Wir sind früh auf, trotz einer verhältnismässig windstillen Nacht und das muntere Gezwitscher der Vögel, lässt den Tag friedlich beginnen.
Die Sonne scheint und wärmt uns ein bisschen, während wir mit der Müslischale vor dem Gesicht draussen sitzen.
Während Tobi den Abwasch erledigt nutze ich die Zeit um Blog zu schreiben, Bilder zu sortieren und auf dem PC Ordnung zu schaffen.
Anschliessend sind wir startbereit und machen uns auf den Weg zur Küste, wir wollen uns heute mit Helen und Shane treffen, die ebenfalls an der Küste sind.
Helen hat mir ein paar Tage zuvor die Koordinaten von einem wunderschönen Campspot geschickt und nun sind wir auf dem Weg zu ihnen.
Unterwegs machen wir an der Hauptstrasse noch Halt um Holz zu schlagen und bewaffnet mit der Machete machen wir uns an die Arbeit.
Fünfzehn Minuten später fahren wir mit einer grossen Ladung Holz im Auto weiter an die Küste, zuerst Richtung Cossacks, einem alten historischen Städtchen, wobei das Wort «alt» für das neunzehnte Jahrhundert schon fast ein wenig übertrieben ist.
Schliesslich ist die Geschichte in Australien im Verhältnis zu Europa noch richtig jung. 😀
Nach ein paar Kurven können wir endlich das Meer sehen und das tiefe Blau ist eine herrliche Abwechslung zum ewigen rot des Outbacks.
In Cossacks selbst machen wir einen Lunchbreak und essen unser selbstgebackenes Brot zusammen mit Salami und Käse, ehe wir das Städtchen erkunden.
Leider gibt es nicht besonders viel zu sehen, ausser einer grossen Galerie welche vor allem mit Aboriginal Kunst zu tun hat, welche aber nicht der Historie von Cossacks entspricht.
Nachdem wir Cossacks angeschaut haben fahren wir zu einem Lookout hoch und lassen den Blick über das Meer und die Wellen schweifen, was für ein wunderschöner Anblick.
Da wir ein bisschen auf die Uhr schauen müssen um nicht zu spät bei den anderen anzukommen, machen wir uns bald darauf wieder auf den Weg und fahren nach Wickham um einzukaufen.
Leider hat der Bottle Shop aber geschlossen, deshalb müssen wir weiter nach Karratha fahren, ein ganz schönes Stück entfernt.
Wir nehmen eine mehr oder weniger nicht ganz legale Strasse und folgen wieder dem Railroadtrack, wo die Güterzüge von Rio Tinto ankommen und erreichen eine knappe Dreiviertelstunde später endlich Karratha.
Da Tobi noch neue kurze Hosen braucht gehen wir zuerst zu Target, wo er nach kurzer Zeit zufrieden mit einem neuen Paar Shorts wieder den Laden verlässt.
Anschliessend organisieren wir noch zwei Flaschen Wein und fahren nach Cleaversville, wo wir Helen und Shane treffen werden.
Wir fahren an einer Hochspannungsleitung entlang und müssen wieder einmal die Köpfe schütteln als wir feststellen, dass die Australier ohne Übertreibung alle 50m ein Warnschild mit der Aufschrift «Danger» aufgestellt haben, um die Leute vor der Leitung zu warnen.
Ein absolut idiotensicheres Land, im amerikanischen Stil, sogar die Locals schütteln darüber die Köpfe.
Wir fahren kurz darauf über eine Sandpiste und kommen am Meer an, wo wir sogleich Shane’s Trailer sehen, parkieren nebenan und begrüssen die beiden, die sich ebenso freuen wie wir.
Nachdem wir uns eingerichtet haben, kochen wir Wasser für die Dusche auf und waschen uns erst mal ordentlich, wir sind total schmutzig und sehen aus wie die Letzten.
Nach der Dusche fühlen wir uns gleich wie neugeboren und mit frischen Kleidern ist es herrlich, wieder an die Arbeit zu gehen.
Während ich koche, kümmern sich Tobi und Shane um das Feuer und eine knappe halbe Stunde später setzen wir uns zu viert mit den Tellern ans Feuer und essen gemeinsam zu Abend.
Wir bleiben danach noch lange sitzen und haben uns wieder unheimlich viele Sachen zu erzählen, weshalb es fast elf Uhr ist, als wir endlich zu Bett gehen.
Auch hier wo wir direkt am Meer campen, wird es am Abend richtig kalt, deswegen starten wir Apollo 12 wieder einmal um in ein warmes Bett kriechen zu können.