässe ab, mit denen wir eingereist sind.
Als wir durch alle Kontrollen sind, gehen wir etwas essen und gehen dann gemütlich zum Abfluggate, um auf den Aufruf zu warten.
Endlich können wir einsteigen und mit etwas Verspätung starten wir und lassen Seoul und Südkorea hinter uns.
Inzwischen ist es dunkel und wir können in der Ferne die Lichter der Stadt entdecken, dann drehen wir ab und fliegen Richtung Norden.
Nach drei Wochen in Seoul freue ich mich im Flieger wie ein Kind über den Sternenhimmel, denn ich dank klarer Nacht gut sehen kann.
Tobi kommt mit unserer russischen Sitznachbarin ins Gespräch die sehr gut Englisch spricht und uns die ersten Floskeln beibringt.
Während die zwei plaudern, vertreibe ich mir die drei Stunden Flugzeit mit Lesen und Musik hören, wie meistens beim Fliegen.
Nach ein wenig Turbulenzen entdecken wir endlich die Lichter der Stadt Vladivostok, fliegen daran vorbei und unter uns wird es stockfinster.
Kein Licht ist mehr zu sehen und der Flieger fliegt tiefer und tiefer, im letzten Moment bevor wir auf der Landebahn aufsetzen, sehen wir die Landebahn unter uns, sie ist ziemlich schlecht beleuchtet.
Kälte empfängt uns als wir aussteigen und die Gangway hochlaufen, ich bin froh dass ich eine Jacke eingepackt habe.
Die Immigration geht zügig voran und nachdem wir unser Gepäck abgeholt haben, kaufe ich sogleich eine russische Sim Karte.
Zusammen mit einer Studentin teilen wir uns ein Taxi in die Stadt, inzwischen ist es kurz nach zwei Uhr morgens.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt sind wir endlich in der Stadt und da ich das Hostel schon im Voraus darüber informiert habe, dass wir mitten in der Nacht ankommen, sind wir dann auch bald im Zimmer und können endlich ins Bett.