Am Morgen treffen wir uns mit Deb in der Küche wo wir uns zu dritt an die Theke setzen, Kaffee trinken und plaudern, ehe sie sich an die Arbeit macht, eine riesige Ladung Wäsche zu waschen.
Ich biete an zu Abend zu kochen worüber sie sehr froh ist und Tobi und ich machen uns kurz darauf auf den Weg nach Hahndorf, einer deutschen Community in Adelaides Weinbergen.
Doch zuerst fahren wir zum Central Market um dort drei ordentliche Truthahnkeulen zu kaufen, welche ich am Abend im Backofen zubereiten will.
Anschliessend fahren wir den steilen Weg zum Mount Barker hinauf wobei wir wie immer mit höchstens 45Km/h ein öffentliches Verkehrshindernis darstellen, was uns aber egal ist.
In Hahndorf angekommen suchen wir uns einen Parkplatz und begeben uns zu Fuss auf eine Erkundungstour.
Ein paar Lutheraner waren im Jahr 1839 vom Preussenkönig Friedrich Wilhelm den Dritten, auf einem Schiff nach Australien geflüchtet, wobei ihr Kapitän Dirk Meinerts Hahn ihnen bei ihrer Ankunft half, ein geeignetes Land für ihre dauerhafte Niederlassung zu finden.
Da Dirk Meinerts Hahn sich so für die geflüchteten Lutheraner eingesetzt hat, haben sie das Dorf anschliessend nach ihm benannt.
Heute besteht Hahndorf aus wunderschönen alten Steinhäusern welche mit Blättern bewachsen sind und man so ziemlich alles bekommt, was Deutsch ist.
Von Weisswürsten über Thomy Senf zu deutschem Bier ist hier alles zu haben, sogar Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald kann man kaufen.
Es herrscht reger Tourismus an diesem sonnigen Samstag und die vielen kleinen Restaurants und Bäckereien sind gut besucht.
Wir schlendern durch die Läden, kaufen einen Knoblauchsalami und lauschen dem grässlichen Deutschen Schlager, der zum Teil aus Lautsprechern dröhnt.
Nach ein paar Bildern und nach ein bisschen herumbummeln machen wir uns auf den Rückweg nach Adelaide, fahren aber einen Umweg durch die Weingüter, trockene Eukalyptuswälder und Stauseen.
Zurück in Adelaide chillen wir noch ein bisschen und machen uns um halb sechs auf in die Küche, um zu Abend zu kochen.
Da Deb’s Freundin Chris ebenfalls noch vorbei kommt, sind wir froh dass wir sicher genug Fleisch für alle haben und nachdem ich die Truthanschenkel mit Senf, Salz, Pfeffer und frischgehacktem Rosmarin eingerieben habe, gebe ich sie für eine Stunde in den vorgeheizten Ofen, zusammen mit Kartoffeln und Karotten.
Zu Viert setzen wir uns eine Stunde später bei Weisswein an den Tisch, essen und plaudern, es wird alles bis auf den letzten Bissen weggefuttert.
Chris hat noch einen typisch australischen Lemon Cake mitgebracht der ebenfalls wahnsinnig fein ist und wir so noch nie gegessen haben.
Deb tischt noch Kaffee und Schweizer Schokolade von ihrem Schwiegersohn Thierry auf, der ist nämlich Schweizer, aufgewachsen in Genf und mit Deb’s Tochter Hannah verheiratet.
So verbringen wir zu viert einen witzigen und interessanten Abend, mit vielen Geschichten und Erlebnissen, verabschieden uns anschliessend von Chris die auch total cool ist und gehen bald darauf ins Bett.