09.10.2018. Fahrt durch den Nullarbor

Ich bin um zwei Uhr nachts hellwach und verbringe mindestens eine Stunde mit Lesen, bevor ich wieder schlafen kann.
Als mich ein paar Stunden später die Sonne weckt bin ich müde und unausgeruht, doch der wunderschöne Morgen bringt mir trotzdem Energie.
Auch Tobi ist wach und im Gegensatz zu mir frisch und fit.

Wir frühstücken draussen in der Morgensonne und beobachten dabei die vielen verschiedenen Vögel die geschäftig umherflattern und Zeugs zusammenpicken.
Nach Abwasch und Aufräumen tuckern wir weiter Richtung Hauptstrasse, doch die Piste ist immer noch schlammig und voll mit riesigen Pfützen, Corrugations und grossen Steinen.

Wir brauchen deshalb auch entsprechend lange und als wir ca. 20Km vor der Hauptstrasse anhalten um die Reifen zu pumpen, sind wir froh dass es nicht mehr so weit ist.

Anschliessend fahren wir auf den Eyre Highway oder wie die Gegend eigentlich genannt wird: Nullarbor aus dem Lateinischen für keine Bäume was nicht ganz richtig ist, denn Bäume sehen wir viele.

Der Eyre Highway der durch die Nullarbor Ebene führt hat eine Gesamtlänge 1’675Km und geht von Norseman bis nach Port Augusta, wobei er im Bundesstaat Western Australia anfängt und im Bundesstaat South Australia aufhört.

Wir folgen dem Highway und erreichen in Kürze das Schild: 90 Miles Straight Road, Australia’s longest Straight Road.
Wir machen ein Foto und fahren dann wirklich an die 145Km schnurgerader Highway, etwas langweiligeres gibt es kaum.

Bei einem Roadhouse machen wir Halt und können je für 5 AUD acht Minuten lang heiss duschen, herrlich nach drei Tagen irgendwo im Busch.
Frisch und sauber steigen wir wieder ein und fahren weiter, folgen dem Eyre Highway Richtung Südaustralien und füllen unterwegs noch unsere Wasservorräte auf.

Gegen den frühen Abend und nach der Zeitverschiebungszone welche unsere Uhr 45min nach vorn stellt, suchen wir uns einen Übernachtungsplatz.
Dank WikiCamp finden wir weit abseits der Strasse einen wunderschönen Platz mitten im Busch.

Auf dem Weg dahin sehen wir unzählige Kängurus , sicher mindestens 50 Stück an der Zahl, sie hüpfen in alle Richtungen davon und sehen dabei irgendwie echt witzig aus.
Leider sind sie ohne Tele Objektiv fast unmöglich zu fotografieren, sie sind zu weit entfernt.
Wir richten uns ein und können das erste Mal seit Langem wieder einmal ein Feuer machen.

Während Tobi uns ein Steak grillt, bereite ich uns eine Pfanne mit Gemüse vor, denn wir müssen das Gemüse aufbrauchen bevor wir die Grenze zu Südaustralien erreichen.

Wir essen bei Wein und Sonnenuntergang zu Abend, was für ein wunderschöner Platz den wir hier gefunden haben, unendliche Weite und keine Moskitos!
Nach dem Essen bleiben wir noch eine Weile am Feuer sitzen, legen Holz nach und relaxen, denn ein Abend im Busch ist einfach immer wieder etwas Schönes und ein absolutes Privileg.

Als es anfängt abzukühlen jedoch, ziehen wir uns bald ins Bett zurück wo wir aber noch lange wach bleiben und lesen und uns unterhalten.

Als es schon spät ist, löschen wir das Licht und hauen uns aufs Ohr.

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