01.04.2018. Seit einem Jahr unterwegs

Nach einem tollen Frühstücksbüffet welches wir nach den eintönigen Mahlzeiten sehr zu schätzen wissen, räumen wir unsere Sachen runter ins Auto und machen uns auf den Weg nach Atambua, die letzte Stadt vor der Grenze zu Timor-Leste.

Wir sind noch nicht weit gekommen als uns am Strassenrand zwei junge Europäer auffallen, die am Autostopp machen sind und ich zögere keine Sekunde und halte sofort an.
Raffael und Clément kommen beide aus Frankreich und sind ebenfalls auf den Weg nach Timor-Leste, weshalb wir sie beide mitnehmen.

Der eine hat noch bei uns vorne Platz, der andere muss halt hinten zwischen den Kisten auf dem Boden sitzen, doch das ist kein Problem.
In einem Mix aus Englisch und Französisch, kommen wir ins Gespräch und erfahren ein bisschen etwas über die beiden.

Ich nutze den Moment um mein etwas eingerostetes Französisch wieder aufzufrischen, welches dank dem vielen Englisch sprechen, ein wenig verloren gegangen ist und mit viel Humor und Gelächter, kommen wir bei unserer Fahrt gut voran.

Nach einer kurzen Mittagspause wo wir Reis (was auch sonst), Gemüse und Poulet essen, fahren wir weiter Richtung Atambua und kurz vor der Stadt, abseits der Hauptstrasse und  eingebettet zwischen Reisfeldern, finden wir einen Platz zum Übernachten.

Da Raffael und Clément sowieso immer in einem Zelt schlafen sind auch sie mit dem Platz unserer Wahl einverstanden und sobald wir  alles hergerichtet haben, fange ich an zu Abend zu kochen.
Clément hilft mir mit Gemüse rüsten und gemeinsam kochen wir Pasta mit Tomatensauce, welche bis auf den letztem Bissen aufgegessen wird.

Natürlich bleiben wir hier nicht unbemerkt und ein paar Locals gesellen sich zu uns und betrachten neugierig unser Fahrzeug.
Ich nutze den Moment für ein paar Fotos und die Jungs kichern verlegen in die Kamera während sie versuchen, so cool wie möglich zu posieren.
Als es dunkel wird, lassen sie uns aber in Ruhe und gehen nach Hause, wir hingegen betrachten den wunderschönen Mond und gehen bald darauf ins Bett.
Nun sind wir offiziell schon ein Jahr unterwegs, haben Höhen und Tiefen erlebt, manchmal eine richtige Krise geschoben aber auch sehr oft gelacht und tolle Menschen getroffen.
Mit den einen sind wir eine Weile herumgereist, andere haben wir nur kurz getroffen jedoch haben wir auch sie ins Herz geschlossen und schweren Herzens wieder verlassen müssen.

Wir haben betrunken auf einer Dachterrasse getanzt, sind auf den miesesten Strassen aller Zeiten gefahren, haben uns dank schlechtem Essen die Seele aus dem Leib gekotzt, sind mit den E-Bikes im Sand stecken geblieben, sind bei strömendem Regen durch den Dschungel gewandert und haben die miesesten und schmutzigsten Toiletten, die kältesten Duschen und das schmutzigste Wasser benutzt.

Wir haben Armut und Reichtum gesehen, den krassen Kontrast zwischen verschiedenen Welten erlebt und gelernt wie es ist, mit wenig auszukommen und trotzdem zufrieden zu sein.
Wir haben die unterschiedlichsten Lebensarten kennen und die Kreativität der einheimischen Leute zu schätzen gelernt, Geduld geübt und Spontanität ausgelebt.

Auch haben wir wunderschöne und atemberaubende Orte entdeckt, haben rauchende Vulkane gesehen und bestiegen , stürmische Winde erlebt, sind riesigen Echsen begegnet, haben uns mit Affen angelegt, die buntesten Sonnenuntergänge gesehen und den Sternenhimmel und den Mond betrachtet.

Anzahl Kilometer: 29’440Km (Von Neftenbach Schweiz, nach Dili Osttimor)

Anzahl Liter Diesel: 3496 Liter Diesel

Kaputte Reifen: 4 (davon dreimal der gleiche Reifen).
Pannen: null

Anzahl Stunden Fähren fahren: 58
Geschrieben Blogbeiträge: 326 Beiträge

Unfälle null / halbe Unfälle: 3

Krank gewesen: Jeannine: 3 Mal / Tobias: 3 Mal

Fazit: Wir haben noch lange nicht genug!

Show must go on!

 

 

 

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