Wieder einmal ist es das Geschrei der Kakadus dass uns kurz vor sechs Uhr am Morgen weckt und wir stehen auf, kochen Kaffee und essen eine Schüssel Müsli.
Danach wird zusammengepackt und wir machen uns auf den Weg zu einem der weiteren versteckten Geheimnissen, der Gibb River Road, die Bell Gorge.
Unterwegs machen wir noch bei einem Roadhouse halt, füllen unsere Wasservorräte auf und kaufen Milch, unser Milchpulver wird schliesslich nur dann genutzt, wenn wir keine Milch mehr vorrätig haben.
100MB für 5AUD, ein wucherer Preis um kurz mal ins Internet zu kommen, trotzdem bezahlen wir ihn.
Wir hocken noch eine Weile da und beobachten das Kommen und gehen der anderen Leute, danach fahren wir weiter zur Bell Gorge.
Der Parkplatz sieht ziemlich voll aus als wir ankommen, aber wir lassen uns deshalb die Laune nicht verderben.
Wir ziehen uns um und schlüpfen in unsere Badeshorts, crèmen uns ein und machen uns auf den Weg.
Der Pfad führt uns zuerst steil bergab, danach über ein kleines Felsplateau und anschliessend über Sand.
Als er endet staunen wir beide, denn mit sowas haben wir definitiv nicht gerechnet.
Die Bell Gorge ist riesig und atemberaubend schön.
Das Wasser des Bachs schiesst über glatte Felsen hinunter in ein wunderschönes, grosses Naturbecken dessen Wasser klar und kühl ist.
Wer hätte gedacht, dass man hier mitten in der Wüste solch magische und atemberaubende Orte findet?
Wir klettern über den Bach, gehen barfuss die Felsplatten hoch und klettern auf der Hinterseite wieder hinunter, um zum Wasser zu gelangen.
Nach ein paar Fotos wage ich mich als erstes ins Wasser und die Steine sind so glatt dass man fasst keinen Halt findet.
Schliesslich lasse ich mich einfach ins eiskalte Wasser fallen und paddle sofort los, um ein bisschen warm zu bekommen.
Tobi macht ein paar Fotos und gesellt sich dann mehr oder weniger unfreiwillig zügig zu mir, er ist auf den Steinen einfach ungebremst ins Wasser gerutscht.
Mit einem Prusten taucht er wieder auf und flucht über die Kälte, ehe er wie eine Ente davonpaddelt um sich aufzuwärmen.
Wir geniessen das kühle Wasser und betrachten den Wasserfall, gehen anschliessend zurück ans Ufer und wärmen uns an der Sonne wieder auf.
nachdem wir noch eine Weile den Wasserfall und die roten Felsen betrachtet haben, machen wir uns auf den Rückweg zu unserem Auto wo wir in trockene Sachen schlüpfen und der holprigen Sandpiste folgen, die uns durch bunte Felsen und trockenes Buschland führt.
Wir haben uns wieder für ein Free Camp entschieden weil es uns einfach zu teuer ist, jedes Mal 40AUD für ein Stück Wiese zu bezahlen, deshalb fahren wir halt auch eine Weile, bis wir unser Ziel erreicht haben.
Unterwegs sammeln wir noch fleissig Holz für unser tägliches Feuer und stecken es in unseren Heckrad-Rucksack, den wir von Chrigel und Jessi bekommen haben.
Beim Free Camp angekommen fange ich sogleich an zu kochen, es gibt Lammgeschnetzeltes mit gehackten Peperoni, Zwiebel und Knoblauch an einer Rahmsauce, dazu einfache Pasta, wieder so gekocht dass es für zwei Tage reicht.
Unser Lagerfeuer knistert munter vor sich hin und wir sitzen zufrieden daneben, betrachten den Sternenhimmel und können kaum glauben dass es erst kurz nach fünf Uhr abends ist, aber schon so dunkel als wäre es tiefe Nacht.
So ist es kaum ein Wunder dass wir wie jeden Abend um kurz nach acht ins Bett gehen, davor aber bei Sonnenaufgang um sechs wieder aufstehen.
Auch heute machen wir da keine Ausnahme und löschen um spätestens halb neun das Licht.