20.01.2019. Die sogenannten Killing Fields und der Königliche Palast

Um sechs Uhr morgens klingelt mein Wecker doch ich bin schon lange vorher wach, der Lärm draussen hat mich geweckt.
Wir stehen auf, ziehen uns an und schmieren uns dick mit Sonnencrème ein, verlassen das Zimmer mit ausreichend Wasser und einem Resten Pizza vom Vorabend und machen uns auf den Weg zum angrenzenden Café um dort kurz was zu essen.

Unser Tuk Tuk Fahrer steht pünktlich um halb acht draussen und winkt, also trinken wir aus und verlassen das Café, um ihn zu begrüssen.
Anschliessend steigen wir ein und fahren raus aus der Stadt, zu den sogenannten Killing Fields.

Auf dem Weg dahin fahren wir durch kleine Dörfer wo die Leute so arm sind, dass sie nur noch in winzig kleinen Blechhütten leben, kaum was zu essen haben und hart fürs Überleben arbeiten müssen.
Kinder spielen auf der Strasse, die Erwachsenen legen das wenige Gemüse auf geflochtenen Blättern auf die Strasse um es zu verkaufen, es ist mehr als eindrücklich und obwohl wir solche Szenen schon öfters auf der Reise gesehen haben, lässt es einen nicht kalt.

Bei den Killing Fields angekommen, sind wir froh dass es um diese Uhrzeit kaum Leute hat.
Früher ein schrecklicher Ort des Grauens, heute eine Gedenkstätte, hier erfahren wir was sich vor nicht allzu langer Zeit abgespielt hat.
Pol Pot war ein kommunistischer kambodschanischer Politiker und Diktator Kambodschas und der politische und militärische Führer der Roten Khmer.

Die Roten Khmer nahmen im Jahr 1975 unter seiner Anführung Phnom Penh ein und deportierten die Einwohner aufs Land um sie zur Zwangsarbeit zu verdonnern.
Auf Reisfeldern zwölf Stunden ohne Pause am Tag mussten die Leute arbeiten, viele von ihnen verloren dabei ihr Leben.

Doch damit nicht genug, denn die Kommunistische Partei Kambuchea wählte Pol Pot im Jahr 1976 zum Premierminister und gab ihm somit noch mehr Macht.
Alle Menschen die gebildet waren, Ärzte, Lehrer, Leute die Brillen trugen, Mönche, Frauen und Kinder, wurden unter falschem Vorwand anfangs monatlich und danach wöchentlich von LKW’s abtransportiert und zu den sogenannten Killing Fields gefahren, wo man sie hingerichtet hat.

Der sogenannte Steinzeitkommunismus ermöglichte es Pol Pot, Maschinen abzuschaffen, alle Arbeit vor Hand erledigen zu lassen, aber auch die Hinrichtungen auf mittelalterliche Weise zu vollziehen.

In Massengräbern wurden die Opfer beerdigt doch heute kann man nur noch die Mulden im Boden sehen, die einst bis zu 5m tief gewesen waren.
Insgesamt geht man von ca. 300 dieser Orte aus, doch alle sind bis jetzt nicht gefunden worden.
In dieser Gedenkstätte wo wir uns befinden, wurden über 9000 Menschen hingerichtet.

Der Stuppa der in der Mitte des Hinrichtungsfeldes errichtet worden ist, beherbergt die Schädel der Opfer damit diese Ruhe und Frieden finden können, auch diese dürfen wir besichtigen.
Mit dem Audio Guide folgen wir dem Rundgang und somit dem Lauf dieser unfassbar brutalen und traurigen Vergangenheit die mich tief bewegt und mir die Tränen in die Augen treibt.
Doch auch dies ist Geschichte und Teil dieses Landes und gehört somit dazu.

Wieder am Ausgang angekommen geben wir den Audio Guide ab und gehen zurück zu unserem Fahrer, der uns wieder in die Stadt bringt.
Beim Königspalast steigen wir aus und zahlen am Eingang die 10 USD pro Person, bekommen einen Plan für den Rundgang und machen uns auf den Weg.
Die Gebäude die hier stehen gehören zu den eindrucksvollsten die wir je gesehen haben, (ja ich weiss, das habe ich schon öfters geschrieben).

Vergoldete Dächer, riesige Sääle, majestätische Treppen, Stuppas und wunderschöne und gepflegte Gärten bekommen wir zu sehen.
Wir betreten ein Gebäude nach dem anderen doch nicht alle Räume darf man betreten, da sie als heilig gelten.

Früher residierte der Kambodschanische König in Angkor Wat, im Jahre 1434 aber zog er nach Phnom Penh um.
Leider erfahren wir kaum etwas über die Geschichte des Königs weil es hier keine einzige Beschreibung gibt, was wir sehr schade finden.
Die Sonne brennt heiss vom Himmel und wir suchen immer wieder Schatten um Wasser zu trinken und Pausen zu machen.

Nach dem Königspalast gehen wir zuerst kurz aufs Zimmer um uns abzukühlen, danach ziehen wir wieder los und essen was zu Mittag.
Nach dem Essen buchen wir den Bus nach Kampot für den nächsten Tag und spazieren anschliessend kreuz und quer durch die Strassen, wobei wir dabei immer wieder Neues entdecken.

Am Abend essen wir in einem chinesischen Restaurant zu Abend und kehren anschliessend müde ins Zimmer zurück.

Während Tobi im Internet surft, schreibe ich Beiträge und sortiere Bilder, anschliessend bin ich froh dass ich endlich ins Bett kann.

Kommentar verfassen