Wir sind schon früh am Morgen auf, sogar noch bevor die Sonne unser Klappdach bescheint.
Während Tobi das Frühstück vorbereitet hüpfe ich unter die Dusche, die ewig dauert bis endlich mal heisses Wasser kommt und Salzwasser aus der Brause schiesst.
Nach der Dusche und dem Frühstück räume ich alles auf, während auch Tobi duschen geht, anschliessend machen wir uns startbereit.
Wir fahren hinunter zur Aussichtsplattform in der Hoffnung, nochmals einen Blick auf die Buckelwale erhaschen zu können, doch es windet so stark, dass es uns fast von der Plattform weht.
Auch die Wellen sind so hoch und das Meer stürmisch, wir hätten einen Wal nicht mal erkennen können, wenn er uns direkt vor der Nase durchgeschwommen wäre.
Trotzdem versuche ich was zu sehen, doch das Glück bleibt mir heute verwehrt.
Wir lassen es sein, setzen uns zurück ins Auto und machen uns daran, diverse Flüge zu vergleichen und zu buchen, Pläne zu besprechen und Abrechnungen zu machen.
Das alles dauert über zwei Stunden und am frühen Nachmittag kaufen wir noch kurz ein zwei Sachen ein, bevor wir weiterfahren.
Am Hafen unten suche ich mit dem Feldstecher nochmals das Meer ab, aber wieder habe ich kein Glück.
Der Wind ist immer noch stark und feinster Sand fliegt mit ihm durch die Luft und sticht wie kleine Nadeln auf unserer Haut.
Wir verlassen den Jetty und nehmen den bezeichneten 4WD Track der nach Exmouth führt, direkt am Meer entlang.
Unterwegs wollen wir irgendwo übernachten doch kaum sind wir auf der Offroadpiste, kommen schon wieder Schilder, die uns mitteilen was wir alles nicht dürfen.
So ist auch Wild Camping hier verboten, man darf nur auf bewilligten Plätzen campen, die entsprechend angeschrieben sind.
An einem der sogenannten erlaubten Plätzen kommen wir dann auch vorbei nur dass dort auf der Tafel steht, dass man nur mit Bordtoilette da übernachten darf, was wir nicht haben.
Wir fragen uns was denn dieser Mist jetzt soll und wo wir übernachten können, wenn wir nirgends bleiben dürfen, beschliessen aber kurz darauf, auf die Regeln zu pfeifen.
Wir sind genervt weil man hier kaum mehr was darf, nirgends übernachten kann ohne dass es einen Haufen Geld kostet und alles ständig kontrolliert wird, was sehr schade ist.
Darum beschliessen wir heute einfach mal die Regeln zu brechen, weil wir kein Bock darauf haben, wieder Geld zahlen zu müssen.
Wir biegen ein paar Kilometer weiter auf einen Seitenpfad ab und finden kurz darauf einen traumhaft schönen Platz direkt am Meer.
Dort stellen wir unser Auto hin, richten uns ein und ziehen uns aber ins Auto zurück, denn auch hier sind die blutrünstigen kleinen Sandfliegen in grosser Anzahl vertreten.
Ich mache Wraps mit Hackfleisch und Peperoni zum Abendessen und als die Sonne langsam untergeht, setzen wir uns mit einem Glas Wein auf die Klippen.
Eingepackt in Pullover, Kapuze auf dem Kopf, Halstuch, Sonnenbrille und lange Hosen, damit ein die Scheissviecher nicht stechen, trotzdem ist es atemberaubend schön hier.
Eine kleine Gruppe von drei Delfinen schwimmt an uns vorüber und wir beobachten sie, während die Sonne hinter dem Horizont verschwindet und die Klippen in ein wunderschönes Licht taucht.
Man kann förmlich spüren wie die Temperatur fällt wenn die Sonne verschwindet und so machen wir uns bettfertig und verkriechen uns im Auto.
Blog schreiben, lesen und im Internet surfen bis uns die Augen zufallen, der tägliche Ablauf.