Der heftige Wind hat über Nacht ein wenig nachgelassen und die Sonne kämpft sich gerade hartnäckig durch die Wolken, als wir aufstehen und den neuen Tag begrüssen.
Nach einem kurzen Frühstück räumen wir auf und entdecken auf WikiCamps ein Fitnesscenter wo man angeblich gratis duschen kann, also machen wir uns kurz darauf auf den Weg.
Dort angekommen fragen wir am Empfang nach einer Dusche und können dann tatsächlich auch hier eine heisse Dusche for free geniessen.
Aufgewärmt und sauber treffen wir uns wieder bei den Fahrzeugen und machen uns gemeinsam auf den Weg zum Cape Otway, in der Hoffnung dass wir dort ein paar Koala Bären sehen.
Der Weg führt uns an der wilden Küste der Great Ocean Road entlang und das Wetter wechselt sich zwischen Regen und Sonnenschein ab.
Es ist ziemlich kühl doch als wir durch die dichten Eukalyptuswälder fahren, vergessen wir mehr oder weniger sofort, dass das Wetter scheisse ist.
Wir halten Ausschau nach einem Koala Bären und entdecken tatsächlich einen auf einem Baum, ca. 20m über unseren Köpfen.
Leider ist unmöglich ihn zu fotografieren aber mit dem Feldstecher können wir ihn perfekt beobachten.
Er schläft tief und fest, schreckt aber einmal hoch weil unser Überdruckventil des Kompressors ein lautes Geräusch von sich gibt.
Er hebt den Kopf, stellt die Ohren auf, nickt aber kurz darauf wieder ein denn Koalas schlafen 22 Stunden pro Tag, total stoned von den Eukalyptusblättern.
Wir lassen ihn in Ruhe und fahren weiter, entdecken kurz darauf gleich nochmals einen und Natascha macht ein paar Bilder für uns.
Der kleine Kerl sitzt auf einem tiefen Ast und klammert sich daran fest, während er all die Touristen beobachtet, die ihn fotografieren, er tut mir schon fast ein wenig leid.
Deshalb lassen wir ihn auch sofort wieder in Ruhe und fahren weiter zum alten Leuchtturm wo es leider nicht besonders viel zu sehen gibt.
Nach einem kurzen Walk kehren wir zum Auto zurück und fahren zur Apollo Bay wo wir an einer ruhigen Bucht etwas zu Mittag essen und dabei von mindestens zwanzig gierigen Möwen belagert werden.
Als es wieder anfängt zu regnen verziehen wir uns aber schleunigst wieder und machen uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz.
Da man an der Küste unmöglich gratis übernachten kann, ziehen wir uns in die hohen Hügel der Südküste zurück.
Satte Grüntöne, atemberaubende Aussichten auf das Meer und vereinzelte Sonnenstrahlen, ein Wald so dicht und tropisch wie ein Dschungel und ein traumhafter Campground erwarten uns und wir sind begeistert.
Am Stevenson Camp Ground angekommen richten wir uns sofort ein und ziehen uns dann ins Vorzelt von Natascha und Danny zurück, wo wir geschützt vom Regen unbehelligt plaudern können.
Irgendwann sind wir ein bisschen hungrig und während die Jungs das Feuer vorbereiten, zaubere ich uns ein paar frische selbstgemachte Bruschettas, mit geröstetem Brot, gehacktem Knoblauch, Olivenöl, Basilikum und Cherrytomaten, wobei ich am Ende noch ein wenig feingehackten Feta darüberstreue.
Die Brötchen sind weg im Nu und wir holen noch eine Packung Salzbretzel raus, sowie Wein und machen es uns am Feuer gemütlich.
Es ist eiskalt und obwohl wir dick eingepackt sind, frieren wir uns fast den Hintern ab.
Leider fängt es immer wieder an zu regnen, ein kalter Wind weht und das Feuer geht manchmal fast aus, trotzdem sind wir alle guter Laune.
Natascha und ich gehen beide um elf ins Bett, die Jungs bleiben noch bis fast zwei Uhr morgens am Feuer sitzen, ehe sie sich etwas angesäuselt ins Bett begeben.
Obwohl ich die Standheizung voll aufgedreht habe und es im Auto eigentlich warm ist, dauert es an die zwei Stunden bis ich endlich warm habe und schlafen kann.