Als es dämmert, hören wir draussen schon wieder Geräusche und das Klappern von Stühlen und Tischen, das Schlagen von Autotüren und Gelächter.
Die meisten Australier haben ihr Zelt schon fast zusammengeräumt, andere wiederum hängen an ihren Tischen und trinken schon wieder -oder immer noch Bier.
Wir beobachten die Szenerie eine Weile und beschliessen dann, ebenfalls aufzustehen.
Mit einer Müslischüssel und einer Tasse Kaffee setzen wir uns in den Schatten unserer Sonnenstore und schauen dabei den anderen zu.
Es ist zwar noch angenehm kühl, doch die Sonnen scheint schon erbarmungslos vom wolkenfreien Himmel.
Als der Platz sich langsam leert, räumen auch wir alles zusammen und machen uns auf den Rückweg nach Darwin um Lebensmittel zu kaufen und Wasser zu organisieren.
In der Stadt finden wir einen Parkplatz und nachdem wir noch Geld geholt haben, gehen wir zu Coles um einzukaufen.
Da wir ein paar Tage lang nicht an Einkaufsmöglichkeiten vorbeikommen werden, müssen wir entsprechend schlau einkaufen.
Somit landen vor allem Nudelpackungen und länger haltbares Fleisch, sowie Müsli und Müsliriegel in unserem Einkaufswagen.
Auch Brot welches in unserer Kiste lange hält, darf nicht fehlen sowie eine Packung Reis.
Zurück beim Auto räume ich zuerst unseren Kühlschrank ein, dann fahren wir nach Cullen Bay um beim Wasserhahn von Jen und Kens Wohnhaus, Wasser zu holen.
Wir sind gerade erst rangefahren und haben angefangen unsere Kanister zu füllen, als Jen mit dem Fahrrad bei uns stehen bleibt.
Wir plaudern einen Moment und sie freut sich, uns zu sehen.
Als unsere Wasservorräte (insgesamt 97l) aufgefüllt sind, verabschieden wir uns von ihr mit dem Versprechen, das nächste mal zu klingen und auf einen Kaffee reinzuschauen, wenn wir in der Nähe sind, oder wieder Wasser brauchen.
Danach sind wir endlich startbereit und fahren los zum Kakadu National Park, auf dem Stuart Highway.
Die Fahrt dahin ist wunderschön weil wir dabei an den Wetlands vorbei fahren, das sind riesige Sumpfgebiete mit den vielfältigsten Vogelarten die es gibt.
Von den Ibis, bis zu den Brolga Kranichen, usw. kriegt man hier alles zu Gesicht und das Land ist flach und weit.
Der Norden Australiens hat dieses Jahr eine übermässig starke Regenzeit hinter sich, weshalb die Wetlands noch sehr grossflächig sind und auf vielen Schildern wird von Krokodilen gewarnt, die sich hier ebenfalls sehr wohl fühlen.
Vorbei an den Wetlands fahren wir wieder durch trockene Gebiete und da riechen wir den Rauch der Feuer, die hier wüten.
Die meisten Feuer stammen von Brandrodungen um grössere Brände zu vermeiden, die Rauchsäulen sieht man zum Teil schon von Weitem.
Der Rauch ist dicht und wir müssen die Fenster vom Auto schliessen, damit wir nicht alles im Auto haben.
Bald schon kommt der Nationalpark in Sicht und nachdem wir den Eingang passiert haben, halten wir beim Office an um das Eintrittsticket zu kaufen.
Der Eintritt kostet wuchere 40AUD, der Campingplatz daneben nochmals 30AUD, doch da das Wildcampen hier verboten ist, bleibt uns leider keine andere Wahl, als hier zu übernachten.
Wir suchen uns einen gemütlichen Platz und machen dabei sogleich Bekanntschaft mit unseren Schweizer Nachbarn mit St. Galler Nummernschild.
Frank und Ariane haben ihr Auto von der Schweiz nach Neuseeland verschifft und sind seit 10 Monaten unterwegs.
Nach Neuseeland sind sie zuerst nach Tasmanien gereist und danach mit der Fähre auf den Kontinent gekommen.
Wir plaudern kurz und machen uns dann aber ans Abendessen, weil es schon sehr früh dunkel wird und wir nicht so gerne im Dunkeln kochen und essen.
Ich gehe noch schnell aufs Klo und dabei hätte ich um ein Haar einen Frosch runtergespült, weil der unter dem Toilettenrand gehangen hat und ich ihn deshalb nicht gesehen habe.
Nach dem Essen und dem Abwasch ist der Andrang der Moskitos so gross und penetrant, dass ich mich nach kürzester Zeit schon von allen Verabschiede und ins Auto zurückziehe.
Alles Räucherstäbchen, Moskitospray, Zitronenkerzen etc. nützt nichts und die beschissenen Viecher lassen sich einfach nicht vertreiben.
So gehen wir alle früh zu Bett, denn draussen lässt es sich nicht mehr aushalten.