Da wir am Vorabend wieder einmal den Supergau namens Moskitos im Klappdach gehabt haben, müssen wir nach dem Frühstück als erstens die undichten Stellen flicken.
Die Stellen sind auf beiden Seiten schnell gefunden und mit einem Stück Zeltmatte als Isolationsstoff und einer Tube (hoffentlich guten) Leim, schliessen wir die undichten Stellen, welche vermutlich durch den Hochdruckreiniger in Timor-Leste entstanden sind.
So haben wir am Vorabend wieder an die 30 Stück gekillt, bevor wir alles wieder mit Handtüchern gestopft haben, die sich bei der Fahrt gelöst haben.
So vergeht einige Zeit und bis wir mit allem fertig sind, geschweige denn unsere Sachen zusammengeräumt haben und im Auto verstaut haben.
Dank unserer neuen Ordnung geht es aber viel besser und macht auch richtig Spass, die Ausmisterei und das viele Räumen hat sich mehr als nur gelohnt.
Als wir beim Abfahren auf die Uhr schauen stellen wir fest, dass es sich kaum noch lohnt irgend einen Weg in ein Tal zu fahren und etwas zu besichtigen, deshalb beschliessen wir zum Mary River Roadhouse zu fahren, wo wir einfach ein bisschen im Schatten chillen können.
So machen wir uns also auf den Weg und folgen dem Arnhem Highway weiter durch den Kakadu Nationalpark, vorbei an kleinen Buschbränden und ausgetrockneter Landschaft.
Als wir das letzte Mal hier im Nationalpark gewesen sind (2012), sind wir in der Regenzeit unterwegs gewesen.
Damals sind wir durch tropische Wälder und an saftigem Grün vorbeigefahren, heute sechs Jahre später folgen wir derselben Strasse wie damals, doch die Landschaft ist kaum wiedererkennbar.
Die Kontraste sind bemerkenswert und zeigen, wie unterschiedlich das Klima auch hier in Australien funktioniert.
Es dauert ca. eine Stunde bis wir am Mary River Roadhouse ankommen und uns auf dem Campingplatz einrichten können.
Es ist heiss jedoch im Schatten angenehm und friedlich, abgesehen von den lästigen Outback Fliegen, die einem ununterbrochen versuchen in die Nase, den Mund oder die Ohren zu kriechen um an wertvolles Protein zu kommen, welches sie für das Produzieren von ihren Eiern brauchen. (Habe ich auch nicht gewusst).
Träge nach den Fliegen schlagend, hängen wir also im Schatten und diskutieren über Gott und die Welt, bevor wir im Roadhouse etwas zu Abend essen.
Was ich an den australischen Roadhouse schon immer so gemocht habe ist, dass sie so unglaublich typisch sind, ausgestattet mit einer echten Bar wo man im Kühlschrank und auf den Regalen eigentlich nur Alkohol entdeckt, Kuhschädel an der Wand hängen, es meistens etwas düster ist und die Bedienung einen so starken Akzent haben, dass man sie kaum versteht wenn sie einem etwas sagen wollen, geschweige sie denn zum Teil auch sehr schrullig sind.
So verzehren wir also unser Steak mit Pommes und Salat und lauschen den Gesprächen, dem Klimpern von Bierflaschen und dem Summen der Klimaanlage, die uns mit herrlich kühler Luft versorgt.
Zurück bei unserem Fahrzeug weihen wir unsere neue selbstgemachte Feuerschale ein und erfreuen uns am schönen und heimeligen Feuer.
Als es schon später ist, gehen wir aber bald ins Bett.
