Obwohl es draussen noch kühl ist, setzen wir uns die herrliche Morgensonne und frühstücken, während ein paar Kängurus ein Stück von uns entfernt, friedlich grasen und uns dabei immer wieder misstrauische Blicke zuwerfen.
Nach dem Essen räumen wir auf und machen uns auf den Rückweg zum Highway.
Wir sehen riesige Gruppen von Kängurus sie sind wirklich überall, aber zu unserer Überraschung beobachten wir gleichzeitig einen Dingo, der eines der älteren Kängurus zu jagen scheint.
Wie ein goldener Pfeil schiesst er an uns vorbei und hetzt das Känguru durch den Busch, sein Fell glänz in der Sonne, selten haben wir so ein gesundes Tier gesehen.
Wir fahren vorsichtig zurück zum Eyre Highway, denn immer wieder hüpfen Kängurus vor unserem Auto durch und wir wollen keines anfahren.
Zurück auf dem Highway geht es weiter mit langen öden Strecken durch Buschland und Steppen, Spinifexgras wechselt sich ab mit knorrigen Bäumen.
Wir halten bei einem Roadhouse an und machen eine kurze Pause, fahren anschliessend weiter und folgen parallel der Grossen Australischen Bucht. (Great Australian Bight)
Die Grosse Asutralische Bucht hat übrigens eine Länge von 1’160Km und eine Fläche von 45,925 Km2.
Bei den Lookouts machen legen wir ebenfalls einen Stopp ein und betrachten die atemberaubend hohen Klippen, welche senkrecht zum Wasser abfallen.
Das Südpolarmeer wie immer ein wahnsinniger Anblick, die Energie spürbar und das Wasser kraftvoll, keine Ahnung wie ich es sonst beschreiben soll aber immer wenn ich mich auf eine dieser Klippen stelle, fühle ich mich lebendig und frei.
Bei einem weiteren Roadhouse essen wir kurz zu Mittag, wir haben noch Brot und Käse im Kühlschrank und während wir essen, hören wir einen Australier neben unserem Auto sagen, unser Lenkrad sei wohl auf der falschen Seite, it’s a left hand drive!
Wie immer grinsen wir unauffällig vor uns hin und essen weiter.
Nach dem Essen folgen wir dem Eyre Highway weiter durch den Nullarbor und müssen dabei einer Braunschlange plus mindestens fünf Bobtail Lizards ausweichen, die immer über die Strasse kriechen.
Bei einem dieser kleinen lustigen Echsen muss ich sogar komplett auf die andere Strassenseite ausweichen und als wir an ihm vorbeifahren, stellt der kleine Kerl sich doch glatt noch auf und faucht uns und unser Auto an, wir müssen lachen!
Bald kommen wir an die Grenze des Bundesstaates Western Australia und fahren in den Bundesstaat South Australia, wo wir erstaunt sind, dass es keine Kontrolle gibt die einem vorschreibt, dass man weder Honig noch Nüsse, Gemüse und Früchte mitnehmen darf.
Dabei haben wir alles so schön im Auto versteckt, nur für den Fall. 😀
Als es Abend wird verlassen wir den Highway und folgen einer Schotterpiste die uns zu den hohen Klippen führt, wo wir übernachten werden.
Der Wind ist so stark dass wir die Schutzwände anbringen müssen doch die Aussicht ist es allemal wert, denn wir stehen mit unserem Auto auf der Klippe und haben eine wunderschöne Aussicht auf das Meer und die Felsen der Grossen Australischen Bucht.
Ich koche uns eine Ladung Spaghetti Bolognese und wir betrachten nach dem Essen den wunderschönen Sonnenuntergang.
Der Wind zieht mächtig an als wir ins Bett gehen und dank der Schutzwände spürt man davon etwas weniger, doch das Auto wird ziemlich geschüttelt.
Ich lese noch lange bevor ich das Licht lösche, Tobi ist natürlich schon längst eingeschlafen doch ich habe Mühe einzuschlafen, weil das Auto die ganze Zeit wackelt.
Irgendwann gelingt es mir aber auch, endlich einzuschlafen.