Ich muss mich mit zwei Schlafsäcken einpacken, so kalt ist die Nacht und auch als wir am Morgen aufstehen, muss zuerst die Standheizung ihre Arbeit machen.
Nach einer guten Portion Müsli und einem wärmenden Kaffee, packen wir unsere Rucksäcke mit Sandwiches, Proteinriegel, Wasser und Kamera sowie einer Regenjacke und fahren nach Thredbo.
Dort angekommen geht’s zuerst mal zum Sässelilift, ein kleines Highlight für uns und immerhin auch beruhigen als wir sehen, dass die kleinen Sitzbänke auch schön bremsen bevor man sich hinsetzt, nicht wie damals in Bulgarien als wir um unser Leben rennen mussten.
Die Fahrt ist ruhig und herrlich entspannend, unter uns können wir die Mountainbike Strecken erkennen und sogar die Pfosten für die Skipiste.
Tatsächlich gibt es in Thredbo mehr als nur einen Sässelilift und mehrere Skilifts, die hoch in die Berge fahren.
Der Himmel ist leicht bewölkt doch sieht es für unseren Wandertag gar nicht mal schlecht aus, denn die Sonne drückt eifrig durch.
Oben angekommen machen wir uns zu Fuss auf den Weg Richtung Berggipfel vom Mount Kosciuszko, dem höchsten Berg in Australien.
Der Weg ist natürlich typisch australisch und somit mehr oder weniger mit rutschfesten Eisengittern ausgelegt.
Es geht vorbei an kleinen Bergbächen, durch Schnee und Eis und was dabei wirklich überhaupt nicht dazu passt sind die Papageien und das Quaken von australischen Bergfröschen, die so klein sind dass man sie unmöglich sehen kann.
13Km ist der Weg bis hoch zum Gipfel und wieder zurück und nicht mal halb so steil wie wir ursprünglich angenommen haben, trotzdem ist es wunderschön.
Kühle Bergluft schlägt uns entgegen und die Sonne ist stark wie eh und je, die grossen Ozonlöcher sind hier oben besonders gut spürbar.
Auf dem Gipfel angekommen, machen wir zuerst mal ein paar Bilder und futtern dann unsere Käsesandwich die wir extra am Vortag zubereitet haben.
Die Aussicht da oben ist atemberaubend denn wir haben eine perfekte Sicht auf die umliegenden Berge welche zum Teil ebenfalls noch mit ein wenig Schnee bedeckt sind.
Bei den einen Berggipfeln sind wir uns nicht so ganz einig ob der Kosciuszko wirklich der höchste ist, jedoch wollen wir deswegen keine Debatte lostreten.
Der Mount Kosciuszko selbt hat eine Höhe von 2’228m, für uns Schweizer natürlich kein Riese, doch für die Australier ist er schon ziemlich gross.
Später müssen wir uns schon wieder an den Abstieg machen, denn der Sässelilift fährt nur bis halb fünf Uhr abends.
Auch der Abstieg ist herrlich und da der Schnee schon ein wenig angetaut ist, auch eine ziemliche Rutschpartie, besonders für die Asiaten.
Als wir zurück beim Auto sind verlängern wir den Aufenthalt im Nationalpark um eine Nacht und machen uns dann auf den Weg zum Geehi Campground, direkt an einem kleinen Bach gelegen.
Als wir aussteigen und uns einrichten haben wir eifrigen Besuch von Kängurus, Hasen, verschiedenen Vögel und lachenden Kookaburras.
Die kleinen Baby Kängurus sind schon sehr munter unterwegs und haben nichts besseres zu tun als der Mama auf die Pelle zu rücken und in höchstem Tempo im Kreis herumzuhüpfen, da ist ein absoluter Jöö-Effekt garantiert.
Wir schauen dem Treiben den ganzen Abend zu und kriegen kaum genug davon, was für ein friedvoller Ort die Welt doch sein kann.
Als es dunkel wird ziehen sich die Kängurus zurück und auch die Vögel verstummen.
So auch wir denn wir sind trotz allem müde und erledigt und freuen uns aufs Bett.