01.03.2018. Aufstieg auf den Vulkan Mount Ijen und wir verlassen Java und fahren nach Bali

Mein Wecker reisst uns um drei Uhr morgens aus unseren Träumen und völlig im Standby Modus, ziehen wir uns an, schlüpfen in die Wanderschuhe und machen uns auf die Suche nach dem Ticketschalter, um ein Ticket für den Aufstieg zum Vulkan zu machen.
Nachdem wir Tickets und Gasmasken organisiert haben, gehen wir mit der Taschenlampe ausgerüstet los.

Es ist stockdunkel und der Aufstieg ist hammerhart und streng, der Schwefelgeruch brennt in unseren Lungen und ich, wo meinen Husten noch nicht fertig überwunden habe, leide besonders unter den Schwefeldämpfen.
Mit heftigem Husten und Gefluche kraxeln wir den Berg hoch, doch mit der Gasmaske wäre der Aufstieg nicht möglich gewesen.

Uns kommen immer wieder Leute entgegen, Locals und Touristen, die einen werden in einem Wagen den Berg hinuntergeschoben.
Immer höher und steiler geht der Pfad, zum Teil schon fast so steil, dass man klettern muss.
Der Schwefel brennt uns in Augen und Lungen, wir müssen zwischendurch eine Pause einlegen.

Endlich oben angekommen, fängt es bereits an zu dämmern, leider ist das Blaue Feuer bereits nicht mehr sichtbar, da es einfach zu neblig ist.
Wir gehen am Kraterrand entlang auf die Absoluthöhe von 2386m , wo wir uns zusammen mit einer anderen Schweizerin und zwei Deutschen hinsetzen und den Sonnenaufgang betrachten.

Bei Tageslicht bietet sich uns eine gewaltige Szenerie, einerseits von einer grossartigen Aussicht beeinflusst, andrerseits aber auch von den Schwefelminen Arbeiter, die hier den Schwefel abbauen.

Während Tobi den steilen Abstieg in den schwefelverseuchten Krater hinunterwagt, bleibe ich oben stehen und beobachte die Minenarbeiter, welche rund 600m und dabei 152 Höhenmeter auf sich nehmen um tagtäglich von morgens um drei Uhr, Körbe an bis zu 100Kg Schwefel aus dem Krater zu holen und den steilen Pfad hinauf zu schleppen.
Dabei tragen sie weder Gasmasken noch richtige Wanderschuhe, sondern einfache Gummistiefel.

Die Schwefelgase sind hochgiftig und die jungen Männer haben deshalb auch nur eine Lebenserwartung, von maximal 40-50 Jahren, ihre Lungen sind total kaputt und für die schweren Lasten die sie tragen, kriegen sie sozusagen nichts.
Es ist beeindruckend aber auch übel und wieder einmal wird uns bewusst, dass wir uns selbst zum Teil auf sehr hohem Niveau beklagen.

Wir bleiben ein paar Stunden oben auf dem Berg und betrachten das derbe Leben der Arbeiter, unterhalten uns mit anderen Touristen und beobachten die giftigen Schwefelwolken, die über dem Boden aufsteigen.
Der Kratersee, welcher zu einer der grössten Säurevorkommen der Welt gehören, leuchtet Türkisblau hinter den gelben Wolken hervor und scheint alle paar Minuten seine Farbe zu wechseln.

Gegen acht Uhr morgens machen wir uns wieder an den Abstieg hinunter zum Auto wo wir sogleich aus den Schuhen schlüpfen und die frische Luft geniessen.
Nachdem wir alles aufgeräumt haben, machen wir uns auf den Weg an die Ostküste Javas.

Unterwegs kommt uns eine riesige Gruppe an reichen Leuten mit ihren Jeep Wranglern entgegen, wobei uns noch einer in die Karre fährt.
Zum Glück nicht allzu schlimm, da er unsere Karosserie nur mit seinem Reifen gestreift hat.

Richie Rich tut zuerst so als ob er kein Geld hätte, was wir ihm dank seiner Porno Sonnenbrille und der fetten Karre nicht abnehmen, drückt uns aber am Schluss ein paar Noten in die Hand.

Wir geben uns zufrieden damit, mit dem Betrag können wir den Teil sicher neu spritzen lassen.
Auf dem Weg zur Küste essen wir unterwegs eine Kleinigkeit und als wir an der Küste ankommen, nehmen wir sogleich die Fähre nach Bali.

Die Überfahrt dauert nicht länger als eine halbe Stunde und auf Bali angekommen, fahren wir sogleich in den Norden, um uns an den weniger touristischen Orten, einen Schlafplatz zu suchen.

Weiter abgelegen, folgen wir einer schmalen Strasse die uns durch ein kleines Dorf führt und eine Gruppe Kinder spielt.
Da wir noch Schokolade übrig haben, verschenken wir sie an die Kids, die sich richtig auf uns stürzen und uns das Zeug fast aus den Händen reissen.
Wir müssen beide grinsen und freuen uns mit den Kids, die die Schokolade sichtlich zu geniessen scheinen.

Am Meer angekommen, fragen wir bei einem Restaurant nach, ob wir auf deren Parkplatz übernachten dürften und für einen Betrag von 7Fr. was eigentlich totale Abzocke ist, uns aber heute nicht mehr interessiert, können wir hier bleiben.
Ich koche uns Spaghetti mit Tomatensauce und Meat Balls zum Abendessen, das geht schnell und man kann es essen.

Danach setze ich mich hinter den Lap Top und mache mich an die Arbeit um Bilder zu sortieren und Blog zu schreiben.

Es ist schon fast zehn Uhr abends, als wir endlich todmüde ins Bett gehen.

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