14.02.2019. Die Kong-Lor Caves und Dorfleben zwischen den Bergen

Um sechs Uhr klingelt der Wecker und wir stehen auf, ziehen uns an und verlassen das Zimmer, um in der morgendlichen Frische zu frühstücken.
Wir bestellen je einen grossen Teller und trinken eine Tasse Tee, danach gehen wir zurück aufs Zimmer und machen uns startklar.
Wir werden uns um acht Uhr mit Manu und Bryan treffen und gemeinsam die Kong-Lor Caves besichtigen.

Um viertel vor acht laufen wir los durch das kleine und wunderschöne Dorf, wo uns Kinder in Schuluniformen begegnen und uns anlächeln und grüssen.
Die älteren Jungs setzen sich lässig auf ihr Motorrad und fahren damit zur Schule, manchmal gleich mit der kleinen Schwester hintendrauf.
Hühner, Hunde und Kühe kreuzen unseren Weg, Wasserbüffel trotten gemächlich vorbei und die Leute sind mit ihren täglichen Arbeiten beschäftigt.

Wir kommen beim Ticketschalter an und zahlen pro Person 65’000 Kip, für die Bootstour.
Danach führt uns der Weg durch einen Wald, dessen hohe Bäume im morgendlichen Sonnenlicht bestens zur Geltung kommen.
Die Blätter sind gelb und rot gefärbt und man könnte meinen, man laufe direkt durch einen Herbstwald in der Schweiz.

Bei den Holzhäuschen wo man das Ticket nochmals vorweisen muss, treffen wir Manu und Bryan die gerade die Schwimmwesten entgegennehmen.
Wir tun es ihnen gleich und zu viert machen wir uns auf den Weg zur Höhle, wobei wir zuerst eine Brücke überqueren und dann durch so feinen Sand laufen dass man meinen könnte, man gehe an einem Strand entlang.
Der Einstieg in die Höhle ist simpel, es führt einfach ein Weg hinein dem wir folgen können.

Im Halbdunkel steigen wir je in eins der Boote ein, Paar für Paar.
Die Boote sind komplett aus Holz genauso wie diejenigen auf Don Det und ich setze mich nach vorne, während Tobi hinter mir Platz nimmt.
Unser Fahrer stellt den Motor an und los geht’s, ab in die absolute Dunkelheit die nur von der Stirnlampe unseres Fahrers beleuchtet wird.

Wie er selbstsicher durch das Wasser kurvt ohne dabei einen Stein oder Baumstamm zu erwischen ist mir immer noch ein Rätsel, denn es ist so dunkel dass man nicht mal die Hand vor Augen sehen kann.

Mit der Stirnlampe leuchtet er den Weg und setzt uns dann bei einem Strand ab, wo man ein Stück zu Fuss gehen kann und die Höhle mit farbigem Licht beleuchtet ist.
Kalksäulen, verschiedene Stein und -Felsformationen, alles in harmonisches Licht getaut, sieht es aus wie eine Wanderung auf dem Mond oder zumindest so, wie ich mir das vorstelle.

Zurück beim Boot geht es wieder durch die Dunkelheit und bei einer Stelle müssen wir aussteigen und warten, bis die Fahrer ihre Boote ein paar Stromschnellen hinaufgezogen haben, es ist nämlich zu wenig tief.
Danach fahren wir weiter und verlassen die Höhle plötzlich, wobei wir auf einem Fluss mitten durch den Dschungel und den schroffen Bergen fahren, ein wunderbares Bild

Nach ein paar hundert Metern kommen wir bei einer Treppe an wo wir das Boot verlassen und zusammen mit Manu und Bryan hinaufsteigen.
Merchandising, what else? Natürlich will man die Touristen wieder kaufsüchtig machen.

Doch wir kaufen nichts sondern gehen ein bisschen herum, lesen Schilder, nutzen das Klo und kehren anschliessend wieder zu unserem Fahrer zurück, wobei die anderen zwei sich uns anschliessen und ebenfalls in ihr Boot einsteigen.
Zurück geht es wieder durch die Dunkelheit, diesmal ohne Zwischenhalt, dafür aber mit deutlich mehr Gegenverkehr, der die Höhle in einen Verkehrstunnel mit Abgasen verwandelt.

Es hat sich gelohnt, so früh am Morgen zu gehen, denn jetzt kommen diejenige die sich für eine Tour angemeldet haben, scharweise mit den Bussen.
Zurück vor unserem Guesthouse verabschieden wir uns von Manu und Bryan, die heute Nachmittag noch den Bus nach Vientiane nehmen.

Wir setzen uns mit Laptop und Kamera ins Restaurant und ich hole Beiträge nach und sortiere Bilder, während Tobi in der Zwischenzeit mit seinem Tablet im Internet surft.

Am späteren Nachmittag machen wir uns auf um noch ein wenig das Dorf zu erkunden und herumzugehen.
Kong-Lor liegt zwischen den Bergen und das Land dazwischen ist so flach, dass die Locals jede einzelne Fläche genutzt haben, um Reis, Tabak und andere Sachen anzupflanzen.

Unten am Fluss spielen die Kinder im Wasser und zwischen den Häusern krähen die Hähne im Sekundentakt.
Der Tourismus ist hier noch fast nicht angekommen, was dem Ort eine Ursprünglichkeit gibt die man nur noch selten auf Reisen trifft, ein Privileg dass vermutlich irgendwann verschwinden wird.

Wir folgen den staubigen Strassen, treffen hier und da auf Wasserbüffel und Kids, sowie Erwachsenen die bei der Arbeit sind und Tabakbündel zusammenbinden, um sie in den Scheunen zum Trocknen aufzuhängen.

Als es dunkel wird essen wir in einem Restaurant zu Abend und kehren kurz darauf aufs Zimmer zurück.
Morgen müssen wir früh raus, weshalb wir zeitig ins Bett gehen.

 

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