Am frühen Morgen während die Sonne langsam aufgeht, stehen schon ein paar junge Einheimische um unser Fahrzeug herum und wollen alles sehen und wissen.
Da wir uns ihre Neugier inzwischen gewöhnt sind, koche ich uns in aller Ruhe Kaffee, während Tobi sich die Zeit nimmt, den Jungs alles zu erklären.
Sarangon ist ein beliebter Surfspot und nachdem wir allen einen Becher frischen Kaffee in die Hand gedrückt haben, kommen auch schon die ersten Surftouristen, die sich auf die Wellen stürzen.
Wir machen es uns indes gemütlich, stellen unser Sonnendach auf und nehmen Tisch und Stühle raus, braten Spiegeleier und toasten ein paar Scheiben Vollkorntoast in der Bratpfanne, setzen uns damit in den Schatten und frühstücken.
Ein kleiner Junge, ca. sechs Jahre alt, gesellt sich zu uns, aber wir sehen keine Eltern und auch sonst niemanden, der sich um ihn kümmert.
Wir geben ihm Schokolade und stellen ihm einen Becher Wasser hin, den er zuerst gar nicht will.
Er spricht kein Wort Englisch, steht einfach nur bei uns und schaut uns beim Essen zu, hungrig aber ist er nicht.
Da ich beschliesse, am Abend ein Feuer am Strand zu machen, nehme ich ihn mit und wir gehen gemeinsam Holz suchen, was mit all den Palmen gar nicht so einfach ist.
Gegen den frühen Nachmittag sind wir hungrig und haben nichts zu essen da, also räumen wir zusammen und fahren Richtung Selang Balanak, ein touristischer Strand mit Cafés und Warungs. Unterwegs kommen uns reihenweise LKWs entgegen, welche den Schutt einer Baustelle auf dem Platz am Sarangon Beach auskippen und planieren.
In Selangon angekommen, zahlen wir zuerst das Parkticket und gehen am Strand etwas essen, wobei wir auf Mambo und seine Freunde treffen, die uns sofort auf ein Bier einladen.
Mir ist es noch zu früh, deshalb bleibe ich bei Cola, Tobi dagegen nimmt gerne an.
Zu sechst hängen wir am Tisch und beobachten die Touristen, die das Surfen lernen wollen und ihre ersten Versuche wagen.
Später am Nachmittag verabschieden wir uns dann aber von den anderen und wollen uns mit Bettina am Sarangon Beach treffen um zu chillen und zu plaudern, doch als wir zurück zum Strand fahren wollen, ist die Strasse wegen den LKW’s komplett gesperrt und wir müssen ein Stück weiter unten an den Strand fahren, jedoch unweit von den anderen entfernt.
Während die Einheimischen sich mit ihren Surfbrettern in die Wellen stürzen, gehen wir mit Taucherbrille und Schnorchel ebenfalls ins Wasser, aber die Strömung ist so stark, dass wir ununterbrochen kräftig paddeln müssen.
Irgendwann sind wir müde und setzen uns auf einen angespülten Baumstamm, beobachten die anderen wie sie in den Wellen toben, jeder stolz mit seinem Surfbrett.
Das Surfen ist hier in Lombok eine Leidenschaft, die die meisten hier teilen, sie alle sind die Kinder der Wellen.
Später gesellen sich Bettina und Mambo zu uns und wir essen zusammen Tofubeutel, die mit Gemüse und Sojabohnen gefüllt sind, dazu mache ich uns einen griechischen Salat, mit Fetakäse den ich in Bali gefunden habe.
Mambo zaubert uns ein riesiges Feuer und wir sitzen zu viert am Feuer, trinken Bier und unterhalten uns.
Irgendwann verabschieden sich die beiden dann, sie sind noch am Selangon Beach verabredet, weil jemand seinen letzten Urlaubstag feiert.
Wir hingegen bleiben noch eine Weile an unserem gemütlichen Feuer sitzen und geniessen die wunderschöne Stimmung.
Der Himmel ist sternenklar, die Lichter der Lobsterzuchten tanzen auf den Wellen und es ist ausser dem Rauschen des Meeres, nichts zu hören.
Es ist schon spät als auch wir alles zusammenräumen und ins Bett gehen.