Heute ist endlich der grosse Tag, auf den ich schon fünf Wochen lang gewartet habe, denn heute geht es für den ganzen Tag aufs Meer hinaus.
Um zwanzig nach sieben Uhr morgens werden wir von Kings Ningaloo abgeholt und zum Jetty gebracht um von dort aus mit einem kleinen Boot zu einem grösseren Schiff zu fahren.
Wir haben die Whale Shark Humpback Eco Tour gebucht, wo wir Wale beobachten werden und vielleicht das Glück haben, mit einem Walhai schwimmen zu können.
Unsere Gruppe besteht aus zwanzig Leuten und einem fünfköpfigen Team, welches uns zur Seite steht und sich um uns kümmert.
Nach ein paar Instruktionen fährt die Magellan endlich los und wir fahren zu den äusseren Riffs hinaus, um uns auf die Suche nach den Buckelwalen zu machen.
Es dauert nicht lange und wir entdecken eine Mutterkuh mit ihrem kleinen Kalb, welches munter neben ihr schwimmt.
Das Kleine versucht sich schon an richtigen Sprüngen, wobei es eifrig mit den Seitenflossen aufs Wasser schlägt und Backflips übt.
Die Mutter taucht immer wieder neben dem Kalb auf und es ist einfach nur wahnsinnig schön und gleichzeitig gewaltig, ein so riesiges Tier aus nächster Nähe zu sehen.
Das Kalb wird im ersten Lebensjahr ganze zehn Meter wachsen und lange an der Seite der Mutter bleiben ehe es sich einer Gruppe anschliesst oder als Einzelgänger unterwegs sein wird.
Ich bin so begeistert und auch Tobi freut sich riesig, dass wir so nahe an diese wunderschönen Tiere herankommen, ein wahrgewordener Traum für uns beide.
Wir lassen Mutter und Kalb ziehen und begegnen während der Fahrt weiteren unzähligen Buckelwalen, welche die wärmeren Gewässer nutzen, um zu überwintern.
Was für unglaubliche Geschöpfe sie sind, so intelligent und trotz ihrer Grösse elegant, für uns ein noch wichtigerer Grund, unsere Meere zu schützen.
Leider ergibt sich nicht die Gelegenheit mit ihnen zu schwimmen, für das müsste man den optimalen Wal finden, der alleine und langsam unterwegs ist.
Dafür aber haben wir das Glück dass in der Nähe des Schiffes ein Walhai auftaucht und sofort stürzen wir uns mit Taucherbrille und Schnorchel ins Wasser um ihn zu suchen, jedoch ist er so schnell weg, wie er gekommen ist.
Doch es bleibt nicht bei diesem einen Versuch denn kurze Zeit später taucht der Walhai wieder auf und diesmal haben wir wirklich Glück!
Der Moment der darauf folgt, kann man kaum mit Worten beschrieben, so magisch wie er ist.
Ich und Tobi schwimmen Seite an Seite mit dem Walhai, kaum drei Meter von ihm entfernt können wir alles von ihm sehen und er ist riesig!
Alleine seine typisch sichelartige Schwanzflosse ist schon fast so gross wie ich, sein Körper an die 12m lang und seine Bewegungen langsam und gemächlich.
Wunderschön und ein Erlebnis dass wir nie wieder vergessen werden.
Wir bekommen noch drei weitere Male die Gelegenheit um mit dem Walhai und einem anderen Walhai zu schwimmen und jedes Mal haben wir ihn komplett für uns, schwimmen parallel an seiner Seite und folgen ihm mit langsamen und ruhigen Bewegungen.
Ein weiterer wahrgewordener Traum, magisch, unvergesslich und schlichtweg atemberaubend!
Dank meiner Wasserkamera kann ich ein paar Bilder machen sowie ein kleines Video, um dieses unglaubliche Erlebnis festzuhalten.
Auf dem Weg zurück an Land sehen wir noch weiter Buckelwale, sowie Dugons, einen Tigerhai und ein paar Schildkröten, die auf dem Weg zum Strand sind, um ihre Eier abzulegen.
Wir fahren mit dem Bus zurück zum Camping wo wir uns sogleich mit Natascha und Danny treffen, um ihnen von unserem unvergesslichen Erlebnis zu erzählen.
Die beiden freuen sich riesig für uns und zur Feier des Tages bestellen wir zu viert Pizzas und trinken Rotwein, verbringen einen tollen Abend und gehen bald darauf ins Bett.
Ich ein bisschen früher als die anderen, ich bin todmüde und die starken Tabletten gegen Seekrankheit tun ihr Übriges damit man sogleich in tiefen Schlaf fällt.