31.03.2019. Nan Lian Gardens und eine weitere Tour durch Hong Kong

Wir sind früh wach und gehen um kurz nach acht schon frühstücken, dabei geniessen wir die Ruhe in der Lobby, denn es hat noch nicht so viele Gäste.
Zurück auf dem Zimmer nutze ich sogleich die Zeit um zu schreiben, dementsprechend verlassen wir das Hotel ein wenig später.

Wir laufen zu Fuss bis zur Central Station und lernen dabei das alte Hong Kong ein bisschen kennen, welches ruhiger ist als die andere Seite des Victoria Harbours.
Ein paar Einkaufszentren aber auch alte Markthallen aus Backsteinen aus der Zeit der Briten trifft man hier an, sowie Trams, die immer noch in Betrieb sind.
Es sind einzelne Waggons die mehr hoch als lang sind und irgendwie witzig aussehen.

Bei der Central Station angekommen, nehmen wir zuerst die rote Linie um nach ein paar Stationen auf die grüne umzusteigen.
Bei Diamond Hill Station steigen wir aus und laufen zuerst ein paarmal im Kreis herum, bis wir den richtigen Weg zum Nan Lian Garden finden.

Wir betreten den Park und schauen uns grosse Bonsaibäume an, sowie ein paar Tempel in Miniatur nachgebaut, welche irgendwo in China stehen.
Dabei wird vor allem die Konstruktion des Dachstocks erklärt, der bei der traditionellen, chinesischen Bauweise immer wieder auffällt.
Die schwungvollen Dächern werden mit so vielen Dachbalken abgestützt, dass es schon fast an ein Wunder grenzt, dass dieses Gewicht tragbar ist.

Der Park ist mit einem grossen See und vielen Grünflächen ausgestattet, Bäume stehen herum, Wasser plätschert und Vögel zwitschern, eine ruhige grüne Oase, inmitten des Grossstadtdschungels.
Leider macht das Wetter nicht ganz so mit wie wir das gerne hätten und nach einer Stunde verlassen wir die Parkanlage wieder und nehmen die Metro bis zur Prince Edward Station.

Dort gehen wir kurz etwas essen und landen anschliessend im Goldfish Market, die Tierverkaufsstrasse.
Fische in Plastiksäcken, Schildkröten in Tupperwaredosen, Hunde und Katzen in Glaskästen, alles was ich nicht sehen will und was mir so zuwider ist, hier aber leider zum Alltag gehört.
Die Tierhaltung auf dem asiatischen Kontinent ist nicht dieselbe wie bei uns in der Schweiz und ausflippen und herumheulen würde deshalb auch nur zu verständnislosen Gesichtern führen.

Weiter geht es zu Fuss durch die Stadt vorbei an hunderten von Läden, leuchtenden Reklameschildern und zum Teil fast leeren Strassen, denn die Zulassung für ein Auto ist in Hong Kong sehr teuer.

Etwa 75% aller Menschen die uns entgegenkommen haben ihr Handy in der Hand, ich nenne sie manchmal insgeheim Zombies, weil sie niemals aufpassen wo sie hinlaufen, so sehr sind sie auf das Display vor ihren Augen fixiert, eine digitale Welt.
Auch in den Metros sind praktisch alle mit ihren Handys beschäftigt, Lautsprecher plärren kreuz und quer durcheinander und die einen zappen sich einfach wahllos durch Fotos und scrollen Facebook hoch und runter ohne etwas davon wahrzunehmen.

Wir gehen weiter runter bis zum Victoria Harbour um ein paar Nachtfotos aufzunehmen, jedoch hat es inzwischen so viel Nebel, dass die Bilder wirklich nicht der Hit sind, schade.
Als es irgendwann auch noch zu nieseln anfängt, lassen wir es sein und machen uns auf den Rückweg.

Bei unserer Station angekommen gehen wir noch in eine Bar um eins zu trinken.
Während ich an einem Glas Rotwein nippe, trinkt Tobi irgend ein lokales Bier, dass er ekelhaft findet.

Nach der Bar dann kehren wir nach einem kurzen Wassereinkauf aufs Zimmer zurück und hauen uns aufs Ohr.

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