Wir sind früh wach denn die Sonne scheint direkt in unser Klappdach und wärmt es auf.
So verlassen wir unser heiss geliebtes Bett, ziehen uns an und klettern aus dem Auto raus, wo schon wieder ein zügiger Wind geht.
Mit Müsli und frischgeschnittenen Äpfeln setzen wir uns in die Morgensonne und geniessen die warmen Sonnenstrahlen.
Shane und Helen sind ebenfalls schon auf, jedoch halten sie nicht viel vom Frühstücken, sie essen lieber recht zu Mittag.
Nachdem wir alle startbereit sind fahren wir zusammen zum Meteoritenkrater und bestaunen das riesige Loch im Boden, es ist der zweitgrösste Krater der Welt, der jemals durch einen Meteoriten entstanden ist.
Der Meteorit soll laut Schätzung der Wissenschaftler vor etwa 300’000 Jahren eingeschlagen sein und war einst an die 120m tief, jetzt hat er dank des ständig umherwirbelnden Sands noch eine Tiefe von ca. 20m.
Auf dem Kraterrand ist es so windig das Shane seine Drohne nicht steigen lassen kann, auch wir bleiben ebenfalls nicht lange oben.
So kehren wir zurück zu unseren Fahrzeugen und machen uns auf den Weg nach Bililuna Station, der letzte Ort wir nochmals tanken können, bevor wir auf die Canning Stock Route fahren.
Unterwegs halten wir noch bei einer alten Blechhütte an, wo vor längerer Zeit für den australischen Horrorfilm Wolfes Creek der Drehort gewesen ist.
Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen aus Spass mit der Axt um die Hütte zu rennen und ein paar witzige Bilder zu machen, obwohl wir den Film noch nie gesehen haben.
Danach fahren wir weiter und statt zum Great Northern Highway abzubiegen, fahren wir in die andere Richtung und kommen eine knappe Stunde später in Bililuna Station an.
Bililuna Station ist eine Aboriginal Community und es leben wirklich fast ausschliesslich Aborigines da.
Der Boden ist voller Müll, alte kaputte Fahrzeuge stehen herum und wir werden mit argwöhnischen Blicken verfolgt, als wir langsam hindurch fahren.
Die Tankstelle selbst besteht nur aus einer Art Barackencontainer mit einer eingegitterten Zapfsäule, damit kein Diesel geklaut werden kann.
Mann muss im Shop zuerst eine Karte holen mit dem angegeben Betrag, danach kann man tanken.
Nebst dem Diesel gibt es auch noch ein Opal Fuel welcher mit Zusätzen versetzt ist, dass die Ureinwohner nicht schnüffeln können, das ist hier in der Gegend ein besonders grosses Problem.
Nachdem wir aufgetankt haben fahren wir wieder los und folgen Shane und Helen, die vorausfahren.
Es dauert nicht mal eine Minute bis das Schild Canning Stock Route in Sicht kommt und wir die Zivilisation hinter uns lassen.
Von jetzt an gibt es nur noch drei Wochen australischen Busch und Wüste, sonst gar nichts.
Shane gibt uns noch ein Funkgerät mit Channel 40 UHF, ein Kanal wo alle die unterwegs sind, drauf funken.
Danach folgen wir den beiden am Anfang auf einer Sandpiste mit viel Corrugations, mit anderen Worten mit sehr vielen Rillen die durch das Befahren vieler Fahrzeuge entstehen.
Doch nach ca. zwei Stunden Fahrt ändert sich der Untergrund und die Sanddünen fangen an, welche zwar bewachsen sind, jedoch die Strasse die darüber führt ist komplett aus feinstem roten Sand.
Die Gegend ist wunderschön, es treffen so viele Farben aufeinander und der strahlend blaue Himmel bildet einen herrlichen Kontrast zum feuerroten Wüstensand.
Als der Sand tiefer wird, lassen wir bei allen vier Reifen die Luft ab, wir wechseln an den Hinterreifen von 40Psi auf 25Psi und an den Vorderreifen von 35Psi auf 20Psi, damit wir mehr Grip haben und uns nicht so schnell eingraben können.
Anschliessend fahren wir weiter und treffen kurz danach beim Well 51 ein, der erste Tiefbrunnen um Wasser aufzufüllen, jedoch ist er komplett leer.
Weitere eineinhalb Stunden später treffen wir bei unserem heutigen Rastplatz ein, beim Well 50, auch dieser ist vollständig ausgetrocknet.
Wir müssen uns deswegen jedoch keine Sorgen machen, wir haben jetzt noch genug Wasser dabei.
Auf unserem Rastplatz richten wir uns ein und ich mache mich sofort ans Schreiben, Tobi nebendran hält zuerst mal ein kurzes Nickerchen.
Danach kochen wir zu Abend unud machen es uns am Feuer gemütlich, geniessen die Ruhe und einen schönen Abend, ehe wir zu Bett gehen.