Am Morgen sind wir beide schon sehr früh wach und nach dem Frühstück, dass uns das Hotelpersonal gebracht hat, welches aus einem panierten Ei, scharfen Nudeln und trockenem Reis bestanden hat, machen wir uns auf den Weg zu unserer letzten Station auf Kalimantan, die Hafenstadt Kumai.
Da der Weg nicht mehr weit ist, nehmen wir es gemütlich und tuckern friedlich über die schmalen Strassen, geniessen das heisse Wetter und schauen uns die Landschaft an.
Gegen frühen Nachmittag kommen wir in Kumai an und fahren sogleich runter zum Hafen, um uns nach der Fähre die uns nach Java bringen soll, zu erkundigen.
In einem Ticket Office werden wir dann auch sogleich fündig und kaufen uns ein Ticket für die lange Überfahrt, was uns an die 300Fr. kostet und somit nicht ganz günstig ist.
Danach machen wir uns auf die Suche nach einem günstigen Hotel und werden nach zwei versuchen auch gleich fündig, die Übernachtung kostet uns 17Fr. mit eigenem Bad und A/C.
Ich lege mich sogleich hin und schlafe ein bisschen, Tobi holt unser Zeug aus dem Auto.
Irgendwann sind wir hungrig und machen uns auf die Suche nach einem Restaurant, wobei wir uns erstmals einen Eindruck von Kumai machen können.
Unsere Strasse die sich direkt am Hafen befindet, ist gepflastert mit winzigen Läden, wo man überall das Gleiche bekommt, einer Koranschule für kleine Kinder, verschiedenen Büros für Flüge und Schifffahrten, sowie winzigen Essständen und Restaurants, welche aus alten Brettern und Blechdächern bestehen.
In der Parallelstrasse hinter uns hat es viele Moscheen und es dauert jeweils fast eine Viertelstunde, bis das Tonband des Muezzins über den Dächern verstummt.
Uns geht es inzwischen schon tierisch auf den Sender, vor allem morgens um halb fünf.
Was uns auffällt ist aber auch, dass es hier in Kumai nicht immer das Tonband des Muezzins ist, sondern die Stimmen von kleinen Jungen, die zum Gebet rufen.
In der Koranschule lernen sie hier das Allah Akbar Gebet, welches sie dann über die Lautsprecher in die Welt hinaus rufen dürfen um die Leute aufzufordern, in die Moschee zu kommen und zu beten.
Da die Kinder hier nur noch Arabisch und kein Englisch mehr lernen, beherrscht hier in Kumai so gut wie niemand die englische Sprache, was ich persönlich als schlimm empfinde, weil sie mit einem solchen Defizit, niemals aus dieser Stadt hinaus kommen, um etwas aus ihrem Leben machen zu können.
Aber immerhin können sie auf arabsich beten und die anderen Leute ebenfalls dazu auffordern, was ja wirklich auch sehr wichtig ist…^^
Weiter unten in unserer Strasse finden wir eine kleines Restaurant wo wir gebratenen Reis bestellen.
Während wir auf das Essen warten, kommt ein kleiner dicker Junge zu uns, der schon die ganze Zeit mit dem Handy seiner Mutter herumspielt und drückt uns das blöde Teil fast ins Gesicht. Wir ignorieren ihn und er fängt an zu krähen und zu schubsen, während seine Mutter völlig überfordert aus der Küche eilt und versucht, ihn von uns wegzuzerren.
Tobi und ich schauen uns völlig perplex an und beobachten die Mutter dabei, wie sie den Jungen zu überreden versucht, dass er auf sie hört.
Meine Mutter hätte mir schon längstens eine Backpfeife verpasst aber sie gibt stattdessen auf und geht zurück in die Küche, während er auf dem Boden sitzt und den sterbenden Schwan imitiert.
Der Kleine spielt eigentlich nur den ganzen Tag immer mit dem Handy und macht sonst nichts, die einfachste Art um Kinder dazu zu bringen, nicht zu stören, was wir scheisse finden.
Nachdem wir in Ruhe gegessen haben, kehren wir aufs Zimmer zurück, wo ich mich abermals hinlege und schlafe, während Tobi liest und auf dem Tablet die nächsten Zielpunkte unserer Reise eingibt.
Am Abend dann, machen wir unser Zeug für die Überfahrt der Fähre bereit, sortieren unsere Dokumente und Tickets und gehen bald darauf ins Bett.
Bilder haben wir heute keine gemacht.