13.-15.01.2019, Wir haben endlich einen Plan

Am Sonntagmorgen habe ich so starke Kopf und Nackenschmerzen, dass mir nichts anderes übrigbleibt, als mich mit Dul-x und Ibuprofen einzudecken.
Nach ein paar weiteren Stunden Schlaf geht es mir dann soweit besser, dass Tobi und ich uns zum Gartenfest eines Nachbarns von Helen und Shane begeben können.

Diese veranstalten jedes Jahr einen Spendentag für das RSPCA, eine australische Tierschutzorganisation.
Dabei wird vor allem Futter für Haustiere gesammelt, welches sie dann dem Tierschutz übergeben.
Wir haben natürlich kein Tierfutter dabei und stehen etwas unsicher vor der Haustür von Paul und Franks Haus, welches alt und wunderschön ist.
«Are you the Swiss?», werden wir gefragt und dabei sogleich enttarnt.
Wir werden reingelassen und jeder weiss natürlich gleich wer wir sind, Helen und Shane werden es vermutlich schon angekündigt haben.

Die Australier sind nicht gerade berühmt fürs Händeschütteln, aber trotzdem voller Herzlichkeit und Offenheit.
Uns wird sogleich ein Teller in die Hand gedrückt und mit selbstgemachter Pizza und Hotdogs gefüllt.

Wir gesellen uns damit an den Tisch von Helen und Shane, die uns mit einem breiten Grinsen begrüssen, dann wird erst mal gegessen.
Auf dem Programm steht ein Quiz Nachmittag welches Paul vorbereitet hat und wir sind natürlich voll dabei und helfen wo wir können, wobei das Verstehen der Fragen auf Englisch nicht ganz einfach ist.
So vergeht ein wunderbarer Nachmittag und unser Tisch gewinnt das Quiz um zwei Punkte.
Wir helfen die Preise zurück zum Haus zu schleppen und bedanken uns bei Paul und Frank für ihre Gastfreundschaft.

Es sind ein paar Säcke voll Tierfutter zusammengekommen und ich finde es grossartig, was die beiden machen um RSPCA zu unterstützen, von solchen Leute sollte es meiner Meinung nach viel mehr geben.

Zurück bei Helen und Shane chillen wir kurz eine Stunde und machen uns dann zu viert auf den Weg zu einem tschechischen Restaurant, wo wir zusammen Abendessen.
Wir teilen uns ein Tatar und essen anschliessend ein Schnitzel mit Gemüse und gebackenen Kartoffeln, wobei wir den Rest mit nach Hause nehmen, weil die Portionen so gross sind.

Nach dem Essen fahren wir zurück und setzen uns zusammen in die Küche/Wohnzimmer, wo Helen und Shane sich über unsere mitgebrachte Schokolade hermachen.

Wir bleiben noch eine Weile sitzen und plaudern doch ich bin müde von den ganzen Medikamenten, weshalb ich mich verabschiede und ins Bett gehe.

Am Montagmorgen um fünf Uhr bin ich schon wieder wach, während Tobi noch selig schläft.
Ich checke meine Mails und freue mich darüber, dass wir die Kambodscha Visa erhalten haben, es hat alles wunderbar geklappt.
Ich mache mich natürlich sogleich an die Arbeit und buche unsere Flüge nach Phnom Penh, wobei ich den Flug bei AirAsia buche, welches die günstigste Variante ist.

Was man bei AIrAsia unbedingt beachten muss ist, dass alles extra kostet.
Jedes Gepäckstück sowie die Sitzplatzwahl und das Essen und Trinken werden separat berechnet, wobei es aber trotzdem einigermassen günstig bleibt.
Für das Essen zum Beispiel zahlen wir nicht mehr als 10USD zu zweit und man kann auch ein Gesamtpaket buchen, wobei es aber teurer wird.

Beim Buchen fällt mir auf dass natürlich wieder einmal ohne ersichtlichen Grund meine Kreditkarte blockiert wurde, weshalb ich über Paypal abschliessen muss.
Genervt lade ich Geld auf mein Handy und rufe in die Schweiz an, um meine Karten zu entsperren, wobei ich meinem Ärger Luft mache.
Ich habe der Kreditkartenfirma schon öfters mitgeteilt dass wir im Ausland auf unsere Karten angewiesen sind und sie uns zuerst benachrichtigen sollen, bevor sie die Karten blockieren, doch trotz teuren Jahresbeträgen für die Karten, scheint das nicht zu funktionieren.
Immerhin aber werden meine Karten wieder entsperrt  und ich kann weitermachen mit allem.

