18.10.2018. Wir verlassen Port Augusta und fahren nach Adelaide

Trotz dass wir am Vorabend spät ins Bett gegangen sind, sind wir am Donnerstagmorgen früh auf, denn vor uns liegt noch eine Fahrt von 300Km mit einem schlagenden Lenkrad.
Ich fühle mich unausgeschlafen aber im Gegensatz zu Tobi und Danny überhaupt nicht verkatert, die beiden machen einen eher angeschlagenen Eindruck.

Nach einem Kaffee und eine Dusche für Tobi verabschieden wir uns von Danny und Natascha, die beiden werden nämlich nach Port Lincoln fahren um in einen Hai-Käfig zu steigen und ein bisschen Nervenkitzel zu erfahren.
Wir hingegen machen uns in die andere Richtung auf, wir müssen am Nachmittag nämlich noch in die Autogarage.

Ich setze mich auf den Fahrersitz und Tobi macht es sich nebenan gemütlich, ein letztes Mal winken und los geht die Fahrt auf den Highway.
Die Sonne scheint und der Himmel ist blau, wir hören Musik und betrachten dabei die vorüberziehende Umgebung die hier erstaunlich trocken ist, obwohl es eigentlich oft geregnet hat.

Viele tote Kängurus liegen wieder am Strassenrand und in der Sonne kann man sie von weit entfernt schon riechen, Krähen und Adler zupfen am Kadaver herum und sorgen dafür, dass nur noch ausgebleichte Knochen zurückbleiben.
Die Zäune links und rechts von den Strassen die von Farmern gebaut wurden sorgen dafür, dass die Kängurus nirgends mehr hin können sondern auf einem Streifen von jeweils 20m rumhüpfen müssen, dabei auf die Strasse geraten und sterben.

Wir fahren vorbei an riesigen Kornfeldern die sich golden über die Landschaft erstrecken,
grossen Kornspeichern und Farmen.
Ungefähr nach der Hälfte des Weges mache ich kurz bei einer Raststätte halt und trinke einen Kaffee um wieder etwas munterer zu werden, Tobi hingegen futtert einer Eier/ Speck Sandwich, das Frühstück hat er am Morgen nicht runtergebracht.
Etwas bleich sitzt er neben mir und verschläft die halbe Fahrt, bis wir kurz vor Adelaide sind.

ich fädle mich in den geschäftigen Verkehr ein und ca. 20min später erreichen wir AllTrac 4WD, die Garage bei der ich am Vortag angerufen habe um einen Termin zu vereinbaren.
Die Jungs machen einen seriösen und guten Eindruck, schauen alles genau an und wir können das Auto gleich am nächsten Tag um acht Uhr morgens vorbeibringen.

Wir bedanken uns und machen uns sogleich auf den Weg zu Deb und Julian, die hier in Adelaide wohnen und die wir vor ca. 4 Monaten im Gregory Nationalpark kennengelernt haben und uns zu sich eingeladen haben.
Debra hat uns den Hausschlüssel bereits hinterlegt und den Code für die Alarmanlage gegeben, um sie ausschalten zu können, bevor die halbe Polizei von Adelaide vor der Tür steht.

Sie leben in einem ruhigen, idyllischen und stadtnahen Viertel namens Highgate, welches wir dank Google Maps leicht finden und unser Auto auf der gegenüberliegenden Strassenseite parkieren.
Das mit der Alarmanlage meistern wir ziemlich souverän und mit einer Tasche vollgestopft mit Kleidern, richten wir uns ein und legen uns erstmals eine Stunde hin, Deb wird dann so um halb sechs von der Arbeit nach Hause kommen.

Julian ist leider nicht hier sondern befindet sich zurzeit in Holland, ihre Tochter hat in Den Haag kürzlich eine Hochzeit gefeiert und Deb musste wegen der Arbeit danach gleich wieder abreisen.
Um halb sechs kommt Deb nach Hause und umarmt uns herzlich, sie freut sich riesig dass wir hier sind, obwohl der Zeitpunkt natürlich wieder einmal nicht schlechter hätte sein können, weil sie an ihrem Arbeitsplatz wahnsinnig viel zu tun hat.

Ich biete ihr sogleich an zu Abend zu kochen damit sie erstmal in Ruhe duschen und einkaufen gehen kann, sie ist erst vor zwei Tagen in Adelaide gelandet.
Davon dass wir ihr keine Umstände machen wollen will sie gar nichts hören, im Gegenteil: Wir sollen es uns gemütlich machen und uns wie Zuhause fühlen, lautete die Anweisung.

Also stelle ich mich gleich in die schöne und moderne Küche die im Verhältnis zu meiner kleinen Autoküche purer Luxus ist und mache mich an die Arbeit.
Besonders der Dampfabzug der seitlich aus der Arbeitsplatte fährt wenn man ihn anstellt, ist echt abgefahren!
Pouletschnitzel  mit Gemüse und Reis, doch Deb ist absolut happy wenn auch ziemlich müde.

Trotzdem setzen wir uns sogleich mit einem Glas Weisswein an den Tisch und unterhalten uns über die letzten Monate und was wir so erlebt haben in der Zwischenzeit.

Es ist schön hier zu sein und wir fühlen uns auf Anhieb wohl und willkommen.
Da Deb am nächsten Tag wieder zur Arbeit muss, gehen wir alle früh zu Bett und ich bin froh, dass ich mein Schlafmanko wieder aufholen kann.

Bilder haben wir heute keine gemacht.

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