Wieder müssen wir früh raus denn der Taxifahrer holt uns kurz vor sieben ab, um uns nach Da Nang zu bringen, weil es in Hoi An selbst, keinen Bahnhof gibt.
In Da Nang angekommen, kaufen wir zuerst noch ein Packung Pringles, Bananen und Wasser für die Zugfahrt ein, die wieder an die zehn Stunden dauern wird, dann lasse ich noch die Tickets auf dem Handy von der Dame am Tresen ausdrucken.
Anschliessend warten wir bis unser Zug eintrifft und setzen uns auf die nummerierten Plätze.
Es dauert eine ganze Weile bis wir losfahren können, wir müssen nämlich noch auf einen anderen Zug warten, damit die Gleise frei sind.
Nach einem kurzen lauten Pfiff bewegen wir uns langsam aus dem Bahnhof heraus und in Richtung Süden, Da Nag und Hoi An lassen wir dabei hinter uns.
Das Klo im Zug ist wie immer die Hölle und mir graut es jedes Mal davor, vor allem weil die einen Passagiere sich mit den Füssen auf den Rand der Toilette stellen, um ihr Geschäft zu verrichten.
Wie sie das bei diesem Gewackel hinkriegen, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben, ärgerlich ist es nur für diejenigen die danach kommen.
Die Zugfahrt ist mehr oder wenig ähnlich wie die letzte, wieder nutze ich die Zeit um Beiträge zu schreiben und zu lesen, während Tobi versucht, den grässlichen vietnamesischen Filmen zu folgen, die im Bildschirm abgespielt werden.
Natürlich versteht er kein Wort doch die Martial Arts scheinen ihm zu gefallen.
Ich höre währenddessen Musik und versuche die Welt um mich herum etwas auszublenden, versinke in der Geschichte meines Psychothrillers und geniesse die Fahrt.
So vergeht der Tag und wir kommen erst nach neun Uhr in Nha Trang an, wo wir den Weg zu unserem Hotel zu Fuss gehen, um wenigstens ein bisschen Bewegung gehabt zu haben.
Das An Hoa Hotel liegt in einer ruhigen Seitenstrasse und wenige Meter vom Stadtzentrum und dem Strand entfernt, weshalb die Lage für uns absolut ideal ist.
Wir checken kurz ein und beziehen dann unser Zimmer, welches pro Nacht an die 12 USD kostet und klein, aber gemütlich ist.
Anschliessend sind wir so hungrig, dass wir uns gleich auf die Suche nach etwas Essbarem machen.
In einem Restaurant in der Nähe setzen wir uns hin und bestellen gekochte Nudeln mit Gemüse und Fleisch, welches sehr fein ist.
Tobi trinkt noch ein Bier, doch ich bleibe beim Wasser weil ich den ganzen Tag nichts getrunken habe.
Es ist schon fast zwölf Uhr als wir ins Zimmer zurückkehren, wir sind zu kaputt um noch lange herumzulaufen, deshalb gehen wir nach einer herrlichen Dusche gleich ins Bett.
Am Mittwochmorgen schlafen wir aus und machen uns erst spät auf den Weg, um zu frühstücken.
Wir bestellen in einem kleinen Restaurant ein vietnamesisches Gericht, bestehend aus halbierten Frühlingsrollen, Nudeln, Salat, Schweinefleisch und etwas Chilli, es ist sehr fein.
Anschliessend kehren wir nach einem kurzen Wassereinkauf aufs Zimmer zurück, ziehen uns um und machen uns mit Badetücher und Rucksack auf den Weg zum Strand.
Dort mieten wir für 100’000 Dong / Person je einen Liegestuhl.
Heute wird mal nicht herumgerannt sondern einfach nur gechillt, nicht mal die Kamera haben wir dabei.
Wir beobachten die vielen Russen die hier Badeferien machen, seit Israel out ist und schütteln die Köpfe wegen der Sonnenbrände die sie überall haben.
Wir selbst haben uns auf der ganzen Reise vielleicht ein zwei Mal verbrannt, doch die Russen sehen alle schon von Weitem aus, wie Tomaten.
Die Sonne ist auch in Vietnam sehr stark, weshalb wir wie immer unsere Daylong 50+ benutzen, die einzige Sonnencrème übrigens, zu der ich hundertprozentiges Vertrauen habe.
