09.04.2019. Besuch im Guinsa Tempel, auf dem Weg nach Andong

Wir stehen um sechs Uhr auf und packen unsere Reiserucksäcke, gehen noch kurz zu einem Shop um Wasser zu kaufen und fahren dann los Richtung Süden und dabei weg von der Küste, ins Landesinnere.

Da wir die Mautstrassen nach wie vor meiden, führt unser Weg über viele Bergpässe mit kurvigen Strassen, wo irgendwie keine Menschenseele unterwegs zu sein scheint, es wirkt alles wie ausgestorben.
Kleine Geschäfte säumen die Strassen, doch sie scheinen verlassen, kein Licht brennt, alles ist dunkel.

Irgendwann steigt uns so ein komischer Geruch in die Nase und der verstärkt sich immer mehr, es stinkt widerlich nach Dünger.
Um uns herum verändert sich die Landschaft und jetzt wird uns auch klar warum es so nach Dünger stinkt, Gewächshaus um Gewächshaus reiht sich aneinander und alle sind mit der neuen Saat beschäftigt, damit man das Gemüse im Sommer ernten kann.
Dass sie dabei viel zu viel Dünger benutzen sieht man an den kleinen Wasserseen daneben an, denn sie sind grün von all den Algen die sich dank des Düngers angesiedelt haben.

Der Geruch verfolgt uns noch eine ganze Weile und verlässt uns erst, als wir bei einem Laden weiter südlich anhalten um etwas zu essen zu kaufen.
Wir werden nicht gross fündig, immerhin finden wir eine Packung Toastbrot und Sandwichschinken, besser als nichts.
Während Tobi fährt bastle ich uns ein paar Sandwiches und obwohl das Toastbrot extrem süss ist, ist es gar  schlecht.

Nach einer weiteren Stunde Fahrt kommen wir in einem Ort an, wo wir uns den Tempel Guinsa ansehen wollen.
Wir parkieren auf dem Parkplatz, zahlen das Ticket und werden anschliessend zu einem Shuttle Bus geschickt, der uns die eineinhalb Kilometer den Berg hochfährt.
Dort angekommen muss man aber dann doch noch mal ein steiles Stück hochlaufen um die riesige Tempelanlage zu besichtigen, die aus mehreren Gebäuden besteht.
Anfangen tut es wie immer mit einem heiligen Eingang, der ganze Weg ist links und rechts mit bunten Lampions geschmückt.

Dann führt einen der Weg weiter den Berg hinauf, Gebäude für Gebäude kommen in Sicht und sie sind riesig und wunderschön.
Der Bau selbst ist nicht sehr alt und wurde 1945 erbaut, jedoch brannte das Hauptgebäude im koreanischen Krieg nieder und wurde erst im Jahr 1966 wieder aufgebaut.
Alles ist sehr bunt bemalt und sieht neu aus, die Treppen sind zum teil aus Granit gebaut und der Platz beim obersten Gebäude ist riesig und bietet eine schöne Aussicht auf die umliegenden Berg.

Jeder Tourist der hierher kommt darf gratis zu Mittag essen und so werden auch wir sogleich eingeladen, uns an den Tisch zu setzen.
Es gibt Reis mit einer Seealgensuppe mit Gemüse und sehr viel Chili, alles ist ziemlich gut, ausser das Seelagenzeug, das haben wir beide sein gelassen.

Nach dem Tempel fahren wir weiter Richtung Andong wo wir morgen ein Cultural Village anschauen wollen und kommen nach eineinhalb Stunden im Ort an, wo ich uns für 29Fr. eine Nacht gebucht habe.
Wir schleppen unser Zeug die Treppe hoch und Tobi geht erst mal duschen während ich die Zeit nutze um Blog zu schreiben und Bilder zu sortieren.
Danach hüpfe ich ebenfalls kurz unter die Dusche und föhne mir die Haare, bevor wir rausgehen.

Draussen strömt der Regen vom Himmel und der Wind ist eiskalt.
Trotz Pulli, Jacke, Schal und Schirm schlottere ich vor mich hin, ich bin mir das kalte Wetter nicht mehr gewöhnt.
Wir suchen uns ein günstiges Restaurant wo wir an so einem komischen Bildschirm essen bestellen und gleich bezahlen müssen, bevor es gebracht wird, etwas was ich vollkommen bescheuert finde.
Immerhin ist mein Chicken Curry gut und Tobis Nudelsuppe ebenfalls und bezahlen tun wir auch nicht mehr als 12Fr. insgesamt.

Nach dem Essen machen wir uns sogleich wieder auf den Rückweg denn obwohl ich die Stadt gerne noch angeschaut hätte, haben wir bei diesem Wetter keine Lust.

Zurück im Zimmer setze ich mich wieder hinter die Beiträge während Tobi telefoniert und anschliessend gehen wir ins Bett.

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