Punkt sieben wie der Schweizer halt so ist, sitzen wir unten am Tisch und warten mit wippendem Fuss auf unser Frühstück, welches aus zwei Spiegeleiern und zwei Scheiben getoastetes Baguette besteht, ich glaube so viele Eier haben wir noch nie gegessen, wie hier.
Dazu gibt’s Kaffee und eine Scheibe Wassermelone, für den Preis von 6 USD / Nacht kann man echt nichts sagen.
Danach geht’s zurück aufs Zimmer, wo wir uns dick mit Sonnencrème einschmieren, ordentlich Wasser einpacken und die Kamera bereitlegen.
Um acht werden wir von einem kleinen Bus abgeholt, der uns nach zwei Zwischenstopps zum Hafen bringt, wo wir an Bord eines Schiffes gehen.
Es sind erstaunlich viele Leute und anfangs bereuen Tobi und ich es schon wieder, so ein Touristenzeugs zu machen, aber nachdem wir abgelegt haben, können wir es trotzdem sehr geniessen.
Wir kommen mit anderen Leuten ins Gespräch und plaudern, vor allem mit zwei Deutschen die ebenfalls auf der Tour dabei sind.
Zuerst bekommen wir die Floating Villages z Gesicht, die mitten zwischen den grossen Felsen auf dem Wasser treiben.
Die Leute die hier auf dem Wasser leben, ernähren sich hauptsächlich von Fischen und anderen Meerestieren wie Muscheln, Makrelen, Krabben und Hummern.
Unser Guide kauft gleich einen grossen Fisch fürs Mittagessen, dann fahren wir weiter.
Der zweite Stopp ist auf Monkey Island, die wie der Name schon sagt, zahlreiche wilde Affen beherbergt.
Da Tobi und ich Affen nicht besonders mögen, freuen wir uns da nicht besonders darauf.
Mit unserem Schiff können wir auch gar nicht ganz ran weil es zu wenig tief ist, wir müssen über die Reling auf ein kleineres Boot umsteigen.
Das ist einfacher gesagt als getan und nicht ganz ungefährlich, doch es geht alles gut und nur einen kurzen Moment später springen wir mit nackten Füssen in den weissen und feinen Sand von Monkey Island.
Dort setzen wir uns zuerst auf einen Felsen um Socken und Schuhe anzuziehen, dann beobachten wir die kreischenden asiatischen Touristen, die mit den Affen herumtollen und Fotos machen, bis die Kamera überhitzt.
Da es auf Monkey Island ebenfalls einen Aussichtspunkt gibt, machen wir uns zusammen mit zwei anderen Deutschen (Auf diesem Ausflug hats erstaunlich viele Deutsche) auf den Weg nach oben.
Der Weg besteht anfangs aus Stufen und kleineren Felsblöcken, ändert sich nach oben aber zu einer kleinen Bergsteigerchallenge.
Klettern ist angesagt, immer drei Glieder an die Wand und so weiter.
Die wenigen Klettertouren auf Korsika kommen mir dabei zu Gute, worum ich sehr froh bin.
Oben angekommen haben wir einen fantastischen Ausblick auf das Meer und die Insel, sowie die umliegenden Felsen die im Wasser stehen, nur leider will das Wetter einfach immer noch nicht so richtig mitspielen.
Dicke Wolken rollen über den Himmel und manchmal sieht es aus, als würde es gleich anfangen zu regnen.
Es sind viel zu viele Leute hier oben und der Abstieg dauert deshalb auch ewig, weil keiner richtig vorankommt.
Unten angekommen geht’s bald darauf zurück aufs Boot und auf direktem Weg zur Halong-Bucht.
Dabei drückt auch endlich mal ein bisschen die Sonne durch und unser Captain fährt langsam und gemütlich vorbei an den wunderschönen Felsen die oben bewaldet sind und unten als kahle Felswände im Wasser verschwinden.
Es ist das Wahrzeichen von Vietnam und ein Naturwunder, dass mir ewig in Erinnerung bleiben wird.
Die Stimmung ist gut, die Sonne kommt zum Vorschein, graue Wolken machen blauem Himmel Platz, es könnte nicht besser sein.
Beim Steg angekommen, können wir uns ein Kajak je zu zweit ausleihen und damit in der Bucht herumpaddeln.
Nach ein paar Fehlversuchen sind auch Tobi und ich schon voll dabei und paddeln durch die zahlreichen Buchten, welche von Felswänden umgeben sind.
Es ist so ruhig und nur das gelegentliche Zwitschern von Vögeln ist zu hören.
Wir gleiten mit unserem Kajak durchs Wasser und bewundern die wunderschönen Felsformationen, kommen beim Paddeln aber auch ziemlich ins Schwitzen.
Zurück beim Steg gibt’s Mittagessen, bestehend aus Frühlingsrollen, Reis, Fisch, Tofu mit Tomaten und Rührei.
Danach legen wir wieder ab und fahren durch die Felsen zu einer Insel, wo man baden gehen kann.
Da Tobi und ich kein Bock auf Baden haben, chillen wir gemütlich auf dem Deck und schauen den anderen dabei zu, wie sie johlend vom Schiff runterspringen.
Wir unterhalten uns mit den anderen Gästen, welche aus Sri Lanka, Russland, usw. herkommen.
Nach einer Stunde fahren wir zurück zum Anleger und kriegen auf diese Weise noch mal eine wunderbare Aussicht auf die Floating Villages und die Felsen der Halong-Bucht.
Wir fahren mit dem Bus zurück zu unserem Hotel, duschen und ziehen dann das Gratisbier ein, welches zusammen mit der Tour offeriert wird.
Dann gehen wir hinunter zur Oasis Bar und trinken dort einen herrlichen Gin Tonic, Bier und Mojitos.
Zum Essen bestellen wir einen Hot Pot den wir uns teilen, bei uns kennt man es unter Fondue Chinoise, doch hier gibt’s keine schweren Mayonnaise Saucen dazu, sondern eine Limette, Chili und irgend so eine salzige Gewürzmischung, welches man zusammenmischt.
Dann gibt man das Fleisch in die brodelnde Brühe zusammen mit Nudeln und Koriander, lässt alles kochen und pickt es anschliessend mit den Stäbchen wieder raus.
So kocht man auch Pilze und Gemüse mit.
Es ist eine riesen Ladung an Essen und ich gebe irgendwann auf, Tobi hingegen isst noch das ganze Fleisch, welches übrigens absolut frisch und hochwertig ist.
Danach müssen wir natürlich noch eine gute halbe Stunde herumlaufen, um alles ein wenig zu verdauen, bevor es ins Bett geht.