So chillen wir eigentlich den ganzen Tag am Strand und lesen und schlafen.
Gegen den Abend kehren wir dann aufs Zimmer zurück und duschen, ziehen uns was anständiges an und gehen im Swiss House zum Abendessen.
Hugo Fischli ist der Wirt vom Swiss House in Nha Trang und führt das Restaurant schon seit sechs Jahren, zuvor hatte er ein Restaurant mit Bar für längere Zeit in Thailand.
Ich freue mich auf gute Schweizer Küche nach all dem Reis und den Nudeln und bestelle sogleich ein Zürigschnätzeltes mit Rösti, Tobi nimmt dasselbe.
Dazu genehmige ich mir ein Glas Rotwein, während Tobi lieber beim Bier bleibt.
Das Essen ist mega fein, ich hätte gleich die doppelte Portion reinhauen können und am späteren Abend setzen wir uns zusammen mit Hugo und zwei Deutschen an einen Tisch und plaudern bis morgens um zwei, wobei ich immer mal wieder den DJ. mache, um ein bisschen anständige Musik zu hören.
Etwas angetrunken machen wir uns spät abends auf den Rückweg zum Hotel An Hoa, wo wir gleich ins Bett fallen.
Der Donnerstag beginnt etwas verkatert und wir nehmen es mit dem Aufstehen mehr als gemütlich, um der leichten Übelkeit zu entgehen die ein Kater öfters mal mit sich bringt.
Als uns der knurrende Magen trotzdem aus dem Bett vertreibt, bringen wir zuerst unsere Schmutzwäsche zu einer Laundry, anschliessend gehen wir etwas essen.
Ich esse eine Portion gebratene Auberginen mit Cherrytomaten, Salat und Fetakäse, Tobi nimmt das Frühstück bestehend aus Crèpes und Erdnussbutter.
Anschliessend kehren wir zurück zum Zimmer, holen wieder unser Zeugs und gehen an den Strand, zum Rumlaufen ist es definitiv zu heiss.
Nha Trang ist eine sehr moderne Stadt welche je länger je mehr, vom Massentourismus überflutet wird.
Es gibt sehr viele Hotels und es werden immer mehr, aber auch auf den Inseln wird fleissig gebaut.
Die Strassen sind neu, der Verkehr dicht und es wimmelt von Menschen, vor allem wie schon gesagt, von russischen Touristen.
Am Strassenrand kann man den jeweiligen Fang des Tages begutachten, etliche Krabben, Hummer, Muscheln, Fische, Krebse, Makrelen und Langusten kann man aussuchen und sogleich auf dem Grill braten lassen, etwas dass uns überhaupt nicht anmacht.
Auch am Strand kann man sich den bereits gekochten Hummer nochmals grillieren lassen, die Mädels haben immer ihr ganzes Material dabei.
Händler wo man hinsieht, verkaufen Getränke, Snacks, Kokosnüsse und andere Früchte und Bier, dabei legen sie in der Sonne jeden Tag etliche Kilometer durch den heissen Sand zurück.
Auf der Vine Pearl Insel gibt es sogar schon einen Freizeitpark, welcher man mit einer Gondelbahn über das Meer erreichen kann, sowas habe ich ja noch nie gesehen.
Der Tag vergeht und gegen den Abend wollen wir eigentlich unsere Wäsche abholen, doch die Wäscherei ist noch nicht fertig und bittet uns deshalb, später nochmals zu kommen.
Also kehren wir zum Zimmer zurück um zu duschen, anschliessend gehen wir nochmals bei Hugo vorbei um ein Cordon Bleu und ein Jägerschnitzel zu essen.
Diesmal jedoch bleibe ich Abstinent, auf Trinken habe ich kein Bock.
Wieder bleiben wir eine Weile sitzen und unterhalten uns, doch um kurz vor zehn verabschieden wir uns endgültig von Hugo, wir müssen noch zur Wäscherei um die Kleider abzuholen.
Wir müssen lange an das Gitter klopfen bis die nette Dame erscheint und uns die Wäsche rausgibt, für 4Kg haben wir nicht mal drei Franken bezahlt und die Wäsche ist blitzsauber, etwas was es hier selten gibt.
Zufrieden machen wir uns auf den Rückweg zum Zimmer und dort angekommen, gehen wir gleich ins Bett.