31.10.2018. Grampians Nationalpark und Schlangentheater

Wir fahren am Morgen sehr früh los denn heute steht einiges auf dem Plan.
Wir wollen nämlich ein paar Touren in den Grampians machen und uns am Abend mit Natascha und Danny treffen, die ebenfalls heute im Nationalpark wandern gehen.

Während wir wieder durch wunderschöne Eukalyptuswälder fahren, sehen wir sicher an die 200 Kängurus, die ständig über die Strasse hüpfen und mich dazu veranlassen,  nicht schneller als 25Km/h zu fahren, alles andere wäre fahrlässig gewesen.

Im Grampians Nationalpark angekommen, machen wir unseren ersten Walk der uns zu einem Wasserfall bringt und anschliessend noch zu Aboriginal Rock Art, oben auf dem Berg.
Dank der kühlen Morgenluft ist es noch recht angenehm auch wenn es bergauf geht.

Der Wasserfall ist nicht sonderlich spektakulär doch der ganze Ort mit den vielen Farnbüschen und Bäumen, hat etwas Magisches an sich.
Zurück beim Auto schlüpfe ich aber trotzdem schnell in kurze Hosen und einem anderen Shirt, denn nun sind die Wolken verschwunden und die Sonne brennt heiss vom Himmel.

Weiter geht’s als nächstes zu den MC Kenzie’s Falls, wobei wir unterwegs das Glück haben einer Brown Snake zu begegnen, welche sich auf der Strasse sonnt.
Wir können sie unbehelligt aus dem Auto heraus beobachten ohne dabei Gefahr zu laufen, gebissen zu werden denn das hätte unter Umständen den sicheren Tod bedeutet.
Die Schlänge enthält ein gerinnungshemmendes Gift welche dazu noch die Nerven stark schädigt und je nach Gattung der Brown Snake, führt dies innert wenigen Minuten zu einem Herzstillstand und somit zum sicheren Tod.
Als die Schlange bemerkt dass wir sie anstarren, zieht sie gemächlich unter unserem Auto hindurch und verschwindet im Gebüsch.

Bei den MC Kenzie’s Falls angekommen, gehen wir zuerst zum Lookout wo wir die schweren Wassermassen bewundern, die von den Felsen donnern, auch hier wieder ein beeindruckender Anblick.
Auf dem Weg zu den Treppen begegnen wir dabei noch einer Tiger Snake, die aber in sicherer Entfernung von uns, gemütlich ihren Weg über den Pfad fortsetzt.
Die Tiger Snake gilt laut den Australiern als sehr agressiv und gefährlich weshalb es wichtig ist, Ruhe und Abstand vor dem Tier zu wahren, auch hier würde ein Biss wieder mit dem Tod enden.

Wir bleiben also in sicherem Abstand stehen und warten bis sie in den Büschen verschwunden ist, bevor wir weitergehen.
Anschliessend nehmen wir den Pfad zu den treppen in Angriff und steigen an die 260 Stufen zuerst hinunter und dann wieder hoch, wobei wir den Wasserfall aus allen Perspektiven bewundern können.

Dann geht’s weiter zu den Balcony’s einem Ausblick auf die Bergkette der zwar spektakulär ist aber leider durch die schlechte Sicht getrübt wird.
Wir essen unterwegs kurz zu Mittag und gehen dann durch eine Art Canyon, der uns auf ein hohes Felsplateau bringt, wovon man ein Tal überblicken kann.

Inzwischen ist es schon Mitte Nachmittag und wir gehen zurück zum Auto und treffen uns eine Dreiviertelstunde später in Dunkeld, mit Natascha und Danny die eine Gratisdusche mit heissem Wasser entdeckt haben.
Leider lässt sich bei den Damen das Licht nicht einschalten, weshalb man halt mit offener Türe duschen muss, was bei den einen Gästen ein etwas interessantes Verhalten auslöst, wenn sie denn Raum betreten.
Erfrischt von der Dusche machen wir uns zu viert auf den Weg zu einem Sumpfgelände wo man gratis übernachten kann.

Unterwegs treffen wir interessanterweise auf eine grosse Wasserschildkröte die mitten auf der Strasse hockt, dass haben wir in Australien noch nie angetroffen.
Wir setzen sie sicher auf der anderen Seite der Strasse ab und fahren dann weiter.
Angekommen beim Sumpf ist die Lage absolut perfekt und wunderschön.
Mit Blick auf die Berge und das Wasser, mit schwarzen Schwänen und anderen Vogelarten entdecken wir auch hier wieder eine weiter Idylle, die uns in ihren Bann zieht.

Freudig dass wir die anderen beiden schon wieder angetroffen haben, richten wir uns sogleich ein und machen ein Lagerfeuer.
Als es zu dämmern beginnt, besucht eine kleine Baby Brown Snake unser Lager und kriecht gemächlich unter meinem Stuhl hindurch.

Ich bin froh dass ich meine Füsse auf dem Tisch habe und ich rühre mich keine einzige Sekunde, um die Schlange nicht nervös zu machen.
Obwohl sie nicht länger als 40cm ist hat auch sie schon Giftzähne, ist zum Glück aber nicht weiter an uns interessiert.
Es bleibt nicht bei der einen Schlange, 3 weitere Brown Snakes besuchen uns noch und verhalten sich zum Glück friedlich, wir müssen aber bei jedem Schritt höllisch aufpassen.
Auch zwischen den Fahrzeugen ist eine unterwegs, ich entdecke sie als ich zurück zum Feuer gehe.
Eine helle Taschenlampe, gutes Schuhwerk und lange Hosen sind bei mir in Australien generell an der Tagesordnung, hier lauern einfach zu viele Gefahren wenn man im Busch umherwandert.

Heute haben wir also 6 Schlangen gesehen, was für ein Glück und gleichzeitig auch eine Aufregung, man kommt den Tieren schliesslich selten so nahe.
Als es schon spät ist gehen wir alle zu Bett und versuchen zur lauten Geräuschkulisse der Frösche, einzuschlafen, denn dort geht wirklich die Post ab.
Wasser plätschert unaufhörlich, es quakt und rauscht und macht, es ist echt der Wahnsinn.

Millionen Tiere verursachen einen riesen Lärm der auch als der Morgen dämmert, nicht nachlässt.

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