Ich rufe meinen Kontaktmann namens Brandon in Melbourne an und gebe ihm die  Daten durch, damit er eine Offerte fürs Verschiffen nach Wladiwostok erstellen kann.
Da unser Carnet am 02.04.2019. abläuft, müssen wir spätestens Ende März verschifft haben.
Brandon macht sich sogleich an die Arbeit und ich werde die Offerte in den nächsten 24 Stunden erhalten.

Anschliessend frühstücken Tobi und ich, Shane geht zur Arbeit und Helen schlägt sich ebenfalls mit Kreditkarten und Abrechnungen herum.

Tobi und ich machen uns auf den Weg um ein paar gute Landkarten zu finden, damit wir die Reise ein wenig planen können.
Dank Helen und Shane können wir unser Auto nochmals in Leure lassen, worüber wir mehr als dankbar sind.

Wir fahren herum, klappern alle Buchhandlungen und anderen Läden in Katoomba und Leura ab und können trotzdem nichts finden, in Australien scheint es nur Landkarten für Australien zu geben.

Mit leeren Taschen kehren wir zurück und da es schon fast Abend ist, setzen wir uns mit den anderen zwei zusammen und geniessen einen Vodka Lemon, den Vodka natürlich Shane der ihn selbst destilliert hat.

Da wir noch Gerber Fondue dabei haben, beschliessen wir spontan ein Fondue zu machen und zum Glück hat Helen auch die entsprechende Pfanne und ein Rechaud im Haus.
Während ich das Fondue mit Knoblauch, Pfeffer, Muskatnuss und Wein abschmecke, schneidet Tobi das Bort und Shane deckt den Tisch.
Die beiden geniessen das Käsefondue richtig und es bleibt nichts übrig, obwohl ich schon lange vorher aufgegeben haben, sowie Helen auch.
Tobi und Shane ziehen es bis zum letzten Resten Käse durch und die «Grossmutter» wird am Ende aufgeteilt.

Auch am heutigen Abend bleiben wir noch lange sitzen und plaudern, lachen über Tage auf der Canning Stock Route und Helen zeigt uns ein Fotoalbum von ihrem Vater, der übrigens sehr gutaussehend war.
Irgendwann verabschieden wir uns dann und gehen zu Bett.

Am Dienstagmorgen machen Tobi und ich uns nach dem Frühstück sogleich auf den Weg nach Parramatta, ein Aussenviertel in Sydney.
Shane hat uns da einen Maps Shop empfohlen, wo wir sicher unsere Karten finden können.

Da die Australier in der Regel erst um neun Uhr arbeiten gehen, warten wir bis halb zehn um nicht in der Rush Hour festzustecken.
Der Weg nach Parramatta dauert eine gute Stunde doch der Verkehr hat sich bis dahin so beruhigt, dass wir wunderbar durchkommen.
Den Maps Shop finden wir ziemlich schnell und auch eine Gesamtkarte für Kambodscha, Laos und Vietnam auch.
Wir unterhalten uns noch eine Weile mit der Verkäuferin und verlassen dann den Laden, um etwas zu trinken zu gehen.

Zurück in Leura setzen wir uns sogleich mit Laptop, Tablet und Landkarte an den Tisch und fangen an, unsere Route zu planen.
Wir recherchieren im Internet die Sehenswürdigkeiten, holen uns Informationen über Grenzübergänge und Visa on Arrivals für Laos,  (30 Tage gültig, zwei Passfotos, gültiger Reisepass mind. 6 Monate, Kosten zurzeit 35 USD / Person, nicht an jedem Grenzübergang möglich).

Mit einem Salat als Abendessen, sitzen wir noch bis spät abends am Tisch und zeichnen Punkte auf der Karte ein, schreiben alles auf und tragen die Infos auf Maps.me ein.
So vergeht ein weiterer Tag und wir haben endlich unseren fixen Plan erstellt, was für uns beide ein unglaublich gutes Gefühl ist.

Nach der ganzen Ratlosigkeit und hin und herwälzen von Ideen, haben wir Nägel mit Köpfen gemacht, einen Flug gebucht, eine Tour geplant und das Organisieren vom Verschiffen läuft auch, der Stein rollt wieder!
Zufrieden gehen wir ins Bett und freuen uns auf den nächsten Tag, denn da werden wir nach Kambodscha fliegen.

Viel zum Fotografieren hat es in diesen Tagen halt nicht gegeben, dafür wird es nachher wieder mehr. 😊

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