Ich glaube wir haben selten so gut geschlafen, wie in der letzten Nacht, weil es einfach einmal ruhig gewesen ist.
Kein Fahrzeug, keine laute Musik, kein lautes Gelabber, gar nichts, nur die Geräusche der Natur und das Summen unseres Ventilators.
Frösche die quaken, Grillen die Zirpen, herrlich!
Am nächsten Morgen um sieben Uhr ist es so friedlich und still, wir geniessen es richtig.
Nun stellen wir uns der grössten Challenge die vor uns liegt, die volle Schlammdröhnung.
Vor uns liegen ca. 60m tiefer und schlammiger Boden und wir können nur anhand der vorgängigen Leute die durchgefahren sind feststellen, wie tief das Wasser ist, dass sich dort gesammelt hat.
wir steigen ein, lassen zuerst den Motor warm laufen und stellen kurz vor der Schlammfahrt die Differenzialsperre ein, damit die Räder alle gleichmässig schnell drehen.
Unser Göppi pflügt mit gleichmässigem Brummen durch die Schlammpassage, so als ob da gar nichts wäre und wir sind total happy, dass wir nicht stecken geblieben sind.
Nun sind es nur noch zwei Kilometer zum Dorf und auch die sind zwar nicht ganz ohne, auch hier gibt es deftige und schwierige Schlamm und Wasserpassagen, aber auch die meistern wir mit links.
Wieder um ein paar Erfahrungen reicher, kommen wir schliesslich im Dorf der Kayan an, die dort leben.
Es ist sehr klein, besteht aus ein paar Longhouses (Langhäusern) und anderen Hütten, einer Kirche, einer kleinen Klinik (die aus ein paar Blechhütten besteht) und einer Schule, wo sie den Kindern hauptsächlich Englisch beibringen.
Wir werden direkt zum obersten Haupt des Dorfes gebracht, der uns sogleich einlädt, bei ihnen zu übernachten.
Seine Tochter Esther (ja, auch sie sind Christen und tragen biblische Namen) spricht Englisch und übersetzt uns alles, was ihr Vater ihr sagt und umgekehrt.
Eigentlich ist sie Studentin in Miri, da jedoch Ferien sind, ist sie nach Hause gekommen.
Zusammen mit ihren drei Geschwistern und ihrem Vater, verbringt sie nun ihre Zeit in Long Miri.
Sie führt uns sogleich herum, zeigt uns den Fluss und die Häuser und die ganze Umgebung.
Leider ist es relativ ruhig, die meisten sind zum chinesischen Neujahrstag in die Stadt gefahren.
Die Leute hier bauen immer noch die Langhäuser, jedoch inzwischen auch mit Blech und echten Betonwänden, nicht mehr wie früher nur komplett aus Holz und Palmenblätter.
Es gibt fliessendes Wasser, welches dank Regenwassertanks, reichlich vorhanden ist und am Abend haben sie sogar für ein paar Stunden Strom.
Für die Schule sind sie ständig auf der Suche nach Volontären, die eine Lehrerausbildung haben und gewillt sind, den Kindern Englisch und anderes beizubringen.
Wer Interesse hat, unbedingt melden!
Esther und ihre Familie haben für uns ein Zimmer hergerichtet und uns so herzlich aufgenommen, es ist total schön.
Den Rest des Tages verbringen wir aufgrund der extremen Hitze damit, zu lesen und zu plaudern, auch die anderen Einwohner machen nicht viel, sondern faulenzen und liegen im Schatten.
Am Abend fängt es an zu regnen und da wir am nächsten Tag eine lange Fahrt vor uns haben, gehen wir früh zu Bett, vor uns liegt am morgen nochmals ein schönes Stück Offroad.
das erinnert mich an Bruno Manser